Gute Fahrt
· 08.08.2025
Der Elektroautomarkt in Deutschland erlebt einen bemerkenswerten Aufschwung. Im Juli 2025 wurden insgesamt 48.614 neue Elektrofahrzeuge zugelassen, was einem deutlichen Plus von 58 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat entspricht (Quelle1). Damit übertrifft der Juli sogar die 47.163 Neuzulassungen aus dem Juni und markiert den stärksten Monat für reine Elektroautos seit dem Ende des staatlichen Umweltbonus Ende 2023. Besonders bemerkenswert ist der Marktanteil: Mit 18,4 Prozent stellte fast jedes fünfte neu zugelassene Fahrzeug ein reines Elektroauto dar.
Die Dominanz des Volkswagen-Konzerns in der Elektromobilität spiegelt sich eindrucksvoll in den Zulassungszahlen wider. Die ersten drei Plätze der Zulassungsstatistik belegen ausschließlich Modelle der Kernmarke Volkswagen. An der Spitze steht der kompakte VW ID.3 mit 2.907 Neuzulassungen, der damit seinen Spitzenplatz aus dem Vormonat verteidigen konnte. Gegenüber Juni legte der in Zwickau produzierte Elektro-Kompaktwagen um fast 400 Einheiten zu. Auf dem zweiten Platz folgt der größere VW ID.7, der mit 2.765 Neuzulassungen nur knapp hinter dem Spitzenreiter liegt. Das SUV-Duo ID.4/ID.5 komplettiert mit 2.682 Neuzulassungen das Podium.
Erst auf dem vierten Platz durchbricht ein Modell außerhalb des Volkswagen-Konzerns die Dominanz: Der BMW iX1 konnte mit 2.477 Neuzulassungen vom sechsten auf den vierten Platz vorrücken und liegt damit vor den beiden Skoda-Modellen Elroq (2.381) und Enyaq (2.322). Bemerkenswert ist auch der Erfolg des elektrischen Mini, der mit 1.915 Neuzulassungen seinen bisher besten Monat des Jahres verzeichnete und den siebten Platz belegt. Der Cupra Born als weiteres MEB-Fahrzeug des VW-Konzerns folgt mit 1.894 Einheiten auf Rang acht.
Die Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) zeigen deutlich, wie erfolgreich die Modular Electric Drive Matrix (MEB) des Volkswagen-Konzerns am Markt ist. Sechs der zehn meistverkauften Elektroautos im Juli basieren auf dieser Plattform: VW ID.3, ID.7 und ID.4/ID.5 sowie Skoda Elroq, Skoda Enyaq und Cupra Born. Diese Dominanz unterstreicht die Strategie des Konzerns, mit einer gemeinsamen technischen Basis verschiedene Marktsegmente und Kundengruppen anzusprechen.
Besonders bemerkenswert ist der Erfolg des ID.7, der trotz der zwei aufeinanderfolgenden Monatssiege des ID.3 weiterhin die Jahresstatistik anführt. Mit insgesamt 20.782 Neuzulassungen seit Jahresbeginn liegt die als Limousine und Kombi erhältliche Mittelklasse-Baureihe vor dem SUV-Duo ID.4/ID.5 (17.754) und dem ID.3 (17.530). Der Skoda Enyaq folgt mit 15.295 Einheiten auf dem vierten Platz der Jahreswertung (Quelle2). Diese Zahlen verdeutlichen, dass der Volkswagen-Konzern mit seiner breiten Modellpalette verschiedene Segmente erfolgreich bedient – vom Kompaktwagen über SUVs bis hin zur Mittelklasse.
Außerhalb des VW-Konzerns kann sich vor allem die BMW Group gut positionieren. Der BMW iX1 liegt mit 9.898 Neuzulassungen seit Jahresbeginn auf Platz sieben der Jahresstatistik, während der elektrische Mini mit 7.511 Einheiten den neunten Platz belegt. Auch Audi platziert mit dem Q6 e-tron (7.576) und dem Q4 e-tron (7.290) zwei Modelle in den Top Ten der Jahreswertung. Der Hyundai Inster hat sich mit 6.341 Neuzulassungen seit Marktstart zum meistverkauften Elektroauto des Hyundai-Konzerns entwickelt.
Während die Modelle des Volkswagen-Konzerns die Zulassungsstatistik dominieren, zeigen sich bei anderen Herstellern deutliche Schwankungen. Besonders auffällig ist der Absturz des Tesla Model Y, das lange Zeit die Elektroauto-Zulassungen in Deutschland anführte. Im Juli wurden lediglich 637 Einheiten des amerikanischen Mittelklasse-SUVs zugelassen – ein deutlicher Rückgang gegenüber den 1.304 Fahrzeugen im Juni. Damit fiel das Model Y aus den Top Ten heraus und muss sich mit einem Platz im Mittelfeld begnügen. Der bisher stärkste Monat für das Model Y in diesem Jahr bleibt der März mit 1.428 Neuzulassungen.
Noch dramatischer fiel der Einbruch beim BYD Dolphin Surf aus. Der chinesische Kleinstwagen hatte im Juni mit über 800 Neuzulassungen einen vielversprechenden Start hingelegt, kam im Juli jedoch nur auf 36 neu registrierte Fahrzeuge. Diese starken Schwankungen könnten auf Lieferengpässe oder strategische Entscheidungen bei der Markteinführung zurückzuführen sein.
Interessant ist auch der Blick auf die Modelle, die knapp hinter den Top Ten liegen. Der Fiat 500 (1.053), der Audi Q4 e-tron (1.036), der BMW i4 (1.027) und der Mercedes EQA (1.004) liegen alle sehr dicht beieinander und kämpfen um den Einzug in die Bestenliste. Diese Dichte im Mittelfeld zeigt, wie umkämpft der Elektroautomarkt in Deutschland mittlerweile ist. Besonders bemerkenswert ist dabei der Erfolg des Audi Q6 e-tron, der als erstes Modell auf der neuen Premium Platform Electric (PPE) mit 1.127 Neuzulassungen den zehnten Platz belegt und damit das erfolgreichste Modell auf dieser neuen Plattform ist.
Die Entwicklung des Elektroautomarktes in Deutschland zeigt, dass trotz des Wegfalls der staatlichen Förderung das Interesse an Elektrofahrzeugen weiter zunimmt. Mit einem Marktanteil von 18,4 Prozent haben sich Elektroautos fest im deutschen Automobilmarkt etabliert und sind auf dem besten Weg, vom Nischenprodukt zum Mainstream zu werden.