Unbekannt
· 18.06.2020
Premiere in Emden: Erstmals werden Fahrzeuge aus Europa mit einem durch flüssiges Erdgas (LNG – Liquified Natural Gas) angetriebenen Autofrachter von Europa nach Nord- und Mittelamerika transportiert.
Am Dienstagabend läuft aus Emden die SIEM CONFUCIUS mit mehr als 4.800 Fahrzeugen für Nordamerika in Richtung Veracruz im Golf von Mexiko aus. Der LNG-Antrieb senkt den Kohlendioxidausstoß um bis zu 25 Prozent, die Stickoxid-Emissionen um bis zu 30 Prozent, Rußpartikel um bis zu 60 Prozent und die Schwefeloxid-Emissionen um bis zu 100 Prozent.
Die 200 Meter lange und 38 Meter breite SIEM CONFUCIUS verfügt wie ihr Schwesterschiff, das voraussichtlich noch in diesem Jahr seinen Dienst aufnimmt, über 13 Autodecks und hat eine Kapazität von 7.500 CEU (Car Equivalent Units – Autovergleichseinheiten), was ungefähr 4.800 Fahrzeugen des Volkswagen Konzern-Modell-Mixes vom Personenkraftwagen bis zum leichten Nutzfahrzeug entspricht. Die Schiffe werden angetrieben durch 12.600 kW starke Dual-Fuel-Schiffsmotoren mit Direkteinspritzung und Abgasnachbehandlung von MAN Energy Solutions. Im Eco-Speed-Modus fahren sie mit einer Geschwindigkeit von 16,5 Knoten (30,6 km/h). Die beiden jeweils 1.800 Kubikmeter fassenden Tanks in jedem Schiff reichen aus, um die gesamte Strecke mit dem in Europa gebunkerten Kraftstoff hin- und zurückzufahren. Neben flüssigem, tiefgekühlten Erdgas können zukünftig die Autofrachter auch mit Biogas oder E-Gas aus regenerativen Quellen betrieben werden.
Die Volkswagen Konzernlogistik organisiert, koordiniert und verantwortet weltweit rund 7.700 Schiffsabfahrten jährlich. Mehrere Hundert Linien- und elf Autofrachter-Charterschiffe, von denen jetzt zwei durch die LNG-Einheiten ersetzt werden, sind täglich für den Konzern auf den Weltmeeren unterwegs. Jährlich werden mit ihnen 2,8 Millionen Neuwagen verschifft.