Unbekannt
· 28.08.2013
Mehr Sicht durch mehr Fernlicht – das ermöglicht der sogenannte Fernlicht-Assistent, der das Zusatz-Licht immer dann automatisch einschaltet, wenn es die Vorschriften zulassen
Dazu beobachtet eine Kamera im Fuß des Innenspiegels die Straße vor dem eigenen Fahrzeug: Wenn keine Autos entgegen kommen und auch keine vorneweg fahren, wird das Fernlicht gemäß den gesetzlichen Vorschriften aktiviert. Dies erfolgt per elektronischer Bildverarbeitung, die sowohl Scheinwerfer als auch Rückleuchten anderer Verkehrsteilnehmer erkennt. Zusätzlich wird noch die Regel befolgt, dass Fernlicht nur außerhalb geschlossener Ortschaften zulässig ist. Also unterbleibt bei hoher Grundhelligkeit (aufgrund von Straßenbeleuchtung) und niedrigem Stadttempo das Aufblenden.
Die notwendige Kamera ist zusammen mit dem Steuergerät zur Bildauswertung am Innenspiegel platziert. Sie benötigt nur vier Anschlüsse – für 12 Volt Bordspannung und CAN-Antrieb. Über letztere Leitungen werden die Befehle zum Auf- und Abblenden des Fernlichts geschickt, die dann von den Endstufen des Body-Control-Moduls (BDM) ausgeführt werden. Diese steuern entweder das Halogen-Zusatz-Fernlicht an oder aber betätigen die bewegliche Blende (Shutter) bei Bi-Xenon-Scheinwerfern, die Abblend- und Fernlicht mit einer Lichtquelle und Optik erzeugen. Diese Technik wird bei vielen Modellen auf Basis von Golf, Passat und anderen eingesetzt, ähnlich auch in Audi-Modellen.
Erste Voraussetzung für die Nachrüstung eines Fernlicht-Assistenten (FLA) ist eine Frontscheibe mit Regen-Licht-Sensor, denn nur diese verfügt über eine geeignete Halterung für einen Innenspiegel mit integrierter FLA-Kamera. Ob es für das Modelljahr, in dem das umzurüstende Fahrzeug produziert wurde, einen solchen Innenspiegel (PR-Nummer 8G1) gibt, kann der Volkswagen-Partner auf ETKA-Seite 857-40 ermitteln. Prinzipiell kann der erforderliche Halterahmen auch bei einem Fahrzeug ohne RLS nachträglich angeklebt werden, dann muss jedoch der entsprechende Bereich vorher schwarz geprimert werden. Der Spiegel mit FLA sollte möglichst an derselben Stelle sitzen wie der Serienspiegel.
Weitere Voraussetzung für die Nachrüstung ist ein Blinkerhebel, dessen Fernlicht-Funktion nach vorn nicht einrastet, sondern nur über eine Tipp-Funktion verfügt (wie auch nach hinten für die Lichthupe). Zwar waren Musterverbauten von GUTE FAHRT auch schon in Golf 6 mit rastendem Fernlichthebel erfolgreich, aber dann ist die Bedienung erschwert. Der Tipp-Fernlichthebel lässt sich nicht ohne weiteres nachrüsten, weil er meist über andere Anschlüsse verfügt als die rastende Version.
Weitere Voraussetzung ist, dass sich das an Bord montierte Body-Control-Modul (BCM) auf Fernlicht-Assistent codieren lässt. Dies kann der Volkswagen Partner mit einem Diagnose-Gerät VAS 505x oder 61xx prüfen. Wenn nein, müsste das BCM ausgetauscht werden, was den Aufwand erheblich erhöht. Das BCM sitzt hinter der Verkleidung auf Höhe des linken Fahrerknies und verfügt über drei 52-polige-Steckverbindungen. Bei Fahrzeugen mit Bord-Netz-Steuergerät (BNS, acht nach unten abgehende Steckverbindungen) lässt sich der FLA nicht nachrüsten.
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