Formel 1Audi schnappt sich Verstappens Top-Mechaniker Matt Caller

Gute Fahrt

 · 06.10.2025

Formel 1: Audi schnappt sich Verstappens Top-Mechaniker Matt CallerFoto: AUDI AG
Formel 1
Audi verstärkt sein Formel-1-Team mit Matt Caller, dem langjährigen Chefmechaniker von Weltmeister Max Verstappen. Der Brite wechselt von Red Bull zum deutschen Werksteam und soll dort ab 2026 eine zentrale Rolle einnehmen. Teamchef Jonathan Wheatley baut damit gezielt ein Kernteam aus vertrauten Kräften auf.

Red-Bull-Achse bei Audi nimmt Formen an

Audi setzt seine strategische Personaloffensive im Formel-1-Projekt konsequent fort und landet einen weiteren hochkarätigen Transfer. Wie das Fachportal The Race berichtet, wechselt Matt Caller, der langjährige Nummer-1-Mechaniker von Weltmeister Max Verstappen, zum deutschen Werksteam. Der Brite gilt als einer der wichtigsten Männer in Red Bulls Erfolgsstruktur und soll künftig eine zentrale Rolle im Audi-Team einnehmen.

Caller ist seit 2015 Teil des Red-Bull-Teams und hat sich vom Nummer-2-Mechaniker bis zur Chefposition an Verstappens Rennwagen hochgearbeitet. Seit 2022 leitet er die Mechanikercrew des dreimaligen Weltmeisters und trägt damit maßgeblich zu den Erfolgen des österreichischen Rennstalls bei. Seine Expertise in der Fahrzeugbetreuung und sein Verständnis für die komplexen Abläufe eines Spitzenteams machen ihn zu einem wertvollen Neuzugang für Audi.

Der Wechsel kommt nicht überraschend, wenn man die Personalstrategie des deutschen Herstellers betrachtet. Audis Teamchef Jonathan Wheatley kennt Caller aus gemeinsamen Red-Bull-Zeiten bestens. Wheatley selbst war bis vor kurzem als Sportdirektor bei Red Bull tätig und wechselte erst im April 2024 zu Audi. Seit seinem Amtsantritt baut er gezielt ein Kernteam aus vertrauten Kräften auf. "Das ganze Projekt nimmt Fahrt auf. Wir arbeiten an der richtigen Organisationsstruktur", erklärte Wheatley zuletzt beim Großen Preis von Aserbaidschan.

Bewertung

Nach Informationen von The Race plant Audi für den kommenden Winter "signifikante, aber nicht radikale" Veränderungen in der Teamstruktur. Der Transfer von Caller ist Teil dieser strategischen Neuordnung. Auch Lee Stevenson, derzeit Chefmechaniker bei Sauber und ebenfalls ein langjähriger Red-Bull-Mann, soll befördert werden und künftig eine übergeordnete technische Rolle im Team übernehmen.

Strategischer Personalaufbau für 2026

Mit der Verpflichtung von Matt Caller etabliert sich bei Audi eine immer deutlichere Red-Bull-Achse. Wheatley, Stevenson und nun Caller bringen zusammen jahrzehntelange Erfahrung aus dem erfolgreichsten Formel-1-Team der letzten Jahre mit nach Hinwil. Dies sendet ein klares Signal an die Konkurrenz, dass Audi sein Formel-1-Engagement mit höchster Professionalität und Ernsthaftigkeit vorantreibt.

Meistgelesene Artikel

1

2

3

Der Mechaniker-Deal ist jedoch nicht der erste spektakuläre Personalzug des deutschen Herstellers. Erst vor wenigen Wochen wurde bekannt, dass Audi zwei hochrangige Ferrari-Ingenieure verpflichtet hat: Wolf Zimmermann, bisher Leiter des Powerunit-Projekts in Maranello, und Lars Schmidt, führender Ingenieur für Motorenentwicklung. Beide arbeiteten früher unter Mattia Binotto, der mittlerweile als Chief Operating Officer (COO) für Audi tätig ist.

Diese Ferrari-Experten sollen das 2026er Powerunit-Projekt verantworten – den ersten vollwertigen Audi-Motor in der Königsklasse des Motorsports. Der Transfer von Verstappens Chefmechaniker gilt nun als weiterer Baustein in diesem Gesamtplan: technisches Know-how und Teamkultur aus den erfolgreichsten Organisationen der Formel 1 zu bündeln und für den eigenen Erfolg nutzbar zu machen.

Caller selbst wird laut The Race bis zum Saisonende 2025 bei Red Bull im Einsatz bleiben und dann nach Hinwil wechseln, wo Audi aktuell das Sauber-Team zur eigenen Formel-1-Struktur umbaut. Bislang haben weder Red Bull noch Audi den Wechsel offiziell bestätigt, doch in der Branche gilt er als beschlossene Sache. Caller selbst äußert sich nicht öffentlich zu seinem Wechsel, doch intern wird er bereits als "Schlüsselzugang" bezeichnet – ein Mann, der nicht nur Verstappens Vertrauen genoss, sondern auch die Effizienz und Präzision eines Weltmeisterteams verkörpert.

Audis ambitionierter Weg in die Formel 1

Der Transfer von Matt Caller reiht sich ein in Audis langfristige Strategie, für den Formel-1-Einstieg 2026 ein schlagkräftiges Team aufzubauen. Der deutsche Premiumhersteller hatte im August 2022 seinen Einstieg in die Königsklasse offiziell verkündet und anschließend schrittweise Anteile am Sauber-Team erworben. Der Rennstall aus dem schweizerischen Hinwil dient als Basis für das künftige Werksteam.

Besonders bemerkenswert ist Audis Fähigkeit, Spitzenpersonal von den erfolgreichsten Teams der Formel 1 abzuwerben. Mit Jonathan Wheatley konnte man einen der erfahrensten Sportdirektoren der Branche gewinnen, der maßgeblich an Red Bulls Dominanz der letzten Jahre beteiligt war. Die Verpflichtung von Ferrari-Motorenexperten unterstreicht zudem den Anspruch, auch bei der Antriebseinheit auf höchstem Niveau zu arbeiten.

Die Abwerbung von Verstappens Chefmechaniker zeigt, dass Audi nicht nur in der Entwicklung, sondern auch in der operativen Umsetzung an der Rennstrecke Maßstäbe setzen will. Mechaniker auf diesem Niveau sind entscheidend für die Zuverlässigkeit und Performance eines Formel-1-Teams. Sie sorgen nicht nur für perfekte Boxenstopps, sondern auch für die präzise Umsetzung aller technischen Anforderungen am Rennwochenende.

Mit der Kombination aus technischer Expertise von Ferrari und operativer Exzellenz von Red Bull positioniert sich Audi strategisch klug für den Einstieg 2026. Dann tritt in der Formel 1 ein neues Reglement in Kraft, das die Karten neu mischt und Neueinsteigern bessere Chancen bietet. Durch die frühzeitige Verpflichtung von Schlüsselpersonal sichert sich Audi einen Wissensvorsprung, der im hart umkämpften Formel-1-Umfeld entscheidend sein könnte.


Im Überblick

  • Neuzugang: Matt Caller
  • Bisherige Position: Nummer-1-Mechaniker von Max Verstappen bei Red Bull
  • Neue Position: Chefmechaniker bei Audi F1
  • Wechselzeitpunkt: Nach Saisonende 2025
  • Teamchef Audi: Jonathan Wheatley (ehemals Red Bull)
  • Einstieg Audi F1: 2026
  • Basis: Sauber-Team in Hinwil

​​​​​​Gute Fahrt Video-Empfehlungen zum Thema