Reinhard Haas
· 06.05.2024
Von der Hansestadt Lübeck aus geht es über die Landstraße in Richtung Seedorf mit seinem Museum „Torhaus“, in dem man auch standesamtlich heiraten kann. Kurz vor Seedorf fahren wir durch einen kleinen Ort namens Berlin. Hier gibt es kurioserweise auch einen „Potsdamer Platz“ und eine Straße „Unter den Linden“. In Seedorf empfiehlt sich die Turmschänke Seedorf für eine erste Rast.
Weiter geht’s Richtung Bosau am größten See Schleswig-Holsteins, dem Großen Plöner See, entlang. Hier kann man ortstypische reetgedeckte Häuser entdecken. Nach ein paar Kilometern erreichen wir Plön mit seinem Schloss und dem bezaubernden barocken Park. Wer eine Sterne-Küche zum Lunch bevorzugt, dem sei das Robert Stolz empfohlen. Wir fahren weiter in Richtung Ostseeküste, nach Scharbeutz, Haffkrug und Timmendorfer Strand. Nach einem langen Strandspaziergang sollte man dort im bezaubernden Café Wichtig die hausgemachten Kuchen und Torten probieren, bevor es zurück nach Lübeck geht.
Die Störtebeker Straße verbindet von Emden aus die idyllischen ostfriesischen Dörfer in der Krummhörn und führt nach Greetsiel. Dort findet man den über 600 Jahre alten Hafen mit der größten Kutterflotte Ostfrieslands. Eine Polderstraße führt in die älteste Stadt Ostfrieslands, das Örtchen Norden. Die anschließende „Grüne Küstenstraße“ zieht sich hinterm Deich entlang, vorbei am malerischen Krabbenkutter-Hafen von Neuharlingsiel. Zeit für einen Halbzeit-Boxenstopp? Am besten im Fischrestaurant Käthe & Karl in Dornumersiel. Wir fahren weiter zur Deichkirche in Wittmund-Carolinensiel. Die Lutheraner-Kirche aus dem Jahr 1776 ist die einzige Deichkirche Deutschlands – der Kirchturm ist besonders niedrig gebaut, um Stürmen zu widerstehen. Die Route führt zum einzigen deutschen Tiefseehafen – dem Jade-Weser-Port – und endet schließlich am größten deutschen Marinestützpunkt in Wilhelmshaven.
Diese kurvenreiche Tour durch das thüringische Kyffhäuser-Gebirge ist vor allem bei sportlichen Fahrern beliebt. Startpunkt ist die Lutherstadt Eisenach mit der berühmten Wartburg, in der Luther die Bibel ins Deutsche übersetzte. Sie wurde als erste Burg in Deutschland 1999 in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen.
Die insgesamt knapp 300 Kilometer lange Strecke führt weiter nach Duderstadt und Bad Frankenhausen: In der Kurstadt steht der schiefste Kirchturm Deutschlands. Danach fahren wir durch die romantischen Orte Bad Langensalza und Wurtha-Farnroda, bis es wieder zurück nach Eisenach geht. Der ideale Ort für einen Zwischenstopp ist der Baumkronenpfad im Nationalpark Hainich. Hier kann man sich in luftiger Höhe die Beine vertreten und im Forsthaus Thiemsburg mit Hausmannskost stärken.
Diese Route führt entlang der deutsch-französischen Grenze an den Rhein. Startpunkt ist das Romantik-Hotel Kloster Hornbach mit ausgezeichneter Küche in historischen Gewölben. Danach überqueren wir die Grenze nach Frankreich und rollen durch die hügeligen Nordvogesen wieder auf deutschen Boden nach Bad Bergzabern in der Pfalz an der Südlichen Weinstraße.
Weiter geht’s Richtung Norden nach Neustadt und von da nach Deidesheim. Dort dinierte Ex-Kanzler Helmut Kohl am liebsten im Restaurant Sankt Urban und genoss den „Pfälzer Saumagen“. Unsere Route führt weiter über Bad Dürkheim und Grünstadt und endet in der Nibelungenstadt Worms am Rhein, die schon von den Römern gegründet und besiedelt wurde. Hier besuchen wir den Dom aus dem 12. Jahrhundert, den alten jüdischen Friedhof und das Luther-Monument.
Die Bundesstraße 500 führt von Baden-Baden zunächst in den nördlichen Schwarzwald und schlängelt sich auf malerischen Serpentinen bergauf bis zur Hornisgrinde, der höchsten Erhebung der Region. Über die Orte Freudenstadt und Triberg verläuft die Route weiter nach Süden. Die Triberger Wasserfälle mit 160 Metern Höhe sind die höchsten Wasserfälle Deutschlands außerhalb der Alpen und ganzjährig einen Besuch wert. In Furtwangen führt kein Weg am berühmten Uhrenmuseum vorbei. Nach diesem Stopp geht es bis Titisee-Neustadt und entlang des Schluchsees dann in südlicher Richtung aus dem Schwarzwald hinaus nach Freiburg im Breisgau. Übrigens: Wer in Freudenstadt links abbiegt, gelangt nach Baiersbronn, dem Ort mit den meisten Sterne-Restaurants in Deutschland – wie der Traube Tonbach, einem der weltbesten Feinschmecker-Tempel.
Die Deutsche Alpenstraße führt, immer mit Blick auf die Berge, von West nach Ost. Los geht es in Lindau über den Oberjochpass nach Wangen und Isny im Allgäu. Die Fahrt entlang der Nordkette der Alpen bietet hinter jeder Kurve unvergleichlich schöne Ausblicke auf fast ganzjährig schneebedeckte Berge und Seen. Das erste Highlight auf der Strecke ist natürlich das Zuckerbäcker-Schloss Neuschwanstein beim romantischen Füssen. Die Route führt weiter über Steingaden nach Wies – zum UNESCO-Weltkulturerbe Wieskirche im Rokoko-Baustil.
Am Ziel der Tour erreichen wir direkt das Passionsspielhaus in Oberammergau. Hier schläft und isst man hervorragend im Gasthof Alte Post mit gehobener bayerischer Küche. Und wer von hier noch ein Stückchen weiterfährt, erreicht in 15 Minuten das andere, kleinere Lustschloss Ludwigs II., Schloss Linderhof.
Mit Blick auf die markante Spitze des Wendelsteins fahren wir durch eines der schönsten Täler Bayerns vom Startpunkt Schliersee nach Bayrischzell. In dem Kurort findet man nicht nur bei der Bio-Bäckerei Butz die besten Brezn in Oberbayern – ganz in der Nähe befindet sich auch die höchste begehbare Schauhöhle, die Wendelsteinhöhle. Von hier schlängelt sich die Straße hoch zum Skigebiet Sudelfeld und vorbei an den Tatzelwurm-Wasserfällen wieder hinab ins Inntal. Über Samerberg gelangen wir nach Frasdorf beim Chiemsee, wo wir im Landgasthof Karner für eine zünftige Stärkung einkehren. Vom Chiemsee, dem größten See Bayerns, führt unsere Route über Grassau, Siegsdorf, Inzell und Bad Reichenhall durch das oberbayerische Voralpenland nach Berchtesgaden und endet kurze Zeit später am Königssee – für viele Fans der schönste bayerische See überhaupt.
Die österreichische Romantik-Straße startet in der Dom- und Musikstadt Salzburg und führt durch das Salzburger Seenland über den Fuschlsee zum Wolfgangsee. In St. Gilgen sollte man einen kurzen Stopp einlegen, um per Schiff zum weltberühmten Hotel Weisses Rössl – seit 500 Jahren ein Gastbetrieb – in St. Wolfgang zu schippern. Weiter geht’s über Bad Ischl nach Bad Goisern – immer mit Blick auf das gewaltige Dachsteinmassiv und mit Liedern des einheimischen Liedermachers Hubert von Goisern im Ohr. Von dort ist es nur noch ein Katzensprung zum Hallstätter See und in den 7.000 Jahre alten Kurort Hallstatt. Übrigens: Hier trinkt man das angeblich gesündeste Quellwasser der Welt, das Hallstein Wasser. Und wer den Touristenströmen entkommen will, findet in Bad Ischl eine ebenso malerische wie kaiserliche Alternative – hier weilte der Habsburger Kaiser Franz Joseph I. oft zur Sommerfrische.
Hinter Davos lässt die Straße die Baumgrenze unter sich und steigt kurvig bis zum 2.383 Meter hohen Flüela-Pass an. Der Pass ist ab Mai offen und markiert gleichzeitig auch die Europäische Hauptwasserscheide. Von hier rollt man hinunter bis nach Susch im Engadin, wo noch Rätoromanisch gesprochen wird. Hier lohnt sich ein kurzer Abstecher in das Dörfchen Guarda mit seinen reich verzierten Steinhäusern, die typisch für die Region sind. Die Route führt nun immer am Inn flussaufwärts nach Zernez und weiter nach Zuoz am Fuße des einzigen Schweizer Nationalparks mit 21 Wanderwegen auf 100 Kilometern. Im Restaurant Dorta kommen schmackhafte Bündner Spezialitäten wie „Mangold-Wickel mit Trockenfleisch und Käse“ auf den Tisch. Von hier ist es nur noch ein Katzensprung bis in das mondäne St. Moritz mit seinem malerischen See und den mächtigen Grandhotels aus der Zeit um die Jahrhundertwende.
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