Audi warnt vor gefälschten Gebrauchtwagen-Angeboten

Gute Fahrt

 · 12.11.2025

Audi warnt vor gefälschten Gebrauchtwagen-AngebotenFoto: Audi AG
Gefälschte Webseiten und Kataloge locken mit günstigen Audi-Gebrauchtwagen.
Gefälschte Webseiten und Kataloge locken mit günstigen Audi-Gebrauchtwagen. Die Fahrzeuge existieren nicht, mehrere Kunden bereits geschädigt.

Perfide Masche mit professioneller Aufmachung

Die Betrüger gehen mit außergewöhnlicher Raffinesse vor. Sie erstellen täuschend echt wirkende Internetseiten, die den Eindruck erwecken, es handle sich um offizielle Vertriebskanäle der AUDI AG. Zusätzlich bringen sie gefälschte Angebotskataloge in Umlauf, die wie echtes Verkaufsmaterial des Ingolstädter Herstellers aussehen. Die Gestaltung ist dabei so professionell, dass selbst aufmerksame Kunden zunächst nicht erkennen, dass sie es mit Kriminellen zu tun haben.

Besonders perfide: Die Täter scheuen nicht davor zurück, Bildmaterial tatsächlicher Mitarbeitender von Vertriebspartnern zu verwenden. Diese Fotos verleihen den gefälschten Angeboten zusätzliche Glaubwürdigkeit und verstärken den Eindruck seriöser Geschäftstätigkeit. Potenzielle Käufer sehen vertraute Gesichter und wiegen sich in falscher Sicherheit. Die verwendeten Bilder stammen vermutlich aus öffentlich zugänglichen Quellen wie Firmenwebseiten oder sozialen Medien.

Die angebotenen Gebrauchtwagen werden zu außergewöhnlich günstigen Konditionen beworben. Diese Lockpreise sollen Interessenten dazu verleiten, schnell zuzuschlagen, bevor sie das Angebot genauer prüfen. Die Kriminellen nutzen dabei die natürliche Reaktion vieler Menschen aus, bei vermeintlichen Schnäppchen nicht lange zu zögern. Tatsächlich existieren jedoch weder die beworbenen Fahrzeuge noch die vorgetäuschten Verkaufsstrukturen.

Umfangreiche Liste gefälschter E-Mail-Adressen

Der Automobilhersteller hat eine beeindruckend lange Liste verdächtiger E-Mail-Adressen veröffentlicht, die nicht dem Unternehmen zuzuordnen sind. Diese Aufstellung umfasst über 60 verschiedene Adressen und zeigt das Ausmaß der betrügerischen Aktivitäten. Die Kriminellen verwenden dabei geschickt gewählte Kombinationen aus dem Markennamen und vertrauenserweckenden Begriffen wie "service", "vertrieb" oder "beratung".

Beispiele für diese gefälschten Kontaktdaten sind info@audi-gebrauchtwagenplus.de, beratung@audi-service-deutschland.de oder verkauf@audi-sale.com. Die Täter nutzen auch Varianten mit anderen Volkswagen-Konzernmarken wie info@volkswagen-digital.de. Besonders raffiniert sind Adressen wie info@audi-zentrale.de oder kontakt@audi-media-service.de, die den Anschein offizieller Kommunikationskanäle erwecken.

Die Betrüger gehen sogar so weit, dass sie E-Mail-Adressen verwenden, die auf echte Autohäuser verweisen, wie kontakt@autohaus-benndorf.de oder kontakt@autohaus-nordeifel.de. Diese Vorgehensweise zeigt, dass die Kriminellen auch vor der Rufschädigung etablierter Händler nicht zurückschrecken. Verbraucher sollten daher bei ungewöhnlichen Angeboten immer die Echtheit der Kontaktdaten über offizielle Kanäle überprüfen.

Bereits mehrere Geschädigte und laufende Ermittlungen

Leider sind bereits mehrere Kundinnen und Kunden durch diese Betrugsmasche zu Schaden gekommen. Die AUDI AG bedauert diese Entwicklung ausdrücklich und hat umgehend Maßnahmen eingeleitet. Das Unternehmen hat bei der Staatsanwaltschaft Ingolstadt Strafanzeige erstattet und unterstützt aktiv die laufenden Ermittlungen der Behörden.

Betroffene Personen sollten sich umgehend an die Polizei wenden und dabei das Aktenzeichen Az.31 UJs 5127/25 der Staatsanwaltschaft Ingolstadt angeben. Diese Referenznummer ermöglicht es den Ermittlern, alle Fälle zu bündeln und ein vollständiges Bild der kriminellen Aktivitäten zu erhalten. Je mehr Informationen die Behörden sammeln können, desto größer sind die Chancen, die Täter zu identifizieren und zur Rechenschaft zu ziehen.

Die Ermittlungen erstrecken sich über Deutschland, Österreich und die Schweiz, was die grenzüberschreitende Dimension dieser Betrugsmasche unterstreicht. Die internationale Zusammenarbeit der Strafverfolgungsbehörden wird daher eine wichtige Rolle bei der Aufklärung spielen. Verbraucher in allen drei Ländern sollten besondere Vorsicht walten lassen und verdächtige Angebote den örtlichen Behörden melden.

Schutzmaßnahmen für potenzielle Käufer

Interessenten für Gebrauchtwagen sollten verschiedene Vorsichtsmaßnahmen beachten, um nicht Opfer dieser oder ähnlicher Betrügereien zu werden. Zunächst empfiehlt es sich, ausschließlich über offizielle Kanäle des Herstellers oder zertifizierte Vertriebspartner zu kaufen. Die echten Kontaktdaten finden sich auf der offiziellen Webseite audi.de oder können telefonisch über die Kundenbetreuung erfragt werden.

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Bei verdächtig günstigen Angeboten sollten Käufer besonders skeptisch sein. Seriöse Händler kalkulieren ihre Verkaufspreise realistisch und bieten selten Fahrzeuge deutlich dem Marktwert an. Wenn ein Angebot zu gut erscheint, um wahr zu sein, ist es das meistens auch. Vor jeder Anzahlung oder Überweisung sollte die Seriosität des Anbieters gründlich geprüft werden.

Persönliche Besichtigung und Probefahrt sind unverzichtbare Bestandteile eines seriösen Gebrauchtwagenkaufs. Verkäufer, die darauf drängen, Geld zu überweisen, bevor das Fahrzeug besichtigt werden kann, sind mit höchster Wahrscheinlichkeit Betrüger. Echte Händler haben kein Problem damit, ihre Fahrzeuge vor Ort zu präsentieren und alle Fragen zu beantworten.

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Zusätzlich sollten Käufer bei der Kommunikation auf Rechtschreibfehler, unprofessionelle Formulierungen oder Druck zur schnellen Entscheidung achten. Seriöse Verkäufer geben Interessenten ausreichend Bedenkzeit und beantworten alle Fragen geduldig und kompetent. Im Zweifelsfall ist es ratsam, das Angebot bei der örtlichen Polizei oder Verbraucherzentrale zu melden.


Im Überblick

  • Betroffene Länder: Deutschland, Österreich, Schweiz
  • Aktenzeichen: Az.31 UJs 5127/25
  • Zuständige Behörde: Staatsanwaltschaft Ingolstadt
  • Veröffentlichungsdatum: 4. November 2025
  • Betroffene Marke: Audi
  • Art der Betrugsmasche: Gefälschte Internetseiten und Kataloge
  • Lockmittel: Besonders günstige Preise
  • Verwendete Materialien: Bildmaterial echter Mitarbeiter
  • Gefälschte Kommunikation: E-Mail-Adressen, Telefonnummern
  • Falsche Zahlungswege: Bankverbindungen
  • Status der Ermittlungen: Strafanzeige erstattet
  • Unterstützung: Behördenkooperation läuft