VW GEN. TRAVEL - Schöner Wohnen?

Markus Olejniczak

 · 16.01.2023

VW GEN. TRAVEL - Schöner Wohnen?Foto: Volkswagen AG

Mit einer spektakulären Designstudie zeigt Volkswagen seine Vision vom autonomen Reisen – als Alternative zu Flügen auf der Kurzstrecke. Das variable Interieur lädt zum Arbeiten, Relaxen, ja sogar Schlafen ein

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Foto: Volkswagen

Visionen beflügeln den Fortschritt – das war zu Zeiten der Industrialisierung schon so, und wird auch in Zukunft so sein. Auf der diesjährigen „Chantilly Arts & Elegance“, einer exklusiven Automobilveranstaltung, die Ende September im Schlossgarten von Chantilly vor den Toren von Paris stattfand, präsentierte die Volkswagen Group eine spektakuläre Designstudie. GEN.TRAVEL soll einen Ausblick darauf geben, wie wir in den 2030er-Jahren reisen werden: elektrisch und autonom. Mit seinem enorm variablen Innenraumkonzept empfiehlt Volkswagen das Auto als eine Mobility-as-a-Service-Alternative zu Kurzstreckenflügen. „Der GEN.TRAVEL ist ein Ausblick auf das Reisen der Zukunft. Er zeigt uns, wie autonomes Fahren in Zukunft aussehen kann. Der GEN.TRAVEL verkörpert das visionäre Design von übermorgen für die Mobilität von morgen. Die effiziente Formgebung prägt das extrem markante Design. So wird aus ,form follows function´ im Zeitalter technischer Perfektion und nahezu uneingeschränkter Möglichkeiten ,form follows freedom´. Das Automobil wird nicht nur besser, sondern auch aufregender als jemals zuvor“, erklärt der Leiter des Volkswagen Konzerndesigns Klaus Zyciora.

Durch den autonomen Ansatz hat der Fahrer Zeit für andere Dinge als das Steuern des Projektfahrzeugs: Arbeit, Entspannung, Entertainment, Familie. Unterstützt wird dies von einem enorm wandelbaren Interieurkonzept, das maximal vier Passagiere unterbringt. Im Konferenz-Setup beispielsweise sitzen sich die Reisenden in bequemen Sesseln an einem großen Tisch gegenüber, eine spezielle Lichtstimmung sorgt für das passende Arbeitsumfeld. Gleichzeitig wird die Gefahr von Reisekrankheit vermieden. Klingt gut?

Das enorm wandelbare Interieur bietet maximal vier Reisenden Platz. Die Möbel können unterschiedlich konfiguriert werden – von der Konferenzbestuhlung bis hin zu zwei Einzelliegen | genFoto: Volkswagen
Das enorm wandelbare Interieur bietet maximal vier Reisenden Platz. Die Möbel können unterschiedlich konfiguriert werden – von der Konferenzbestuhlung bis hin zu zwei Einzelliegen | gen

Noch besser ist das Overnight-Setup, das ausgeklappte Betten für zwei Reisende bereit hält. Für ihre Sicherheit sorgt ein innovatives Insassenrückhaltesystem, für Komfort die vollkommene Eliminierung äußerer Einflüsse auf die Passagiere. Auch hier gibt es ein passendes Lichtszenario: Es beeinflusst die Melantoninausschüttung der Passagiere, unterstützt so das natürliche Einschlafen und Aufwachen. Reist man mit Kindern, können die beiden Sitzplätze in Reihe eins für das Unterhaltungsprogramm der Kids via Augmented Reality (AR) konfiguriert werden. Schöne neue Welt.

Flügeltüren sind für solch ein spektakuläres Konzeptfahrzeug verpflichtend. Einzelne Ausstattungsfeatures könnten in künftigen Serienfahrzeugen umgesetzt werden | denFoto: Volkswagen
Flügeltüren sind für solch ein spektakuläres Konzeptfahrzeug verpflichtend. Einzelne Ausstattungsfeatures könnten in künftigen Serienfahrzeugen umgesetzt werden | den

Die Karosserie des GEN.TRAVEL zeigt sich zweigeteilt: Der untere Teil beherbergt die technischen Features, die gläserne Kuppel sitzt obenauf. Eine tief heruntergezogene Fensterkante ermöglicht eine bestmögliche Sicht nach draußen. Für einen besonders leichten Ein- und Ausstieg hat Volkswagen das Konzeptfahrzeug mit Flügeltüren versehen. Das Interieur präsentiert sich in hellen Tönen, Sitze und Bedienelemente sind aus nachhaltigen Rohstoffen produziert. Daten zum Antrieb gibt es keine, wohl aber zum Fahrwerk: Der GEN.TRAVEL kommt mit einem aktiven Fahrwerksystem eABC (Electric Active Body Control), das Bewegungen wie Beschleunigung, Bremsen oder Kurvenneigung berechnet und die Fahrweise optimiert – eine technische Finnesse. Künstliche Intelligenz und das Fahren in einer Kolonne, so genanntes Platooning, sollen die Reichweite auf der Langstrecke erhöhen. Volkswagen will mit dem Fahrzeug die Resonanz der unterschiedlichen Funktionalitäten bei den Kunden testen. Je nach Ergebnis werden einzelne Features in künftigen Serienfahrzeugen eingesetzt werden. Gleichwohl hat GEN.TRAVEL als Gesamtfahrzeug aber keine Chance auf eine künftige Serienfertigung.