Martin Santoro
· 18.12.2021
Skoda modernisiert seinen Kassenschlager Karoq. Zum Update wurden speziell Beleuchtung, Infotainment und Assistenz nachjustiert. Dazu gibt es ein Eco-Paket mit veganen Leder-Bezügen
Vier Jahre nach seinem Debüt blickt der Skoda Karoq auf eine halbe Million verkaufte Exemplare zurück, womit der Tscheche nach Octavia und noch vor Kodiaq zu den aktuell erfolgreichsten Modellen aus Mlada Boleslav zählt. Damit das auch künftig so bleibt, schickt Skoda den Verkaufsschlager in der Mitte seines Produktionszyklus zur Beauty-Farm, wo er ein vorsichtiges Lifting verpasst bekommt sowie ein gehöriges Technik-Update mit vielen Neuerungen. Das in 60 Ländern angebotene Kompakt-SUV kommt also zum Frühjahr 2022 fitter denn je zu den Kunden.
Basierend auf der A1-Skalierung des Modularen Querbaukastens MQB ist der Karoq direkt mit Audi Q2, Seat Ateca und VW T-Roc verwandt, die allesamt ihr Facelift-Debüt bereits absolviert haben. Als Letzter ist der beliebte Skoda an der Reihe, dessen Außenlänge mit 4,39 Meter kaum merklich gewachsen ist.
Stattdessen wurde die bewährte Optik behutsam an die aktuelle Designsprache der Marke angepasst. Erste Änderungen sind an der Front zu erkennen. Mit dem nun breiteren und hexagonal gestalteten Kühlergrill bekommt auch der Karoq das aktuelle Markengesicht. Weitere Detailänderungen, die ohne Modifikationen am Blech möglich sind, betreffen Schürzen und Leuchten.
Schmalere Augen, markanter Lidstrich
Durch die Neugestaltung des Kunststoff-Stoßfängers ließen sich flachere Scheinwerfergehäuse verwenden. Zudem verjüngen diese sich stufig entlang der Unterkante Richtung Grill. In diesem Bereich erfuhr auch die Tagfahrlicht-Signatur eine signifikante Änderung, indem sie jetzt zweigeteilt leuchtet. Als wichtigste technische Neuerung ist die Einführung optionaler Matrix-LED-Scheinwerfer zu nennen. Standard-LED-
Fahrlicht erhält der Karoq in allen Ausstattungen jetzt serienmäßig. Ein modifizierter Lufteinlass mit geändertem Gittermuster ziert die neue Frontschürze, die je nach Ausführung variiert. Markant sind die seitlichen Aufsätze, die als „Air Curtains“ fungieren, sprich, über gezielte Luftführung Verwirbelungen vermindern und damit verbrauchssenkend den Luftwiderstand optimieren. Ein robuster, schwarz genarbter Frontspoiler schließt die Frontpartie ab.
Unterstrichen wird der frische Look mit neu gestalteten Rückleuchten, die passend zu den Scheinwerfern schlanker ausfallen und ab sofort immer auf Voll-LED-Module setzen. Je nach Ausstattung gibt es dynamisches Blinklicht und eine animierte Welcome-Choreografie. Unterhalb der Ladekante ist ein Teil der Heckschürze nun in Wagenfarbe lackiert. Eine bessere Aerodynamik verheißt auch ein längerer Dachkantenspoiler mit seitlichen Finlets. Außerdem gibt es für die Allradvariante eine optimierte Tankverkleidung am Unterboden, die auch die Hinterachse umfasst. Laut Skoda verbessern sämtliche aerodynamischen Maßnahmen den Luftwiderstandsbeiwert des Karoq um neun Prozent auf nunmehr 0,30. Zusätzlich stehen neue, aerodynamisch optimierte Leichtmetallräder von 17 bis 19 Zoll zur Wahl.
Neuerungen lassen sich auch im Interieur entdecken. Zum Facelift ziehen frische Sitzbezüge und Dekorleisten ein. Auf Wunsch lässt sich ein auf Nachhaltigkeit ausgelegtes Eco-Paket buchen, bei dem die Polsterbezüge teils aus Recycling-Material wie PET-Flaschen hergestellt sind. Die Sitzwangen sind hingegen in „veganem Leder“ ausgeführt. Beim Eco-Paket ist eine Ambientebeleuchtung mit erweitertem Umfang Serie. Neben zehn wählbaren Farben sind zusätzlich die hinteren Türverkleidungen illuminiert. Das aus dem Octavia bekannte Zweispeichen-Lenkrad mit grifffreundlichen Rädchen fand bereits beim Modelljahr 2021 seinen Weg in den Innenraum des Kompakt-SUV.
Die digitale Welt wird ausgebaut
Auch in Sachen Konnektivität hat Skoda nachgelegt. In allen Ausstattungslinien sind künftig volldigitale
Instrumente serienmäßig. Standard ist ein acht Zoll großes Display, als Aufpreis-Option lässt sich ein 10,25-Zoll-Instrument ordern. Musik liefert das Basis- Radio mit 6,5-Zoll-Display. Die darüber rangierenden Infotainment-Systeme mit 8- und 9,2-Zoll Displays basieren auf dem neuesten Modularen Infotainment- Baukasten MIB3 und sind mit online-fähiger eSIM ausgestattet. Die drahtlose Anbindung eines Smartphones funktioniert über Apple Car Play und Android Auto, ein Fernzugriff auf den Karoq gelingt über die MySkoda-App. Darüber lässt sich das Auto etwa orten sowie ent- und verriegeln.
Zur verbesserten Sicherheit der Passagiere im Fond gibt zusätzliche Seitenairbags als Option sowie zahlreiche Assistenzsysteme wie den „Travel Assist“ mit aktiver Abstandsregelung und aktivem Spurhalteassistent.
Topvariante der Baureihe bleibt der Karoq Sportline. Mit Ausnahme des 1.0 TSI lässt er sich mit allen Antriebsversionen bestücken. Die stärkste Motorisierung, der Zweiliter-TSI mit 190 PS, ist dem Sportline vorbehalten. Der Vierzylinder wird mit Siebengang-DSG und 4x4-Allradantrieb kombiniert. Daneben bleibt das bewährte Motoren-Programm im Angebot. Basis ist der Dreizylinder-Benziner mit 110 PS, gefolgt vom 150 PS-TSI mit vier Zylindern und 1,5 Liter Hubraum. Als Diesel tritt der Zweiliter-TDI mit 116 und 150 PS an. Über alternative Antriebe war bis Redaktionsschluss ebenso wenig bekannt wie zu den Themen Bestellstart und Preis. Der Vorgänger startetet aktuell mit knapp 24.000 Euro.