Käfertreffen DresdenDas Beste, was dem letzten Käfer passieren konnte

Isolde Decker

 · 29.10.2022

Käfertreffen Dresden: Das Beste, was dem letzten Käfer passieren konnteFoto: Heiko Simayer, K-UE (2), Decker (1)

In Dresden trafen sich zu Pfingsten die letztgebauten Käfer vor der tollen Kulisse der Frauenkirche. Die Laudatio hielt ein besonderer Gast: Prof. Dr. Carl Hahn, der ehemalige Vorstandsvorsitzende der Volkswagen AG

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Foto: Heiko Simayer, K-UE (2), Decker (1)

Jeweils zu Pfingsten veranstaltet der VW-Käfer- Club Última Edición e. V. ein besonderes Treffen. Für 2022 war Dresden und Umgebung ausgeschrieben. Über 150 Teilnehmer mit mehr als 75 Käfern waren gekommen, um Prof. Dr. Carl Hahn persönlich zu erleben. Der ehemalige Vorstandsvorsitzende der Volkswagen AG (1982–1993) war der Einladung gefolgt, als Ehrengast an dieser Veranstaltung teilzunehmen. Prof. Hahn ist über seinen Vater, der an der Blüte von DKW in den 1920er-Jahren mitgewirkt hatte, mit Sachsen eng verbunden.

Auf dem Treffen kreuzten die Käfer bei bestem Wetter vor Schloss Moritzburg, brachten die Käferfans zur Festung Königstein, dem Elbsandsteingebirge und wurden auf der Elbe mit der Schlossfähre von Pillnitz nach Kleinzschachwitz übergesetzt. Danach krabbelten sie zum Lingnerschloss hoch – ein Highlight des Wochenendes.

Im letztgebauten Käfer, den die Autostadt Wolfsburg nach Dresden hatte bringen lassen, chauffierte Clubpräsident Walter Köhler Prof. Hahn durch Dresden und hinauf zum Lingnerschloss. Dort wurde er von den Teilnehmern und weiteren Ehrengästen begeistert empfangen. Die Última-Edicíón-Käfer waren vor dem Schlosseingang im Halbkreis aufgestellt, der Platz genau vor der Eingangstreppe war für die Vorfahrt des letztgebauten Käfers reserviert. Unmittelbar nachdem Prof. Hahn ausgestiegen war und die Gäste ihn mit viel Beifall begrüßt hatten, hielt er eine beeindruckende Begrüßungsrede, bevor er mit Walter Köhler über den roten Teppich zum Schlosseingang ging, wo ihn Ehrengäste und Vertreter der Stadt Dresden willkommen hießen.

„Der Käfer schenkte Mobilität!“

Anschließend sprach Prof. Dr. Hahn erneut zu den Teilnehmern, bevor auf den Lingnerterrassen mit allen Gästen und Teilnehmern zu Abend gegessen wurde. Zitat Dr. Hahn: „Letzten Endes war es der Volkswagen Käfer, der den Menschen eine noch nie dagewesene Mobilität schenkte.“

Clubpräsident Walter Köhler bat anschließend alle Gäste in den Schlosssaal. Dort moderierte er den Abend, die Rede über die Geschichte des Käfers von Prof. Hahn wurde übertragen. Ehrengast Robert Rademacher (Gottfried-Schultz-Gruppe), Tiddo Bresters (FIVA-Präsident) und Dr. Lenk als Hausherr und Isolde Decker (TDE) begeisterten die Teilnehmer mit interessanten Vorträgen, die bisweilen auch Raritäten aus dem „Nähkästchen“ beinhalteten.

Der Abend ging viel zu schnell vorbei, doch bereits am nächsten Tag stand ein weiteres Highlight an: 75 VW Käfer durften mit Sondergenehmigung auf dem Neumarkt vor der Frauenkirche platziert werden! Allein schon das Ankommen der Käfer mit ihrem unverwechselbarenBoxer-Geschnatter sorgte für große Aufmerksamkeit. Während der Clubpräsident die Käfer höchstpersönlich einwies, spielte die Silberberg-Musikanten-Kapelle auf. Eine besondere Stimmung lag in der Luft. Als die 75 in Reih und Glied aufgestellt waren, kam auch der Ehrengast Prof. Hahn auf den Neumarkt. In seinem hohen Alter (95) hatte selbst er eine solch beeindruckende Formation noch nicht erlebt. Und das vor der Frauenkirche in Dresden! Ein einmaliges Bild: die vielen Kugelporsche aufgereiht wie Perlenschnüre und mit Musik, die jeden Zuschauer in ihren Bann zog!

Prof. Dr. Hahn dirigierte die Kapelle

Prof. Dr. Hahn stand begeistert vor der Käfer-Formation. Gerade die Musik hatte es ihm angetan – er dirigierte die Kapelle höchstpersönlich. Und weil es gerade so stimmungsvoll war, setzte er sich auf den hinteren Kotflügel eines Käfers und nahm den rechten Fuß auf die Stoßstange: ein überglücklicher Käferliebhaber! Ja, was hat er in seiner Laufbahn nicht alles für den Käfer getan. Und nun konnte er erleben, wie sehr der Käfer heute noch eine große Fangemeinde hat.

Das Programm hatte Führungen und Rundfahrten durch Dresden, Besichtigungen von Museen für die Teilnehmer vorgesehen und am Abend wurde mit dem Raddampfer „Pillnitz“ eine erlebnisreiche Schifffahrt auf der Elbe unternommen.

Der nächste Tag führte die Käfer nach Meißen; auch dort gab es einen weiteren Höhepunkt, den der Clubpräsident mit einer Ausnahmegenehmigung möglich machte: Alle Käfer durften für eine Fotosession vor dem Dom aufgestellt werden. Doch die Teilnehmer waren sich einig: Herausragend war die Käferformation auf dem Vorplatz der Dresdner Frauenkirche. Es war ein besonderer historischer Ort, ein Auto mit besonderer Geschichte und ein besonderes Erlebnis für alle, die zugegen waren. Das ist nicht zu toppen und wird es so wohl nicht mehr geben.