​Tesla verliert MarktanteileSkoda steigt zur Elektro-Spitzenmarke auf

Gute Fahrt

 · 15.08.2025

​Tesla verliert Marktanteile: Skoda steigt zur Elektro-Spitzenmarke aufFoto: Škoda
Škoda steigt zur Elektro-Spitzenmarke auf
Der einstige Elektroauto-Pionier Tesla verliert in Deutschland dramatisch an Marktanteilen, während die VW-Gruppe ihre Position ausbaut. Besonders Škoda konnte seinen Marktanteil deutlich steigern und gehört nun zur Spitzengruppe der Elektroautohersteller in Deutschland.

Dramatischer Absturz des einstigen Elektro-Pioniers

Der einstige Elektroauto-Pionier Tesla erlebt in Deutschland einen dramatischen Einbruch seiner Marktanteile. Wie eine aktuelle Auswertung des renommierten CAR-Instituts unter Leitung von Ferdinand Dudenhöffer zeigt, ist der Anteil der US-Marke bei reinen Elektroautos von einst stolzen 14,9 Prozent im Jahr 2022 auf nur noch 3,4 Prozent in den ersten sieben Monaten des Jahres 2025 gesunken. Noch alarmierender für den amerikanischen Hersteller: Im Juli 2025 erreichte Tesla mit lediglich 2,3 Prozent Marktanteil einen neuen Tiefpunkt und fiel damit auf den 13. Platz im Markenranking zurück.

Die Zahlen zeichnen ein deutliches Bild der Marktverschiebung im Elektroauto-Segment. Während Tesla vor drei Jahren noch als unangefochtener Marktführer und Innovationstreiber galt, hat sich die Situation grundlegend gewandelt. Automobilexperte Dudenhöffer kommentiert diese Entwicklung mit deutlichen Worten: „Tesla ist in Deutschland zur Nischenmarke geschrumpft. Die einstige Innovationsführerschaft liegt inzwischen bei anderen." Besonders bemerkenswert: Selbst traditionelle Hersteller wie Opel, die lange Zeit nicht mit Elektromobilität in Verbindung gebracht wurden, haben in diesem Jahr bereits mehr Elektroautos verkauft als Tesla. „Wer hätte das vor drei Jahren gedacht?", so Dudenhöffer weiter.

Bewertung

Die Gründe für den Absturz sind vielfältig. Zum einen hat die Konkurrenz massiv aufgeholt und bietet mittlerweile technisch ausgereifte Elektrofahrzeuge in verschiedenen Preissegmenten an. Zum anderen scheint Tesla Schwierigkeiten zu haben, sein Modellportfolio zeitgemäß zu erneuern und auf die spezifischen Anforderungen des deutschen Marktes einzugehen. Die einst als revolutionär geltenden Tesla-Modelle haben im Vergleich zu den Neuerscheinungen etablierter Hersteller an Strahlkraft verloren. Zudem setzen deutsche Käufer traditionell auf Qualität, Service und ein dichtes Händlernetz – Bereiche, in denen die deutschen Hersteller klare Heimvorteile ausspielen können.

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Deutsche Hersteller dominieren den Elektromarkt

Während Tesla mit erheblichen Marktanteilsverlusten zu kämpfen hat, bauen die deutschen Hersteller ihre Position im heimischen Elektroauto-Markt kontinuierlich aus. Die Volkswagen-Gruppe erweist sich dabei als besonders erfolgreich. Zusammengenommen kommen die Konzernmarken VW, Škoda und Seat in den ersten sieben Monaten des Jahres 2025 auf einen beeindruckenden Marktanteil von 36,1 Prozent – mehr als ein Drittel aller neu zugelassenen Elektrofahrzeuge stammt somit aus dem Volkswagen-Konzern.

Die Kernmarke Volkswagen selbst führt das Feld mit 20,7 Prozent Marktanteil deutlich an, gefolgt von BMW mit 9,4 Prozent auf dem zweiten Platz. Diese Zahlen belegen eindrucksvoll, wie erfolgreich die deutschen Traditionshersteller den Wandel zur Elektromobilität meistern. Sie haben nicht nur technologisch aufgeholt, sondern nutzen auch ihre etablierten Vertriebsstrukturen, um Elektrofahrzeuge erfolgreich zu vermarkten. Die jahrzehntelange Erfahrung im Automobilbau, verbunden mit massiven Investitionen in die Elektromobilität, zahlt sich nun aus.

Besonders bemerkenswert ist die starke Position von BMW. Der Münchner Premiumhersteller hat frühzeitig auf eine flexible Architektur gesetzt, die sowohl konventionelle Antriebe als auch reine Elektroantriebe ermöglicht. Diese Strategie erlaubt es BMW, schnell auf Marktveränderungen zu reagieren und gleichzeitig von Skaleneffekten zu profitieren. Mit Modellen wie dem i4 und iX hat BMW zudem bewiesen, dass Elektromobilität und Fahrfreude keine Gegensätze sein müssen – ein wichtiges Verkaufsargument im Premiumsegment.

Die Dominanz deutscher Hersteller zeigt sich auch in der Modellvielfalt. Während Tesla nach wie vor auf eine überschaubare Modellpalette setzt, bieten die deutschen Hersteller mittlerweile Elektrofahrzeuge in nahezu allen Segmenten an – vom Kleinwagen bis zur Luxuslimousine. Diese breite Aufstellung ermöglicht es, verschiedene Kundengruppen anzusprechen und unterschiedliche Preispunkte abzudecken.

Škoda als aufstrebender Stern am Elektro-Himmel

Die vielleicht überraschendste Entwicklung im deutschen Elektroauto-Markt ist der beeindruckende Aufstieg von Škoda. Die tschechische Marke aus dem Volkswagen-Konzern erreichte in den ersten sieben Monaten des Jahres 2025 einen Marktanteil von 9,1 Prozent und liegt damit nur knapp hinter BMW auf dem dritten Platz. Besonders bemerkenswert: Škoda verkauft damit fast dreimal so viele Elektroautos wie Tesla. „Škoda ist das neue Tesla, zumindest wenn es um Marktanteile geht", kommentiert Automobilexperte Dudenhöffer diese Entwicklung. Vor drei Jahren lag Škoda noch weit abgeschlagen, heute fährt die Marke in der Spitzengruppe mit.

Der rasante Zuwachs von Škoda erklärt sich durch mehrere Faktoren. Zum einen profitiert die Marke von einem breiten und stetig wachsenden Modellportfolio. Zum anderen kann Škoda kontinuierlich starke Verkaufszahlen vorweisen, vor allem in wichtigen Märkten wie Österreich. Der tschechische Hersteller hat im aktuellen und vergangenen Jahr zahlreiche neue Modelle eingeführt und gehört in der Zulassungsstatistik zu den Spitzenreitern.

Besonders erfolgreich ist der vollelektrische Enyaq, der mit moderner Technik, überzeugender Reichweite und einem stimmigen Preis-Leistungs-Verhältnis punktet. Auch der sportliche Elroq findet bei den Kunden großen Anklang. Daneben zählen traditionelle Bestseller wie Octavia und Fabia weiterhin zu den beliebtesten Fahrzeugen in ihren Segmenten. Diese Mischung aus bewährten Modellen und innovativen Elektrofahrzeugen macht Škoda für eine breite Kundenschicht attraktiv.

Die positive Entwicklung wird durch Daten vom ÖAMTC und Zulassungszahlen des Kraftfahrzeug-Registers untermauert: Demnach gehört Škoda in Österreich zu den meistverkauften Marken, vor allem im Bereich der Elektro- und Hybridfahrzeuge. Zudem bestätigen Branchenanalysen der „Automobilwoche" den Trend, dass Škoda mit neuen Modellen wie dem Enyaq iV den Elektro-Markt stark mitprägt und kontinuierlich Marktanteile gewinnt. Die Kombination aus Volkswagen-Technik, eigenständigem Design und attraktiver Preisgestaltung erweist sich als Erfolgsrezept. Škoda hat es geschafft, das Image einer vernünftigen, aber etwas biederen Marke abzustreifen und sich als moderne, technologisch fortschrittliche Alternative zu positionieren.