Skoda Superb Combi 2.0 TDI DSG (190 PS)Raum-Gleiter

Arne Olerth

 · 15.12.2023

Skoda Superb Combi 2.0 TDI DSG (190 PS): Raum-GleiterFoto: Martin Santoro
Der Skoda Superb Combi ist bekannt für sein opulentes Raumangebot. GUTE FAHRT testet die aktuelle Ausbaustufe mit souveränem 190-PS-TDI und DSG-Automat
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Foto: Martin Santoro

SUV, CUV und Crossover aller Orten – manch einer fragt sich da zu Recht, ob die alten Fahrzeug-Kategorien ausgedient haben. Wir sagen: Keineswegs! Gerade der klassische Kombi setzt im Dreiklang aus Raumangebot, Handling und Kosten ein Statement, an das so schnell kein noch so hipper Geländegänger heranreicht. Eine große Fangemeinde schart sich darum auch um den großen Kombi aus Tschechien – gemeint ist der Skoda Superb Combi. Unlängst einer großen Produktaufwertung unterzogen ist er so attraktiv wie nie. Nach der beeindruckenden Vorstellung des Plug-in-Hybrid iV (GF 7/20) rollt jetzt der Langstreckenklassiker zum Test: der 2.0 TDI in der großen Version mit 190 PS. Dieser kommt in Serie mit DSG-Automatik, optional wäre auch ein Allradantrieb verfügbar. Die Einstiegsausstattung Active bliebt ihm verwehrt, die Linie Style unseres Testwagen bildet in der fünfstufigen Hierarchie die goldene Mitte. 42.374 Euro werden dafür fällig, dabei sind fesche Alufelgen in 17 Zoll, eine Zweizonen-Clima- tronic, elektrische Sitze und flammneue Matrix-LED- Scheinwerfer schon an Bord. Auf geht´s!

Wie in dieser Klasse üblich, fällt der erste Blick auf das Hinterteil – das im Falle des Superb Combi ausgespro­chen wohlgeformt und elegant gezeichnet ist. Wichtiger als die feinen Linien von außen sind die Räume im Inne­ren – und davon hat der große Tscheche einige zu bieten. Konkret: 660 bis 1.950 Liter Kofferraumvolumen. Damit setzt er sich nicht nur vor die Klassen-Referenz VW Passat Variant sondern weist sogar den deutlich teureren Audi A6 Avant auf die Plätze. Chapeau, Skoda!

Bewertung

Beinfreiheit der Luxusklasse

Doch damit nicht genug: Mit einem Plus von mehr als fünf Zentimetern in Sachen Radstand im Vergleich zum Wolfsburger Technik-Bruder serviert er seinen Fondpassagieren einen Knieraum der Luxusklasse – wenngleich der des Passat sicher auch nicht kleinlich ausfällt. Beine übereinander schlagen? Problemlos möglich! Die Superb-Fondtüren sind ab sofort in das schlüssellose Zugangssystem Kessy integriert – nur eine der vielen Detailverbsserungen, die den großen Tschechen noch wertvoller machen. Vorne gibt es ein luftig geschneidertes Cockpit sowie elektrisch verstellbare und beheizte Komfortsitze. Multi-Lenkrad, DAB+, Sprachbedienung und kabellose iPhone-Koppelung? Alles in Serie an Bord. Zum vollendeten Glück würden wir die Felgen eine Nummer größer wählen und die Ausstattung mit dem Radartempomaten ACC (799 Euro) und dem klasse Adaptivfahrwerk DCC ergänzen – womit sich der Superb zur Luxussänfte aufschwingt.

Selbst damit bleibt die 50.000 Euro-Grenze noch in weiter Ferne. Auch der niedrige Testverbrauch von nur 6,3 Litern Diesel trägt zur Zufriedenheit des familiären Kassen­warts bei. Daraus resultierende 952 Kilometer Reichweite entspannen genauso auf der Langstrecke wie die büffelartigen 400 Newtonmeter des Motors. Sie bieten auch mit voller Beladung ein hohes Maß an Souveränität, ebnen steile Anstiege ein. Wer will, erreicht Tempo 100 nach nur 8,3 Sekunden oder eine Spitze von 230 km/h.

Doch ist zügiges Reisen eher die Bestimmung des Tschechen als die Jagd nach Bestzeiten. Der klasse Akustikkomfort und die schmeichelnde Abstimmung der Federung ergän­zen dies nach Kräften. Materialien, Verarbeitung, Ergonomie? Passen genauso wie die vielfältigen Online- Dienste und Assistenzsysteme, zum Beispiel der Side-Assist.

Rein optisch sorgen der vergrößerte Grill, die fokussierter geschnittenen Scheinwerfer und die neu model­lierte Schürze für einen noch präsen­teren Auftritt, ergänzt von neuen Dekoren, Chromschmuck und Bezugsstoffen innen.

All die Tugenden konnten überzeugen, doch es fehlt der Pepp? Macht nichts! Den neuen Skoda Superb Combi gibt es ab sofort auch als Scout mit zünftiger Offroad-Folklo­re, Höherlegung, robuster Beplankung und vielem mehr – demnächst im Test bei GUTE FAHRT.