ServiceQuickservice LED-H4/H7-Birnen – Es werde Licht

Peter Kluever

 · 17.12.2021

Service: Quickservice LED-H4/H7-Birnen – Es werde LichtFoto: Jens Küster

Merklich mehr Licht und damit Sicherheit für gerade einmal 140 Euro: Das bieten die Philips-Ultinon-LED-Leuchtmittel, die mit H4- und H7-Format in viele Autos selbst eingebaut werden können

Der Einbau geht einfacher vonstatten als bei den Konkurrenz-Modellen von Osram, da kein fummeliger Blech-Adapter erforderlich ist (siehe GUTE FAHRT 7/2021; auch als Download auf www.gute-fahrt.de verfügbar mit dem Webcode #18041). Außerdem wird bei den bisher für die Philips Ultinon LED-Leuchtmittel zugelassenen Konzern-Modellen kein so genannter CAN-Bus-Adapter benötigt, was Kosten spart.

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Foto: Jens Küster

Die Probe aufs Exempel haben wir mit einem Audi A3 8P, Baujahr 2007, gemacht. Mit einigermaßen schlanken Fingern wäre die Aufrüstung auf LED-H7-Leuchtmittel bei diesem Auto sogar ohne Lösen der Frontschürze möglich gewesen.

Montage meist ohne Adapter möglich

Wir haben es dennoch gemacht, weil dadurch das Fotografieren leichter fiel. Übrigens, dass die Frontschürze bei vielen Konzern-Modellen zum Ausbau der Scheinwerfer ab (oder wenigstens oben gelöst werden) muss, entspringt nicht etwa dem Unvermögen von Ingenieuren. Auch wenn dies in Foren häufig so behauptet wird.

Sondern ist pure Absicht: Damit die Scheinwerfer bei verschlossenem Auto nicht so leicht geklaut werden können. Was insbesondere bei Xenon- und LED-Ausführung sehr schnell sehr teuer wird. Davon wissen Besitzer anderer Fabrikate leidvoll zu klagen, wenn deren Scheinwerfer auf einem Parkplatz bei versperrtem Auto und geschlossener Motorhaube in Sekundenschnelle entwendet wurden.

Also Stoßfänger-Überzug abbauen: Dazu bei geöffneter Motorhaube oben links und rechts vom Schloss jeweils eine Schraube TX 30 heraus drehen und den Single Frame abnehmen.

Jetzt Räder ganz nach links einschlagen und im vorderen rechten Radlauf am Übergang zwischen Stoßfänger-Überzug und Kotflügel den Kunststoff-Spreizniet senkrecht nach unten heraus ziehen. Nicht wundern, der fehlt ganz gern mal, weil er bei voran gehenden Arbeiten vergessen wurde.

Anschließend drei Schrauben Tx 25 mit der Ratsche heraus drehen sowie eine weitere SW 8, die waagerecht liegt und nur mit besser zwei als einer Verlängerung zu erreichen ist (kurz oberhalb der Trennfuge zwischen Stoßfänger und Kotflügel). Wie so oft ist eine helle Tachenlampe dabei hilfreich.

Nun lässt sich der Stoßfänger-Überzug beidseits aus den Halterungen ziehen, so dass die Scheinwerfer unten frei sind.

Für den weiteren Ausbau jeweils oben die Schrauben Tx 27 von der Lasche lösen, die auf dem Schlossträger aufliegt. Diese Lasche bricht übrigens bei einem leichten Frontschaden bewusst und kann bei vielen Konzern-Modellen mit einem günstigen Reparaturset ersetzt werden, ohne dass der ganze Scheinwerfer neu muss.

Mit ein bis zwei Verlängerungen die beiden weiteren, tief liegenden Tx-Schrauben am Übergang zum Kotflügel sowie innen Richtung Kühler lösen. Die müssen nicht ganz heraus gedreht werden.

Anschließend Scheinwerfer nach vorn heraus ziehen und an der Rückseite die Klappe nach Drücken der Rasttaste abnehmen.

Zweipoligen Stecker abziehen und bei der bisherigen H7-Lampe genau merken, wo die breite Nase sitzt. Dann H7-Leuchtmittel in dieser Position einsetzen; dabei nur auf den Rand drücken und nicht mitten auf das Lüfterrad. Darauf achten, dass die Federn im Scheinwerfer sichere Fixierung gewährleisten. Das lässt sich an einem wackelfreien Sitz erkennen. Stecker wieder drauf stecken, Leitungen seitlich verlegen, Klappe schließen.

230 Prozent mehr Licht

Nach einer ersten Funktionsprobe (mit begeisterndem Ergebnis) das Auto wieder zusammen bauen und sofort zu einer Fachwerkstatt fahren, um die Scheinwerfer einstellen zu lassen. Außerdem gemäß Anleitung per QR-Code das Genehmigungsdokument ausdrucken und stets im Auto mitführen. Denn die Polizei hat ein Auge für Autos, die es ab Werk nicht mit LED-Frontscheinwerfern gab, die aber dennoch LED-hell strahlen. Bei einer dann fälligen Kontrolle belegt der Genehmigungsausdruck, dass gemäß Paragraph 22 STVZO die Nachrüstung legal ist. Immerhin bringen die Philips Ultinon laut Hersteller bis zu 230 Prozent mehr Licht auf die Straße. Das sieht man sofort. Außerdem ist es mit 5800 Kelvin besonders weiß und erleichtert so kontrastreiches Sehen. Die Lebensdauer von bis zu 3000 Stunden reicht in den meisten Fällen ein Autoleben lang – und ist laut Philips sechsmal so lang wie bei Halogen-Lampen.

Folgende Konzernfahrzeuge lassen sich legal damit nachrüsten:

  • Audi A1 (8X, auch Sportback, 2015-2018), A3 (8P, auch Sportback, 2003-2008), A4 (B8, 2011-2015), Q3 (8U, 2011-2018)
  • Seat Ibiza (6J/6JN, auch ST, 2012-2016), Mii (AA/AAE/AAN, 2012-)
  • Skoda Citigo (AA/AAE/AAN, 2011-2017), Octavia (5E, auch Facelift, 2012-2020)
  • Volkswagen Beetle (16, 2011-2016), Golf 7 (AU/AUV, auch Variant, 2012-2017), Passat (B6, 2005-2010; B7, 2010-2015; B8, 2014-), Polo (6R, 2009-2014), T5 (7HM/7HC/7HCA/7HMA/7HK/7J0, auch Facelift, 2003-2016), up! (AA/AAE/AAN, auch Facelift, 2011-)

Weitere Modelle sind angekündigt. Die jeweils aktuelle Liste steht hier


GUTE FAHRT-INFO

Philips Ultinon H4-und H7-LED gibt es im örtlichen Fachhandel für Autoteile sowie online; Bezugsquellen auch unter www.philips.de