Stefan Frey
· 01.07.2023
Jedes Mal, wenn in meiner Kindheit die ganze Familie in den Urlaub ausrückte, puzzelte mein Vater unsere fünf Fahrräder auf das Dach seiner alten E-Klasse. Das Ganze folgte einem ausgeklügelten und über die Jahre perfektionierten System. Die Schienenabstände wurden millimetergenau austariert. Lenker, Gabeln und Kurbeln wie ein Gordischer Knoten ineinander verwoben. Mit 18 änderte sich nicht nur die Art des Urlaubs – ich fuhr lieber mit Freunden in die Berge als mit den Eltern am Strand zu rösten – sondern auch die Art, wie das Fahrrad reiste. Fortan verstaute ich die wertvolle Fracht im Kofferraum, geschützt vor jeglicher Witterung, das Gepäck und die Mitreisenden drumherum drapiert wie Tetrisblöcke. Inzwischen ist die Familie wieder gewachsen und den Kofferraum belegen wichtigere Dinge: Kuscheltierhorden, Sandspielzeug und Wasserpistolen etwa. Die Fahrräder mussten daher auf die Heckklappe unserer Familienkutsche ausweichen.
Was ich damit sagen will: Es gibt die unterschiedlichsten Arten, sein Sportgerät in und am Auto zu transportieren – jede hat ihre Vor- und Nachteile. Welche für Sie die passende ist, erklären wir in unserer Kaufberatung auf den folgenden Seiten.
Meine Eltern haben inzwischen übrigens ins E-Bike-Lager gewechselt. Ihre Fahrräder schiebt mein Vater heute über eine Laderampe bequem auf die beiden Schienen seines Kupplungsträgers. Ein raffiniertes System braucht er hierfür nicht. Platz für zwei Bikes bietet der Träger genug. Und den Gordischen Knoten? Den entwirrt er nur noch ab und an zum Spaß mit seinen Enkelkindern.
Kennzeichen und Sicherung
Stütz- und Dachlast
Steckverbindung
Abstände und Überstände
Ladung sichern
Ein Tempolimit für Autos mit außen montiertem Träger gibt es zwar nicht. Trotzdem empfehlen die meisten Hersteller, mit beladenem Dachträger nicht schneller als 120 bis 130 km/h zu fahren
Das Autodach dient seit jeher dem Transport der verschiedensten Dinge. Koffer, Boote, Couchen und natürlich auch Fahrräder. Wobei letztere immer seltener aus den Urlaubskaravanen auf den Autobahnen ragen. Allzu viele Argumente fallen einem auch nicht ein für den Kauf eines Dachträgers. Sofern man bereits im Besitz der nötigen Querträger ist, hält sich der Anschaffungspreis meist in Grenzen. Zudem bleibt der Kofferraum frei zugänglich und die Sicht nach hinten uneingeschränkt. Bequem zu beladen sind die Systeme allerdings nur, wenn die Fahrzeughöhe möglichst gering ist und die Bikes wenig wiegen. Wirklich geeignet sind eigentlich nur Autos, die nicht höher als 1,50 Meter sind. Und schon hier haben normalgroße Menschen oft Schwierigkeiten, die Bikes ohne Kratzer am Lack in die Halterungen zu hieven. Für E-Bikes kommt diese Art des Radtransports somit nicht in Frage. Auch, weil die meisten Dachträger nur für maximal 20 Kilo zugelassen sind. Bei den Trägern selbst hat sich in den letzten Jahren dennoch einiges getan: Schienen für breite Reifen, Adapter für die unterschiedlichen Steckachssysteme oder praktische Schnellverschlüsse – mit den klapprigen Trägern von einst, mit einfacher U-Profil-Schiene und Drehverschluss an zwei dünnen Haltestangen, haben die meisten aktuellen Modelle nur noch wenig gemein.
249,90 Euro / www.yakima.de Gewicht 4,35 kg / Zuladung 18,1 kg Radstand/Reifenbreite max. 122 cm/5“
Sehr hochwertiger Dachträger, der in wenigen Minuten werkzeuglos auf den Querträgern montiert ist. Ein Umbau auf T ‐Slot-Träger ist ebenfalls möglich. Das Beladen ist denkbar einfach: Die Steckachse des Bikes wird in die Halterung eingesetzt und per Drehverschluss gesichert. Sowohl 9-Millimeter-Schnellspanner als auch alle gängigen Steckachs-Formate werden problemlos geklemmt. Die Hinterradaufnahme bietet sogar Fatbike-Reifen ausreichend Platz. Der begrenzende Faktor beim Highspeed ist der maximale Radstand von nur knapp über 120 Zentimeter.
279,95 Euro / www.thule.com Maße 163 x 31,5 x 10,5 cm / Gewicht 7,7 kg / Zuladung max. 20 kg Radstand/Reifenbreite max. 130 cm/3“ (5“ mit Adapter)
Dank seiner cleveren Klemmung ist der UpRide besonders schonend für Carbonrahmen. Dass der Vorderreifen montiert bleibt, spart zudem Platz im Kofferraum. Die variable Halterung eignet sich selbst für Fatbike-Reifen und Kinder-Bikes bis etwa 20 Zoll. Auch lange Radstände nimmt der UpRide problemlos auf. Die gewünschte Radgröße wird an der Halterung voreingestellt, anschließend wird der Vorderreifen per Ratsche fixiert. Auf der Rückseite der Schiene befindet sich ein Kabelschloss zur Sicherung des Fahrrads, der Träger selbst ist ebenfalls abschließbar.
ab 159,99 Euro / www.rockbrosbike.de Gewicht 2,1 kg / Zuladung max. 20 kg Radstand/Reifenbreite abhängig vom Fahrzeug/variabel
Der Rockbros kann dank Saugglocken auf jedem Autodach ohne Grundträger montiert werden. Die biegsame Halteschiene passt sich Wölbungen an. Voraussetzung für eine stabile Verbindung sind saubere, staubfreie Kontaktflächen ohne Kanten, wie beispielsweise beim Übergang zum Schiebedach. Die Handhabung mit Unterdruckpumpe ist einfach und – auch wenn die Konstruktion anfangs wenig vertrauenswürdig wirkt – die Verbindung ist bombenfest. Über die separat erhältlichen Adapter lassen sich alle aktuellen Steckachssysteme befestigen.
59 Euro / www.elite-it.com Gewicht 1,47 kg / Zuladung max. 16 kg Radstand/Reifenbreite abhängig vom Dachträger/2,6“
Der Elite San Remo überzeugt mit seiner kompakten Bauweise und lässt sich an die Grundträger der meisten bekannten Hersteller in beiden Richtungen montieren. Praktisch und einfach in der Handhabung ist das Klemmprinzip, das wie der Schnellspanner beim Fahrrad funktioniert. Adapter für 15-Millimeter-Steckachsen sind separat erhältlich. An der Hinterradaufnahme und am zulässigen Gesamtgewicht erkennt man, dass der Elite eher für Road- und Gravelbikes konzipiert wurde. Doch auch für Carbon-Bikes ist der Sanremo eine sinnvolle Option. Der Hersteller beschränkt die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf 110 km/h.
Um die Belastung während der Fahrt möglichst gering zu halten, sollten Sie das schwerste Rad an erster Position auf dem Träger montieren. Nach ein paar Kilometern Fahrt überprüfen Sie den sicheren Sitz des Trägers auf der Kupplung sowie sämtliche Befestigungspunkte an den Fahrrädern. Auch wenn die meisten Träger über abschließbare Greifarme verfügen, sollten Sie bereits bei kurzen Standzeiten die Fracht zusätzlich mit einem hochwertigen Schloss sichern. Schließen Sie dabei den Rahmen an den Fahrradträger und sichern Sie die Laufräder mit einem passenden Kabelschloss. Bei unzureichendem Schutz kann die Versicherung eine Schadensersatzforderung verweigern.
Glücklich, wer sich im Besitz einer Anhängerkupplung am Auto befindet. Denn der Kupplungsträger gehört mit zur angenehmsten Form, sein Fahrrad von A nach B zu transportieren. Hochwertige Träger kommen meist nahezu komplett vormontiert aus der Verpackung und sind in der Regel mit wenigen Handgriffen auf dem Kugelkopf der Kupplung befestigt. Angenehm ist auch das Beladen aufgrund der geringen Hubhöhe. Viele Hersteller bieten zusätzlich Auffahrtschienen als Zubehör, die das Verladen schwerer Räder erleichtern. Alle Kupplungsträger in unserem Test boten eine maximale Zuladung von 30 Kilo pro Schiene, womit selbst die schwersten E-Bikes transportiert werden können. Der limitierende Faktor ist dann die Stützlast der Anhängerkupplung. Doch auch beim Träger selbst gibt es ein paar Punkte zu beachten: So sollte der Abstand der Schienen zueinander nicht weniger als 190 Millimeter betragen. Ansonsten drängen sich die Bikes wie die Sardinen in der Büchse und Rahmen sowie Hinterbauten reiben aneinander oder lassen sich nur schwer optimal platzieren. Auch besonders lange Radstände stellen manche Träger vor ein Problem, weil sich die Laufräder dann nicht mehr ordentlich befestigen lassen. Wer Bikes mit besonders verwinkelten Rahmen besitzt, sollte vor dem Kauf checken, ob der Träger überhaupt eine sichere Anbringung ermöglicht. Neben den meist üblichen Klauen-Greifern bieten Haltearme mit Ratschenband oft bessere Befestigungsmöglichkeiten. Sie sind auch bei Carbonrahmen die erste Wahl.
759 Euro / www.vw-zubehör.de / Staumaße 20 x 61 x 60 cm Gewicht 13 kg / Zuladung gesamt 60 kg Radstand/Reifenbreite 130 cm/2,8“
Nicht weniger als fünf Fahrradträger zur Montage auf der Anhängerkupplung hat Volkswagen Zubehör im Angebot. Da ist für jeden Anspruch und jeden Fahrrad-Typ etwas dabei. Top of the line: der „Premium“-Träger, der keine Wünsche offenlässt. Er überzeugt mit leichtem Handling, hochwertiger Verarbeitung und kompakten Stau-Maßen. So passt er zusammengefaltet in viele Reserveradmulden und kann immer mitgeführt werden. Die Montage auf dem Kugelkopf ist kinderleicht, da sie ohne Spannhebel auskommt. Variable Klemmbügel, praxisgerecht große Schienen und Abstände vermeiden Frust beim Laden. Die Klemmbacken taugen für die meisten Bikes, bei Carbon-Rahmen mit extra-voluminösen Rohrquerschnitten aber wird es eng. Der 90°-Abklappwinkel sichert auch Bulli- oder Van-Fahrern einen Zugriff auf den Kofferraum im beladenen Zustand. Optional sind Transporttasche und Auffahrschiene verfügbar. Bestellbar bei jedem VW-Händler.
629 Euro / www.yakima.de / Staumaß 78 x 100 x 30 cm Gewicht 17,4 kg / Zuladung je Schiene/gesamt 30/60 kg Radstand/Reifenbreite max. 132 cm/2,75“
Yakima baut bekanntermaßen gute Träger. Die Montage auf der Kupplung ist top: aufsetzen, ausrichten, abklappen – ganz ohne Hebel. Auch die Verarbeitung ist ansprechend. Die Schienen lassen sich einfach ausfahren und schlucken breite Reifen ebenso locker wie lange Radstände. Die solide gummierten Greifer lassen sich mühelos abnehmen, der Bügel bietet viele Montagepositionen. Durch die leicht erhöhte zweite Schiene entsteht viel Platz zwischen den Bikes. Praktisch: kleine Rollen zum Transport, breites Pedal zum Abkippen und die Halterung für die optionale Auffahrtschiene. Über eine zusätzliche Schiene kann der Träger auf drei Bikes erweitert werden.
999 Euro / www.thule.com / Staumaß 83 x 86 x 31 cm Gewicht 23,1 kg / Zuladung je Schiene/gesamt 30/60 kg Radstand/Reifenbreite max. 130 cm/3“ (4,7“ mit Umrüst-Zahnband)
Trotz des hohen Gewichts lässt sich der Thule leicht auf der Kupplung montieren. Der Träger ist toll verarbeitet, erfordert kaum Montageaufwand und er ist sehr variabel. Die breiten Schienen bieten sogar Fatbike-Reifen genügend Platz. Die soliden und handlichen Greifarme mit Drehmomentbegrenzer lassen sich abnehmen, alle Ratschen für die Laufräder leicht bedienen. Die Riemen können zum Beladen seitlich verstaut werden und sind so nicht im Weg. Moderne Rahmen stoßen auf den äußeren Plätzen aber schnell aneinander. Nach Gebrauch faltet man die Schienen einfach nach oben, verstaut den Stecker auf seiner Halterung und rollt den Thule rückenschonend an seinen Lagerplatz.
721 Euro / www.westfalia-automotive.com Staumaß 69 x 58 x 22 cm / Gewicht 17,5 kg Zuladung je Schiene/gesamt 30/60 kg Radstand/Reifenbreite max. 130 cm/2,75“
Kompakt gefaltet kommt der sauber verarbeitete Bikelander auf die Kupplung. Der seitliche Hebel erschwert zwar etwas die Arretierung, rastet aber sauber ein. Solide Ratschen und versetzbare Laufradhalterungen verzurren das Bike sicher am Träger. Vorbildlich sind die gummierten Greifer und die zusätzlichen Felgenschoner. Leider fällt es aufgrund des schmalen Bügels etwas schwer, die Greifarme passend zu positionieren. Auch der Klappmechanismus muss umständlich von innen und per Hand bedient werden. Seit der Schienenabstand auf 22,5 cm und die maximale Reifenbreite auf 7 cm angehoben wurden, finden auch moderne Bikes Platz auf dem Bikelander.
849 Euro / www.uebler.com Staumaß 69 x 61 x 20,5 cm / Gewicht 13,5 kg Zuladung je Schiene/gesamt 30/60 kg Radstand/Reifenbreite max. 132 cm/2,8“ (4,5“ mit Umrüst-Zahnband)
Der Testsieger aus dem letzten Vergleichstest unseres Schwestermagazins „Bike“ ist kompakt, leicht und komfortabel im Handling. Clever gelöst: Die Klemmung kommt ohne den üblichen Hebel aus und rastet sicher und hörbar auf der Kupplung ein. In der Z-Ausführung bietet der i21 ordentlich Platz für breite Reifen und lange Radstände sowie einen etwas größeren Schienenabstand. Top für wuchtige Gabeln und breite Hinterbauten. Zusätzlich lässt sich der i21 Z um 90° abklappen – interessant für „Bus-Fahrer“. Die Greifarme sind sehr variabel am breiten Bügel versetzbar und schützen Carbon-Rahmen – besser geht’s kaum. Die Ratschen für die Laufräder sind etwas schwer erreichbar.
Für die Bikes ist der Innenraum die sauberste Art zu reisen, für das Auto selbst meist nicht. Wer schmutzempfindlich ist, sollte ein mobiles Reinigungsgerät oder eine Plane
Platz sei in der kleinsten Hütte, heißt es. Doch für den Transport von Fahrrädern im Inneren eines Autos ist viel Platz definitiv von Vorteil. Auch wenn Pkws immer größer werden – die Mercedes E-Klasse zum Beispiel legte in 44 Jahren um 283 Millimeter in der Länge und 66 Millimeter in der Breite zu – wächst der Innenraum nicht immer mit. Kleinbusse und Vans eignen sich für die sicherste Art, sein Bike zu transportieren, noch am besten. Bei Kombis und SUVs machen abfallende Dachlinien und enge Kofferraumklappen häufig Probleme. Vor der Suche nach einer passenden Halterung sollten Sie daher prüfen, ob Ihr Bike überhaupt durch die Luke und stehend in den Kofferraum passt. Eine Teleskopstütze vereinfacht das Beladen natürlich enorm. Als Befestigungsanker für die Innenraumträger dienen je nach Fahrzeugmodell in den Boden eingelassene Schienen oder Halteösen, teilweise auch Ösen an umgeklappten Rücksitzen. Die Fixierung des Fahrrads funktioniert bei allen Systemen nach demselben Prinzip: Bei ausgebautem Vorderrad klemmt die Steckachse oder der Schnellspanner die Gabel im Halter. Zurrgurte sichern die Fuhre und das ausgebaute Laufrad zusätzlich. Will man mehrere Bikes transportieren, empfehlen sich Halterungen, die auf einer Schiene verschoben werden können. Nur so lässt sich der Platz im Innenraum optimal ausnutzen.
251 Euro* / www.radfazz.de Varianten: viele auf sehr unterschiedliche Fahrzeugtypen zugeschnittene Aluprofile, für Schnellspanner und Steckachsen
Das Radfazz-System basiert auf einem Aluprofil, welches an Schienen oder Ösen im Fahrzeugboden oder der Rücksitzlehne befestigt wird. Entsprechend können die Fahrräder mit oder entgegen der Fahrtrichtung mitreisen. Die Gabelhalter sind für alle gängigen Achssysteme erhältlich, werden auf dem Grundträger verschraubt und lassen sich frei verschieben. Aufgrund ihrer modularen Bauweise bleiben die Radfazz-Halter auch nach einem Fahrzeugwechsel einsetzbar. Nur der Grundträger muss eventuell getauscht werden. Besonders bei großhubigen Federgabeln werden unter Umständen Verlängerungen für die Halterung nötig – vor dem Kauf unbedingt exakt messen.
198 Euro* / www.bikeinside.de Varianten: drei Expanderlängen, Halter und Extender für Schnellspanner und Steckachsen
Bei Bikeinside wird der Grundträger an den Seitenwänden des Fahrzeugs verspannt. So eignet sich das System beispielsweise auch für den Einsatz auf der Pritsche eines Pick-ups. Der Träger ist mit wenigen Handgriffen im Fahrzeug ein- und auch wieder ausgebaut. Die Gabelhalter sind seitlich, jedoch nicht im Winkel verstellbar, was die Flexibilität etwas einschränkt. Grundsätzlich sind die Aufnahmen für Schnellspanner ausgelegt. Adapter für alle gängigen Steckachsmaße müssen separat bestellt werden. Wie auch bei Radfazz ermöglicht ein Extender die Klemmung großhubiger Federgabeln oder einen leicht versetzten Einbau der zu transportierenden Fahrräder.
547 Euro* / www.veloboy.de Varianten: drei unterschiedliche Grundträger für bis zu drei Bikes, Wartungsstütze optional
Der Veloboy ist Radhalterung und Einladehilfe in einem. Je nach Modell können bis zu drei Bikes (maximal 45 kg Gesamtgewicht) auf dem Alu-Grundträger montiert werden. Dieser wird über Rollen aus dem Heck gezogen und von einem klappbaren Fuß gestützt. Anschließend können die Fahrräder auf komfortabler Arbeitshöhe verladen werden. Wie bei den anderen Modellen werden die Gabelhalter nach dem jeweiligen Steckachssystem ausgewählt. Für Fahrzeuge mit hoher Ladekante ist optional auch eine Teleskopstange erhältlich. Cleveres System, das auch ohne mögliche Haltepunkte im Fond des Autos funktioniert.
Gerade bei schweren Bikes oder E ‐MTBs kann eine Laderampe eine enorme Erleichterung sein. Damit lassen sich die Bikes einfach von der Seite auf den Träger rollen und müssen nicht angehoben werden. Inzwischen haben die meisten Hersteller (hier: Uebler 19940) passende Rampen im Sortiment. Die Preise starten bei ca. 60 Euro.
Bei unkonventionellen Rahmenkonstruktionen fällt es teils schwer, eine Position für die Haltearme zu finden. Thule oder Yakima bieten Adapter, die zwischen Steuerrohr und Sattelstütze geklemmt werden und so eine gerade Verbindung schaffen. Auch bei empfindlichen Carbonrahmen empfehlen wir diese Art der Befestigung. Preis: ab ca. 35 Euro
Für voluminöse Reifen oder hochprofilige Felgen sind die gängigen Ratschenbänder häufig zu kurz. Damit Sie entsprechende Bikes trotzdem auf dem Fahrradträger montieren können, bieten viele Hersteller extralange Ratschenbänder an. Achten Sie darauf, ein zum Träger passendes Band zu kaufen. Preise: ab ca. 15 Euro
Hohen punktuellen Druck sollte man an Carbonrahmen möglichst vermeiden. Ein alter Fahrradschlauch zwischen Greifer und Rahmen schont das Material. Noch besser: Abstandshalter mit Ratschenband, wie hier von Uebler, die den Druck am Carbonrahmen besser verteilen. An manchen Modellen sind sie bereits Standard. Als Nachrüstteil ab ca. 70 Euro
Wer keine Anhängerkupplung am Auto hat und die Kosten für eine Montage scheut, für den ist ein Träger für die Heckklappe möglicherweise eine Alternative. Das Angebot ist groß, die Kosten überschaubar, und sie sind sehr beliebt bei Besitzern von Bussen oder Wohnmobilen. Die Erstmontage ist häufig relativ aufwendig. Zudem sollten die Kontaktstellen mit Klebefolie vor Kratzern geschützt werden. Besitzer von Leasingfahrzeugen sollten sich bewusst sein, dass minimale Lackkratzer von den Montagepunkten zurückbleiben und bei Rückgabe des Fahrzeugs Kosten verursachen können. Das Gewicht von Träger und Rädern beeinflusst die Bedienung der Heckklappe. Eventuell wird das Nachrüsten von strafferen Gasdruckdämpfern an der Heckklappe notwendig.
Preis 649,95 Euro / www.thule.com / Gewicht 13,1 kg Zuladung je Schiene/gesamt 30/60 kg, Reifenbreite max. 3“ aufrüstbar bis 4 Räder, Haltearme mit Drehmomentbegrenzer
Dank passgenauer Konstruktion und detaillierter Anleitung hängt der sauber verarbeitete Thule in fünf Minuten am Heck und ist ebenso schnell wieder demontiert. Die Greifer liegen toll in der Hand, lassen sich leicht abnehmen und schonen dank Drehmomentbegrenzer den Rahmen. Auch die Radhalter gefallen: einhändig verschiebbar, mit griffiger Ratsche ausgestattet und ausreichend breit für Plus-Bereifung. Die Schienen können werkzeuglos seitlich verschoben werden, bei Beladung mit zwei Rädern bleibt enorm viel Platz, mit vier Bikes wird es allerdings eng. Bei Nichtgebrauch rastet die Plattform sicher am Grundträger ein. Schade, dass der WanderWay2 nur für den VW T6 zu haben ist. Er ist der Testsieger aus dem letzten Vergleichstest von „Bike“.
Bei Shuttle-Anbietern und ganz besonders in Amerika oder Kanada ist diese Art des Fahrradträgers weit verbreitet. Ihr Vorteil: Selbst an einem Pick-up oder Transporter lassen sich bis zu sechs Bikes transportieren. Das Anbringen der Bikes an Gabel und Hinterreifen geht schnell und unkompliziert. Der Nachteil: Die Systeme sind in der Regel auf 2-Zoll-Kupplungen ausgelegt, wie man sie hierzulande nur selten findet. Zudem fehlt den Trägern die in Deutschland nötige Licht- und Kennzeichen-Leiste, um auch auf öffentlichen Straßen fahren zu dürfen. Profi-Bikerin Kathi Kuypers hat sich mit einer Eigenbau-Lösung für Beleuchtung und Kennzeichen beholfen. Yakima arbeitet aktuell an einer StVZO-zugelassenen Variante. www.northshoreracks.com
Die Miesbacher haben eine clevere Lösung für Camper-Vans ertüftelt. An den Hecktüren werden sogenannte Airline-Schienen verschraubt. Sie dienen als Aufnahme für den Fahrradträger, der aus einer Lenkerund einer Hinterradhalterung besteht. Die Bikes werden einfach mit dem Lenker vertikal eingehängt und gesichert. Aufgrund der hohen Flexibilität sind weder breite Lenker noch Carbonrahmen oder lange Radstände ein Problem. Pro Tür können so zwei Bikes bis maximal 25 Kilo Gewicht angebracht werden. Die Träger kosten ohne Airline-Schienen 149,99 Euro – wegen großer Nachfrage besteht aktuell eine längere Lieferzeit. www.pushcomponents.com