Tim Westermann
, Florian Neher
· 27.01.2023
Volkswagens erstes rein elektrisch fahrendes Modell, der VW ID.3, bekommt eine Aufwertung. Wir verraten die wichtigsten Änderungen des Modelljahrgangs 2023
Bei der Markteinführung des ID.3 vor rund zwei Jahren gab es von Fachpresse und Kunden einerseits viel Lob für die konsequente Umsetzung des Themas Elektroauto sowie den gut funktionierenden Antrieb. Es gab aber auch Kritik: Angefangen bei Software-Problemen über ein für Volkswagen-Verhältnisse mit viel Hartplastik wenig edel wirkendes Interieur bis hin zum unbefriedigenden Bedienkonzept, gab es einigen Verbesserungsbedarf. Nun hat Volkswagen reagiert. Die Produktaufwertung des Kompaktklasse-Stromers, von der VW bisher nur die hier gezeigten Renderings preisgibt, wird im kommenden Frühjahr vor die Weltöffentlichkeit rollen. Und sie hat es in sich: Neben hochwertigen Oberflächen im Innenraum und Änderungen am Exterieur-Design, insbesondere an Front und Heck, entfällt unter anderem das bisherige 10-Zoll-Display, womit das 12-Zoll-Display zum Standard wird. Anders als bisher, können die Kunden künftig zwischen fünf vorkonfigurierten Modellen wählen, die mit der neuesten Software-Generation ausgeliefert werden. Dieses verbessert die Systemleistung und ist in der Lage, „Over the Air“-Updates zu empfangen.
Ein herausnehmbarer, zweiter Gepäckraumboden und die neue beleuchtete Mittelkonsole mit zwei Cupholdern runden die Grundausstattung in Zukunft ab. Den Einstieg bildet das Modell „Life“, das mit dem 58 kWh-Akku 43.995 Euro kostet und eine „umfangreiche Basisausstattung für anspruchsvolle E-Auto-Einsteiger“ (O-Ton Volkswagen) bieten soll. Die Leistungsspitze liegt bei 150 kW (204 PS), was den Viertürer bei Bedarf in 7,3 Sekunden auf Tempo 100 treiben soll. Die angegebene Reichweite liegt bei 426 Kilometern, geladen werden kann mit bis zu 120 kW. Zur Serienausstattung soll die automatische Distanzregelung ebenso zählen wie die Smartphone-Integration via Apple Car Play und Google Android Auto. Auch das Navigationssystem „Discover Max“, die Telefonschnittstelle „Comfort“ mit induktiver Ladefunktion, das beheizbare Multifunktionslenkrad, beheizbare Vordersitze und die Zwei-Zonen-Klimaautomatik sind obligatorisch.
ID.3 nun in fünf Ausstattungslinien zu haben
Das Modell „Business“ fährt ebenfalls mit 204 PS und 58-kWh-Akku vor und bietet zusätzlich zu „Life“ abgedunkelte Seiten- und Heckscheiben, eine Rückfahrkamera und das autonome Einparksystem „Parkassist Plus“ inklusive des als „Kessy“ bekannten schlüssellosen Schließ- und Startsystems. Im Bereich Sicherheit und Technik hat Volkswagen zudem LED-Matrix-Scheinwerfer, LED-Rückleuchten mit dynamischer Blinkleuchte, das Proaktive Insassenschutzsystem mit Front-Assist sowie eine Diebstahlwarnanlage vorkonfiguriert. Preis des „Business“-Modells: ab 47.375 Euro. Über dem „Business“ siedelt Volkswagen das mindestens 51.095 Euro teure Modell „Style“ an. Auch Style kommt mit 204 PS und 58-kWh-Batterie, bietet zusätzlich zur Ausstattungslinie „Business“ aber noch ein Panoramadach, elektrisch einstellbare ErgoActive-Sitze mit Memoryfunktion vorne sowie das Augmented-Reality-Headup-Display, das neben gefahrenem Tempo und Navigationshinweisen erweiterte Funktionen und Warnhinsweise in die Frontscheibe spiegelt. Ein weiteres Bonbon der „Style“-Ausstattung ist die adaptive Fahrwerksregelung (DCC), die den generell guten Federungskomfort des ID.3 weiter verbessert. Das Modell „Max“ kostet ab 52.600 Euro und bietet schlicht Vollausstattung. Sie umfasst zusätzlich zu den Features des „Style“ den teilautonomen Fahrassistenten Travel-Assist, die 360-Grad-Rundumsicht
Area View, den Park-Assist Plus und den Spurwechselassistenten Side-Assist. Für Musikfreunde verfügt der „Max“ über ein 450-Watt-Soundsystem mit sechs Lautsprechern, einem digitalen 12-Kanal-Verstärker und Subwoofer. Alle vier genannten Ausstattungslinien stehen auf 18-Zoll-Rädern im Design „East Derry“ und können optional mit 20-Zöllern im „Sanya“-Styling bestückt werden, die beim Modell „Tour“ (ab 56.500 Euro) zum Serienumfang zählen. Der ID.3 „Tour“ verfügt als einziges Modell der Baureihe über die große 77-kWh-Batterie und eine Leistung von 170 kW (231 PS). Seine Reichweite soll bis zu 546 Kilometer betragen, der Sprint auf Tempo 100 in 7,9 Sekunden gelingen. Hinsichtlich seiner Ausstattung liegt er mit drei Ausnahmen auf dem Niveau des „Max“: Wegen des höheren Batteriegewichts verzichtet der „Tour“ auf das Panoramadach, ferner sind das 450-Watt-Soundsystem und die adaptive Fahrwerksregelung nicht mit an Bord.
231 PS und 77 kWh im „Max“
Der aufgefrischte ID.3 beherrscht nun auch Plug & Charge. Soll heißen: Nur noch das Kabel ein- stöpseln und laden, ohne sich vorher mit komplizierten Karten- und Bezahlsystemen auseinanderzusetzen. Die technischen Voraussetzungen für bidirektionales Laden, das ein Zurückspeisen ins Stromnetz ermöglicht, sind ebenfalls vorhanden. Interessenten können den verbesserten ID.3 – der wegen der hohen Nachfrage außer in Zwickau und Dresden künftig auch im Stammwerk Wolfsburg produziert wird – schon jetzt bestellen. Die Auslieferungen werden jedoch erst ab dem vierten Quartal 2023 beginnen. Immerhin: Wer seinen ID.3 bereits vor längerer Zeit bestellt hat, bekommt nun kostenneutral das aufgewertete Modell.