Unbekannt
· 26.09.2014
Der neue Porsche Cayenne wartet mit alten Stärken und neuen Tugenden auf: Mehr Ausstattung und Komfort bei weniger Verbrauch und maximaler Sportlichkeit
Mit dem Erscheinen des Cayenne im Jahr 2002 erschloss sich Porsche eine völlig neue Zielgruppe. Nicht wenige waren – wie immer – skeptisch. Doch der riesige Erfolg des großen SUV ließ alle Zweifler bald verstummen. Von der ersten Generation, die bis 2010 gebaut wurde, verkaufte Porsche 276.000 Exemplare. In nur vier Jahren schaffte Generation 2 bereits über 303.000 Einheiten. Jetzt wurde der Geländegänger grundlegend überarbeitet, was den Verkauf garantiert weiter beflügeln wird. Konfigurierbar sind die neuen Cayenne-Modelle bereits, am 11. Oktober sollen sie dann auf den Markt kommen.
Was die Händler bald in die Schaufenster stellen dürfen, überzeugt indes schon auf den ersten Blick. An Front und Heck wurde der neue Cayenne deutlich modifiziert. Vorne erhielt er neue Kotflügel und eine stärker konturierte Motorhaube, dazu wurde die horziontale Gliederung noch stärker betont. Neu sind auch die Airblades genannten Luftfinnen, die rechts und links am Bug für eine bessere Anströmung der Ladeluftkühler sorgen und einen zusätzlichen optischen Akzent setzen. Bei den Basis- und S-Modellen kommen serienmäßig Bi-Xenon-Hauptscheinwerfer zum Einsatz, die zudem über das Porsche-typische Vierpunkt-LED-Tagfahrlicht verfügen, den Cayenne Turbo zieren ab Werk LED-Hauptscheinwerfer mit dem Porsche Dynamic Light System (PDLS).
Am Heck fallen sofort die neu gezeichneten, in sich dreidimesional gegliederten Rückleuchten auf. Die Bremslichter sind analog zum TFL vorne viergliedrig aufgebaut. Kennzeichenmulde, Griffleiste und Beleuchtung sind neu angeordnet, die Linien neu gezogen. So wird auch hier eine stärkere horizontale Gliederung erzeugt, die den Cayenne optisch noch satter auf der Straße kauern lässt. Die Auspuff-Endrohre sind nun grundsätzlich in den unteren Teil der Heckschürze integriert, die Heckklappe ist serienmäßig automatisch angetrieben.
Im Innenraum erwartet einen in allen Cayenne ein neues Multifunktions-Sportlenkrad mit Schaltpaddles im Stil des Supersportwagens 918 Spyder. Zudem wurde die hintere Sitzanlage überarbeitet. Für sie gibt es auf Wunsch nun auch eine Sitzbelüftung.
Alle neuen Cayenne verfügen natürlich über den intelligenten Allradantrieb sowie das Achtgang-Automatikgetriebe. Dieses wird nun in Serie mit einer "Segelfunktion" ausgerüstet, eine weiterentwickelte Start-Stopp-Automatik ist ebenfalls stets ab Werk an Bord. Der Verbrauchsreduzierung dienen auch ein erweitertes Thermomanagement sowie die erstmals beim Cayenne eingesetzten, aktiven Kühlluftklappen an der Front. Sie sitzen hinter dem mittleren Lufteinlass und werden über das Motormanagement gesteuert. Sie öffnen und schließen sich je nach Kühlungsbedarf, regeln so die Menge der Kühlluft. Verschlossen verbessern sie die Aerodynamik und sorgen so für einen niedrigeren Kraftstoffverbrauch.
Alle Antriebsaggregate für den neuen Cayenne wurden grundsätzlich überarbeitet oder sind komplett neu. Dabei wurden stets gegenüber dem Vorgängermodell die Leistungswerte verbessert – und der Verbrauch verringert. Den momentanen Einstieg in die Cayenne-Welt markiert der Dreiliter-V6-Diesel (262 PS / 580 Nm) ab 66.260 Euro. Dank SCR-Kat erfüllt er bereits jetzt die Euro 6-Norm und soll im Schnitt nur 6,6 bis 6,8 Liter Diesel (173-179 g/km CO2) pro 100 Kilometer verbrauchen. Seine Fahrleistungen: 7,3 Sekunden auf 100 km/h, 221 km/h Vmax. Darüber rangiert der Diesel S mit seinem 4,2-Liter V8-Direkteinspritzer (385 PS / 850 Nm) ab 82.087 Euro. Er beschleunigt in 5,4 Sekunden auf 100 km/ und rennt 252 km/h Spitze. Schnittsverbrauch pro 100 km nach Norm: 8,0 Liter (209 g/km CO2).
Bei den Benzinern ersetzt im Cayenne S (ab 80.183 Euro) ein neu entwickelter 3,6-Liter Biturbo-V6 den ehemaligen V8. Er leistet mit 420 PS und 550 Nm Drehmoment 20 PS und 50 Nm mehr als sein Vorgänger, verbraucht aber im Schnitt mit 9,5 bis 9,8 Liter (223-229 g/km CO2) einen Liter pro 100 Kilometer weniger Kraftstoff. Die Fahrleistungen: 5,5 Sekunden auf 100 km/h, 259 km/h Spitzentempo.
Die Krone der Cayenne-Schöpfung bleibt der Turbo ab 128.378 Euro. Seine Eckwerte: Biturbo-V8-Benziner, 4,8 Liter Hubraum, 520 PS, 750 Nm maximales Drehmoment, 4,5 Sekunden auf 100 km/h, 279 km/h Vmax. Den Durchschnittsverbrauch gibt Porsche nach Norm mit 11,2 bis 11,5 Liter Kraftstoff pro 100 Kilometer (261-267 g/km CO2) an.
Den bisherigen Cayenne Hybrid ersetzt der komplett neue Cayenne S E-Hybrid, der mit 82.087 Euro auch noch 1.000 Euro günstiger ist als sein Vorgänger. Er ist der erste Plug-In-Hybrid zum Aufladen am Stromnetz im Premium-SUV-Segment. Seine Leistungsdaten: Lithium-Ionen-Antriebsbatterie mit 10,9 kWh Kapazität für – je nach Fahrweise und Topografie – 18 bis 36 Kilometer rein elektrisches Fahren mit maximal 125 km/h Spitzentempo. Die E-Maschine leistet nun 95 PS (vorher 47 PS). In Verbindung mit dem 3.0 Liter V6-Kompressor-Benziner mit 333 PS ergibt sich eine Gesamt-Systemleistung von 416 PS und 590 Nm Drehmoment. Das reicht für 5,9 Sekunden im Standard-Sprint und 243 km/h Spitzentempo. Der Verbrauch wird nach Norm für Plug-In-Hybride mit 3,4 Liter Super pro 100 Kilometer (79 g/km CO2) angegeben.
Ein netter Nebeneffekt für Panamera S E-Hybrid-Interessenten: Wegen der Synergie-Effekte mit dem neuen Cayenne S E-Hybrid wurde der Preis für den Panamera S E-Hybrid um mehr als 6000 Euro auf nun 104.221 Euro gesenkt. Na, das ist doch mal ein Wort!