Arne Olerth
· 08.08.2022
Ganz bewusst nimmt der VW ID.Buzz beim Design Anleihen an den kultigen Ur-Bulli T1. Trotz funktionaler Gestaltung bringt er die Menschen zum Lächeln. Warum? Das Design-Team liefert Antworten
Verfolgt man die Diskussionen in den Foren, die Gespräche am Tresen und in den Frühstücksräumen, so gibt es in Sachen E-Mobilität derzeit ein ganz heißes Eisen: der ID.Buzz. Haben bisher eher rationale Themen wie Kosten oder Umweltverträglichkeit den Diskurs geprägt, so liegt heuer ein Flimmern in der Luft: Mit dem ID.Buzz bekommt die E-Gemeinde ein emotionales Aushängeschild. Er weckt Sehnsüchte und Begehrlichkeiten, erinnert sein Design doch maßgeblich an den Urahn aus den 50er- und 60er-Jahren: den T1-Bulli. Die prosperierende Zeit des Wirtschaftswunders, die Unbeschwertheit der Hippies – jene Emotionen transportiert das Design des T1. „Mit dem ID. Buzz übertragen wir seine DNA in das Zeitalter der Elektromobilität. Er überführt die Gene und Stilelemente der Ikone erfolgreich in die digitale Ära. Der ID. Buzz ist zeitlos, nachhaltig und dabei extrem funktional – diese Eigenschaften machen ihn einmalig. Er bringt viel Sympathie und Nähe zum Menschen auf die Straße“, erklärt VW-Designchef Jozef Kaba˘n, Leiter des Volkswagen Designs.
Einfachheit prägt das Design
Die Nähe von ID.Buzz und T1 zeigt sich gerade an der Front: Die v-förmige Haube und das ungewöhnlich große Markenemblem sind Kernelemente der Gestaltung. Wie beim Urahn teilt sich das ID.Buzz-Design in eine untere und eine obere Zone, auch an den Seiten und am Heck. Gerade durch die Zweifarblackierung – eine weitere Reminiszenz an den T1 – kommt das gut zur Geltung.
„Eine Ikone hat viel mit Einfachheit zu tun“, sagt Marco Antonio Pavone, Leiter des Exterieur-Designs bei Volkswagen. „Jedes Kind kann ein Auto wie den T1 mit ein paar Linien zeichnen. Und wenn ich den ID. Buzz sehe, kann ich sagen: Wow, das haben wir auch hier perfekt hinbekommen.“
Die Form des ID.Buzz ist pragmatisch geprägt – mit monolithischem Charakter. Der Modulare E-Antriebsbaukasten MEB mit seinen kompakten Antriebskomponenten hat die Gestaltung mit den außen platzierten Rädern überhaupt erst möglich gemacht. „In dem Bereich, in dem der Scheinwerfer sitzt, ist der Bauraum sehr knapp. Wir haben viel mit den Kollegen aus der Technischen Entwicklung diskutiert, um das Karosserievolumen eng am Rad halten zu können. Auch hier stand der Wunsch im Vordergrund, die monolithische Silhouette beibehalten zu können“, erklärt Designer Ranbir Aranda. Auch die Scheinwerfer emotionalisieren den Auftritt: Ihre menschlichen Pupillen nachempfunden Module (IQ.Light) suchen beim Nähertreten den Blickkontakt zum Fahrer.
Die Vorfreude darf weiter wachsen: Der ID.Buzz wird bereits produziert, bereichert ab Herbst das Straßenbild.