VW Passat Variant verbindet Komfort mit Effizienz

Gute Fahrt

 · 11.08.2025

VW Passat
Foto: Volkswagen AG
Der neue VW Passat Variant überzeugt mit großzügigem Raumangebot, verbesserten Bediensystemen und effizienten Antrieben. Besonders der Plug-in-Hybrid setzt mit bis zu 122 Kilometern elektrischer Reichweite neue Maßstäbe. Preise starten bei 41.690 Euro.

Weltbestseller mit neuem Raumkonzept

Der VW Passat gehört mit mehr als 34 Millionen verkauften Exemplaren weltweit zu den erfolgreichsten Modellen des Volkswagen-Konzerns. Die aktuelle Generation, die seit Frühjahr 2024 ausschließlich als Kombi erhältlich ist, setzt diesen Erfolgsweg konsequent fort. Mit einer Länge von 4,92 Metern ist der neue Passat Variant um beachtliche 15 Zentimeter gewachsen, was sich besonders positiv auf das Raumangebot auswirkt. Der Kofferraum fasst laut Herstellerangaben im Normalzustand 690 Liter und bei umgeklappten Rücksitzlehnen sogar 1.920 Liter – Werte, die selbst nach der strengeren ADAC-Messmethode mit 575 bis 1.665 Litern noch beeindruckend ausfallen.

Auch der Plug-in-Hybrid eHybrid muss trotz der großen Antriebsbatterie keine gravierenden Kompromisse beim Stauraum eingehen. Mit gemessenen 455 bis 1.545 Litern Kofferraumvolumen bietet er immer noch ausreichend Platz für den Alltag. Die niedrige Ladekante erleichtert zudem das Beladen mit schweren Gegenständen wie Getränkekisten. Im Innenraum profitieren die Passagiere von der gewachsenen Karosserie durch großzügige Platzverhältnisse. Bei einer Sitzposition für 1,85 Meter große Personen vorne bleibt im Fond noch üppig Beinfreiheit. Erst ab einer Körpergröße von etwa 2,05 Metern würde man im Fond mit dem Kopf an den Dachhimmel stoßen.

Bewertung

Die Verarbeitung des Innenraums überzeugt mit hochwertigen Materialien im oberen Bereich, während im unteren Bereich harter Kunststoff zum Einsatz kommt – eine Praxis, die inzwischen auch in der oberen Mittelklasse üblich ist. Eine markante Änderung betrifft den Automatik-Wahlhebel, der von der Mittelkonsole an die Lenksäule gewandert ist. Die Fahrstufen werden nun durch Drehen nach vorn oder hinten eingelegt, zum Parken wird der Hebel seitlich gedrückt. Obwohl diese Bedienung nicht ganz so intuitiv ist wie bei manchen Wettbewerbern, lässt sie sich im Alltag gut handhaben.

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Die frei gewordene Mittelkonsole bietet nun großzügige Ablagemöglichkeiten für Smartphones, Getränke, Schlüssel und andere Alltagsgegenstände. Da der Passat ausschließlich mit Automatikgetrieben ausgeliefert wird, bleibt dieser Platz dauerhaft für Ablagen reserviert. Die Scheibenwischer-Funktionen sind nun über den Blinkerhebel auf der linken Seite zu bedienen, was diesen allerdings etwas überladen wirken lässt.

Effiziente Antriebe für jeden Einsatzzweck

Für den neuen Passat Variant stehen insgesamt acht verschiedene Motorisierungen zur Auswahl. Die Palette beginnt beim 1.5 eTSI mit 110 kW (150 PS), der als Mildhybrid mit 48-Volt-System ausgestattet ist. Der integrierte Riemen-Starter-Generator mit 15 kW Leistung und 25 Nm Drehmoment fungiert als elektrischer Leistungsbooster, der besonders bei niedrigen Drehzahlen unterstützend eingreift. Das System ermöglicht zudem das komplette Ausschalten des Verbrennungsmotors beim Segeln sowie kurze elektrische Schleichfahrten, was den Kraftstoffverbrauch deutlich reduziert.

Ein weiteres Highlight zur Effizienzsteigerung ist die selektive Zylinderabschaltung (ACTplus), die bei geringem Leistungsbedarf zwei der vier Zylinder deaktiviert. Dadurch steigt der Wirkungsgrad in den aktiven Zylindern, während die deaktivierten nahezu verlustfrei mitlaufen. Die Zu- und Abschaltung erfolgt für den Fahrer unmerklich und geräuschlos.

Besonders beeindruckend präsentieren sich die beiden Plug-in-Hybride mit Systemleistungen von 150 kW (204 PS) und 200 kW (272 PS) sowie Systemdrehmomenten von 350 bzw. 400 Nm. Dank einer neuen Batterie mit einem Netto-Energieinhalt von 19,7 kWh – fast doppelt so viel wie beim Vorgänger – erreicht der Passat laut Volkswagen eine elektrische Reichweite von 133 Kilometern. Im ADAC Test konnte der eHybrid mit 204 PS tatsächlich 122 Kilometer rein elektrisch zurücklegen – ein Rekordwert unter den getesteten Plug-in-Hybriden.

Der Elektromotor des eHybrid leistet 115 PS und sorgt für völlig ausreichende Fahrleistungen im Elektromodus. An einer 11-kW-Wallbox dauert das vollständige Aufladen der Batterie etwa zweieinhalb Stunden. Ein besonderer Vorteil ist die Möglichkeit, den Plug-in-Hybriden auch an Schnellladesäulen mit CCS-Stecker zu laden. Im Test wurde eine maximale Ladeleistung von 51 kW gemessen, wodurch die leere Batterie nach rund 40 Minuten wieder vollständig geladen ist.

Mit leerem Akku im Hybridmodus verbraucht der Passat eHybrid durchschnittlich 6,2 Liter auf 100 Kilometer. Trotz seines Leergewichts von knapp 1,8 Tonnen beschleunigt der Plug-in-Hybrid zügig: Von 60 auf 100 km/h in 4,2 Sekunden und von 80 auf 120 km/h in 5,3 Sekunden. Bei kraftvoller Beschleunigung aus niedrigem Tempo können die Vorderräder allerdings gelegentlich an ihre Haftungsgrenze stoßen.

Als zweiter Testwagen trat der Passat mit dem 2.0 TDI und 110 kW (150 PS) an. Dieser Diesel entwickelt ein maximales Drehmoment von 360 Nm und ermöglicht ein souveränes Fahrgefühl. Bei niedrigen Drehzahlen reagiert der Motor zwar leicht verzögert, entfaltet seine Leistung dann aber gleichmäßig über einen weiten Drehzahlbereich. Im ADAC Ecotest erreicht der Diesel einen Durchschnittsverbrauch von 5,0 Litern pro 100 Kilometer – ein hervorragender Wert für ein Fahrzeug dieser Größe, der theoretische Reichweiten bis zu 1.320 Kilometer ermöglicht.

Moderne Bedienung und umfassende Assistenzsysteme

Ein deutlicher Fortschritt gegenüber dem Vorgängermodell zeigt sich beim neu strukturierten Zentraldisplay. Serienmäßig ist ein 12,9-Zoll-Bildschirm verbaut, gegen Aufpreis gibt es eine 15-Zoll-Variante im Tablet-Format. Die Bildschirmauflösung und das Reaktionstempo überzeugen, das System arbeitet schnell und stabil. Die Klimabedienung erfolgt über einen reservierten Bereich im unteren Teil des Touchdisplays. Obwohl diese Lösung nicht so intuitiv ist wie mechanische Drehregler, lässt sie sich mit geringerer Ablenkung bedienen als Systeme, bei denen ein separates Menü aufgerufen werden muss.

Der Automatik-Wahlhebel wurde von der Mittelkonsole an die Lenksäule verlegt, was die Bedienung anfangs etwas gewöhnungsbedürftig macht. Durch Drehen nach vorn oder hinten werden die Fahrstufen vorwärts und rückwärts eingelegt, zum Parken wird der Hebel seitlich gedrückt. Die frei gewordene Mittelkonsole bietet nun großzügige Ablagemöglichkeiten für Alltagsgegenstände.

Zur Serienausstattung im Bereich Multimedia und Konnektivität gehören das Navigationssystem mit Online-Funktionen wie Live-Traffic, digitaler Radioempfang (DAB+), Smartphone-Anbindung via Bluetooth, Android Auto und Apple CarPlay (auch kabellos), USB-C-Anschlüsse und eine erweiterte Sprachsteuerung. Künftig soll auch eine umfassende Integration des KI-Assistenten ChatGPT erfolgen.

Bei den Sicherheits- und Komfort-Assistenten zeigt sich der Passat großzügig ausgestattet. Serienmäßig sind der Notbremsassistent, der Spurhalte- und Spurwechselassistent sowie die Verkehrszeichenerkennung und die automatische Distanzregelung ACC an Bord. Parksensoren versorgen den Parkassistenten mit Informationen, und der Ausparkassistent überwacht mit Radar-Sensoren in der Heckschürze den kreuzenden Verkehr beim Rückwärtsausparken.

Im ADAC Ausweichtest zeigt der Passat Variant als eHybrid ein etwas durchwachsenes Verhalten. Er reagiert zwar klar auf Lenkbefehle, geht dann aber in ausgeprägtes Übersteuern über. Das ESP greift relativ spät ein, verhindert aber zuverlässig einen Dreher. Der TDI hingegen meistert den Ausweichtest einwandfrei.

Die Preise für den VW Passat Variant beginnen bei 41.690 Euro für den Einstiegsbenziner eTSI mit 150 PS. Der Testwagen mit 150 PS Diesel in der Business-Ausstattung kostet mindestens 50.000 Euro. Insgesamt stehen vier Ausstattungsversionen zur Wahl: "Passat", "Business", "Elegance" und "R-Line", die sich auch optisch leicht unterscheiden. Bereits die Basisausstattung "Passat" umfasst Features wie die neuen Displays, das Warnsystem Car2X, "App-Connect" Wireless, Klimaautomatik, eine schwarze Dachreling und die erwähnten Assistenzsysteme. Ebenfalls serienmäßig sind LED-Scheinwerfer und LED-Rückleuchten.


​Technische Daten im Überblick

  • Modell: VW Passat Variant (2024)
  • Bauart: Kombi
  • Länge: 4.917 mm
  • Breite: 1.849 mm
  • Höhe: 1.521 mm
  • Kofferraumvolumen: 690 l (normal), 1.920 l (umgeklappt)
  • Kofferraumvolumen eHybrid: 510 l (normal), 1.770 l (umgeklappt)
  • Antriebsvarianten: 8 Motorisierungen (Benzin, Diesel, Plug-in-Hybrid)
  • Leistung 2.0 TDI: 110 kW (150 PS)
  • Drehmoment 2.0 TDI: 360 Nm
  • Leistung 1.5 eHybrid: 150 kW (204 PS) Systemleistung
  • Drehmoment 1.5 eHybrid: 350 Nm Systemdrehmoment
  • Batteriekapazität eHybrid: 19,7 kWh (netto)
  • Elektrische Reichweite eHybrid: 133 km (WLTP)
  • Getriebe: DSG (Doppelkupplungsgetriebe)
  • Grundpreis: ab 41.690 Euro

Stärken und Schwächen

  • Herausragende elektrische Reichweite beim Plug-in-Hybrid (122 km im ADAC Test)
  • Großzügiges Raumangebot mit bis zu 1.920 Litern Kofferraumvolumen
  • Verbesserte Bedienbarkeit durch neu strukturiertes Zentraldisplay
  • Umfangreiche Sicherheits- und Assistenzsysteme serienmäßig
  • Sparsame Motoren mit niedrigem Verbrauch

  • Kofferraumvolumen beim eHybrid durch Batterie reduziert
  • Benziner brummt ab 3.000 U/min vernehmlich
  • Übersteuerndes Fahrverhalten beim eHybrid im Ausweichtest
  • Vorderräder kommen bei kraftvoller Beschleunigung an Haftungsgrenze
  • Klimabedienung über Touchdisplay nicht so intuitiv wie mechanische Regler

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