Joshua Hildebrand
· 18.12.2021
Endlich ein Softie: VWs Facelift bringt mehr Qualitäten in die überaus beliebte T-Roc-Linie. Neben einem neuem Innenraum samt weichem Armaturenträger bekommen Coupé, Cabrio und R auch ein Plus an Komfort, Technik sowie Assistenz
Das muss ihm erst einmal einer nachmachen: Ohne direkten Vorgänger hat sich der T-Roc seit Markteinführung 2017 binnen vier Jahren rasant zu einem der erfolgreichsten Volkswagen-Modelle entwickelt – bis heute mit insgesamt mehr als einer Million verkauften Einheiten. Alleine hierzulande hat sich das Er-Volks-modell mit einer Verkaufszahl von gut 180.000 Stück einen echten Namen gemacht. Zudem wurden ganz nneue Kundengruppen erschlossen. So wurden bis jetzt rund 320.000 T-Roc ins Land der aufgehenden Sonne geliefert. Diese hitverdächtigen Verkaufszahlen sind sicherlich der Grund dafür, dass die jetzige Produktaufwertung deutlich umfangreicher ausfällt, als man es sonst von Facelifts gewohnt ist.
Alle Ausführungen des Modelljahres 2022 (SUV, Cabrio und R) erhalten folgende Neuerungen: Am auffälligsten sind die neu gestalteten, markanten Stoßfänger an Front und Heck, die den T-Roc nun bulliger dreinschauen lassen. Die vier neuen Außenlackierungen Ascot Grey Uni, Pyrit Silber Metallic, Kingsred Metallic und Petroleum Blue Metallic ergänzen das bisherige Farbportfolio, das Cabrio bekommt zudem die Farbe Teal Blue Metallic, welches stark an das Miamiblue von Porsche erinnert. Typisch T-Roc: die Zweifarblackierung mit dem Dach in Kontrastfarbe. Neu ist hier der Farbton Indium Grau. Zum modernisierten Exterieur-Design gesellen sich ebenso eine große Auswahl an neugestalteten Leichtmetallrädern zwischen 17 und 19 Zoll. Zusätzlich verfügt der T-Roc ab sofort serienmäßig über Scheinwerfer mit LED-Technik für Abblend- und Fernlicht sowie neu gestaltete Rückleuchten. Die sechseckige Tagfahrlicht-Einheit des Vorgängers (bei R-Line) finden sich nun nur noch bei den Ausführungen Life und Style mit LED-Plus-Scheinwerfern. Das Sechseck dient dann nicht mehr als Blinker, jene Funktion wandert immer in die Scheinwerfereinheiten. In Verbindung mit der R-Line besteht das Tagfahrlicht aus senkrechten, dem Stil des Sportmodell R nachempfundenen LED-Balken in den äußeren Bereichen der Frontschürze.
Neues Design, bekannte Tugenden
Besonders auffällig zeigt sich das SUV mit optionalem IQ.Light samt LED-Matrix-Scheinwerfern, das dank 24 Leuchteinheiten auch interaktive Funktionen bereithält. Mit dem Oberklasse-Licht zieht übrigens auch die bereits von anderen Volkswagen-Modellen bekannte Tagfahrlichtleiste in den neu gestalteten Kühlergrill und das Heck erhält abgedunkelte Rückleuchten mit dynamischen Blinkern inklusive einer auffälligen Umschaltung zwischen Schluss- und Bremslicht.
Selbstredend, dass der T-Roc seine praktischen Tugenden wie das großzügige Platzangebot beibehält. Bei den Maßen (LxBxH: 4.251 mm x 1.819 mm x 1.584 mm) und dem Radstand (2.590 mm ) ändert sich mit der neuen Evolutionsstufe kaum etwas. Fünf Sitzplätzen (auch beim Cabrio), eine erhöhte Sitzposition und ein von 445 auf 1.290 Liter (Cabrio: 284 Liter) erweiterbarer Gepäckraum sprechen auch weiterhin für das kompakte SUV. Zudem kann das Update neuerdings mit einer elektrisch angetriebenen Heckklappe ausgestattet werden. Für noch mehr Komfort beim Be- und Entladen des Gepäckraums sorgt die „Easy Open & Close Funktion“, die via Fußbewegung unterhalb der Heckschürze das Portal öffnet und schließt.
Der Facelift-T-Roc hat in Sachen Haptik einen großen Schritt nach vorn gemacht – Volkswagen scheint auf die Kritik der Fans gehört zu haben.
Eine weich geschäumte Instrumententafel mit hübschen Nähten vermittelt ein wertigeres Ambiente und bringt nebenbei eine bessere Innenraum-Akustik. Die Türinnenverkleidungen bestehen zudem jetzt serienmäßig aus Stoff, in Verbindung mit den Ausstattungslinien Style und R-Line aus Kunstleder. Außerdem umfasst „Style“ jetzt Komfortsitze mit Mittelbahnen in der Ausführung ArtVelours. Die charakteristische Dekorblende ist in vier neuen Varianten erhältlich, die je nach gewählter Ausstattungslinie sowie in Verbindung mit dem Designpaket „Black Style“ (Option) zur Verfügung stehen. Das zentrale Display ist nach oben gewandert und jetzt im Stil eines Tablets auf der Instrumententafel positioniert. Tatsächlich liegt es nun in einer ergonomisch besseren Höhe auf einer Sichtachse mit dem Kombiinstrument. Serienmäßig fährt das beliebte SUV mit dem 6,5 Zoll großen Radio „Composition“ vor. Optional gibt es auch das „Ready2Discover“, dann schon 8 Zoll groß und für Online-Dienste vorbereitet, sowie die Top-Variante „Discover Pro“ in 9,2 Zoll mit noch mehr Funktionen.
Voll digitalisiert und vernetzt
Zur intuitiven Bedienung tragen die neugestalteten Lenkräder bei, die im neuen T-Roc serienmäßig mit Multifunktionstasten bestückt sind. Eine Klimaanlage ist stets an Bord, eine 2Z-Climatronic mit digitalisierter Bedienung kostet 390 Euro. Die Temperaturen und die Gebläsefunktion werden dabei über Touch-Slider und -Felder eingestellt – das kennen wir etwa vom neuen Tiguan.
Voll digital ist jetzt auch der Tacho – und zwar immer. In Serie als 8-Zoll-Digital Cockpit ausgeführt, kann es optional zum 10,25 Zoll großen „Pro“-Pendant mit größerem Funktionsumfang erweitert werden. Apropos: Im T-Roc kommt jetzt auch die dritte MIB-Generation zum Tragen. Dank integrierter SIM-Karte ist die Nutzung vieler online-basierter Funktionen und Dienstleistungen möglich. Je nach gewählter Ausstattung stehen außerdem Funktionen wie die Online-Sprachbedienung oder der Zugriff auf Streaming-Dienste zur Verfügung. Über „App-Connect Wireless“ lässt sich das Smartphone nun auch kabellos in das System integrieren.
Auch bringt die Modernisierungs-Kur neue Assistenzsysteme mit sich. Neben dem Front und Lane Assist kommen unter anderem der „IQ.DRIVE Travel Assist“ bis 210 km/h und die vorausschauende Geschwindigkeitsregelung „Prädiktives ACC“ hinzu. Erweitert wurde der Funktionsumfang des Systems „Side Assist“ und des Parklenkassistent „Park Assist“, der jetzt auch das Vorwärtseinparken in Querparklücken sowie das Ausparken aus parallel zur Fahrbahn angeordneten Stellflächen beherrscht.
Assistenz-Upgrade und Antriebs-Vielfalt
Von einer (teil-)elektrische Variante ist auch im Zuge der Produktaufwertung keine Rede. Nichtsdestotrotz stehen für das SUV drei Otto- und zwei Dieselmotoren zur Auswahl – je nach Motorisierung mit einem 6-Gang- Schaltgetriebe oder einem 7-Gang-DSG. Die TSI (1.0, 1.5 und 2.0) leisten zwischen 110 und 190 PS, die beiden 2.0 TDI 115 und 150 PS. Das Cabriolet wird es mit dem 1.0 TSI und 1.5 TSI (115 & 150 PS) geben. Alternativ zum Frontantrieb ist beim SUV in Verbindung mit dem 150 PS starken Dieselmotor auch der Allradantrieb 4Motion erhältlich. Dieser ist beim 2.0 TSI mit 190 PS und dem T-Roc R serienmäßig, welcher auch weiterhin mit 300 PS, 4Motion-Allrad und 7-Gang-DSG die sportliche Speerspitze markiert. Auch der Sportler mit vier auffälligen Abgasendrohren profitiert vom umfassenden Facelift samt Optik- und Technikupdates, so kommt er in Deutschland unter anderem mit serienmäßigen IQ.Light-Matrixscheinwerfern zu den Kunden. Fahrer und Insassen profitieren vom neu gestalteten Innenraum mit neuem Sport- lenkrad und Dekoreinlagen in Piano Black oder Lapiz Blue Matt. Vor allem Letzteres bringt fesche Farbe in den Innenraum. Übrigens wird es auch weiterhin die Option der Akrapovic-Titanabgasanlage geben.
Das SUV ist bereits zu Preisen ab 23.495 Euro konfigurierbar, Cabrio und R-Modell werden in Kürze folgen. Ab Januar 2022 rollt das Facelift des T-Roc vom Band, dann ist auch der offizielle Marktstart.