Neuer VW T-Roc setzt auf Hybridtechnik

Gute Fahrt

 · 26.11.2025

VW T-Roc, 2025
Foto: Volkswagen AG
Die zweite Generation des kompakten SUV wächst um zwölf Zentimeter und kommt ausschließlich mit elektrifiziertem Antrieb. Basis bildet ein 1,5-Liter-Benziner mit 48-Volt-Unterstützung.

Wachstum bringt mehr Komfort und Platz

Der Wolfsburger Hersteller hat seinem kompakten SUV eine deutliche Wachstumskur verordnet. Mit 4,37 Metern Außenlänge übertrifft die zweite Generation den Vorgänger um zwölf Zentimeter, der Radstand wuchs um vier Zentimeter auf 2,63 Meter. Diese Dimensionen zahlen sich vor allem im Innenraum aus, wo Passagiere sowohl vorn als auch hinten von merklich mehr Bewegungsfreiheit profitieren. Besonders die zweite Sitzreihe bietet nun ausreichend Beinraum für Erwachsene.

Das Kofferraumvolumen beträgt 475 Liter bei aufrechten Rücksitzlehnen und lässt sich durch Umklappen auf maximal 1.350 Liter erweitern. Für ein Fahrzeug dieser Größenordnung fällt die Zuladung allerdings eher bescheiden aus. Die Sitze der R-Line-Ausstattung überzeugen mit gutem Seitenhalt und Langstreckenkomfort, optional ist sogar eine Massagefunktion verfügbar.

Die Innenraumgestaltung folgt dem bekannten Wolfsburger Schema mit hochwertiger Verarbeitung und durchdachter Funktionalität. Jeder Fensterheber verfügt über einen eigenen Schalter, die Lenkradtasten sind physische Bedienelemente statt berührungsempfindlicher Flächen. Das induktive Ladepad für Smartphones ist gut erreichbar positioniert, die Türablagen mit Teppich ausgekleidet. Ein Dreh-Drück-Steller zwischen den Sitzen kann mit verschiedenen Funktionen belegt werden, dürfte aber nicht jeden Nutzer überzeugen.

Meistgelesene Artikel

1

2

3

Elektrifizierte Antriebe ersetzen klassische Motoren

Sämtliche Antriebsvarianten der neuen Generation sind elektrifiziert, eine Handschaltung gibt es nicht mehr. Basis bildet ein 1,5-Liter-Vierzylinder-Turbobenziner mit Miller-Brennverfahren, der in zwei Leistungsstufen mit 116 und 150 PS angeboten wird. Ein 48-Volt-Starter-Generator steuert zusätzlich 18 PS und 56 Newtonmeter bei, um den Verbrenner im betriebsungünstigen Bereich zu unterstützen. Die Kraft wird über ein siebenstufiges Doppelkupplungsgetriebe übertragen.

Wie gefällt Ihnen dieser Artikel?

Trotz des um 160 Kilogramm gestiegenen Gewichts erweist sich bereits die Einstiegsversion als ausreichend motorisiert. Der elektrische Boost hilft besonders im unteren Drehzahlbereich, während die Zylinderabschaltung im Teillastbetrieb für Effizienz sorgt. Der WLTP-Verbrauch liegt bei beiden Leistungsstufen zwischen 5,5 und 6,0 Litern je 100 Kilometer. Die schwächere Variante erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 196 km/h und beschleunigt in 10,6 Sekunden auf Tempo 100. Die stärkere Version schafft 212 km/h Spitze und benötigt 8,9 Sekunden für den Standardsprint.

Ab dem kommenden Jahr erweitert der Konzern das Angebot um zwei Vollhybride mit Systemleistungen von 136 und 170 PS. Zusätzlich sind Zweiliter-Turbomotoren mit Allradantrieb geplant. Die Steuerung des Getriebes erfolgt über einen Hebel hinter dem Lenkrad, wodurch der Bereich zwischen den Vordersitzen frei wird.

Fahrverhalten überzeugt durch ausgewogene Abstimmung

Auf der Straße demonstriert das kompakte SUV die langjährige Erfahrung der Wolfsburger Entwickler. Die Bremse arbeitet mit präzisem Druckpunkt, die Lenkung bietet trotz Frontantrieb eine gewisse Rückmeldung von der Fahrbahn. Je nach gewähltem Fahrprogramm variiert die Lenkcharakteristik zwischen sportlich-direkt und komfortabel-leichtgängig beim Rangieren.

Das Fahrwerk wurde neu abgestimmt und verfügt hinten über eine Einzelradaufhängung. Die Balance zwischen Stabilität und Komfort gelingt überzeugend, selbst aggressive Fahrbahnunebenheiten werden wirkungsvoll ausgeglichen. Für die 150-PS-Variante ist ein adaptives Dämpfungssystem mit 15 Einstellstufen verfügbar, das allerdings knapp 900 Euro Aufpreis kostet und an die R-Line-Ausstattung gekoppelt ist.

Die Geräuschdämmung wurde gegenüber dem Vorgänger verbessert, sodass auch längere Autobahnfahrten angenehm absolviert werden können. Im Segelbetrieb schaltet die Elektronik den Benzinmotor ruckfrei ab, um Kraftstoff zu sparen. Wer keine außergewöhnlich hohen Ansprüche an die Fahrleistungen stellt, kommt bereits mit der Basisversion gut zurecht.

Ausstattung und Preispositionierung im Detail

Der Einstiegstarif liegt bei 30.845 Euro und damit knapp über der psychologisch wichtigen 30.000-Euro-Schwelle. Dafür erhalten Käufer bereits eine ordentliche Grundausstattung mit Doppelkupplungsgetriebe, LED-Scheinwerfern, Einparkhilfe, Smartphone-Integration und Tempomat. Zahlreiche Assistenzsysteme sind ebenfalls serienmäßig an Bord.

Die meisten Kunden dürften zur "Life"-Ausstattung greifen, die anderem einen Lederlenkradbezug, höhenverstellbaren Beifahrersitz, Zweizonen-Klimaautomatik, Abstandstempomaten, geteilte Rücksitzbank, Rückfahrkamera und Aluminiumfelgen umfasst. Mit gängiger Ausstattung bewegt sich der Kaufpreis schnell in Richtung 40.000 Euro und darüber.

Das Infotainmentsystem läuft mit Softwarestand 5.6 stabil und lässt sich weitreichend an persönliche Vorlieben anpassen. Wichtige Funktionen können als Verknüpfungen in der oberen Leiste hinterlegt werden. Ein beleuchteter Schieberegler regelt Temperatur und Lautstärke, alternativ steht der Drehregler in der Mittelkonsole zur Verfügung. Optional sind Head-up-Display, blendfreies variables LED-Licht und ein Memory-System für Parkpositionen erhältlich, das gespeicherte Strecken über 50 Meter per Smartphone abfahren kann.


Im Überblick

  • Modell: VW T-Roc 1.5 eTSI
  • Motor: 1,5-Liter-Vierzylinder-Turbo
  • Leistung: 116 PS / 150 PS
  • Drehmoment: 220 Nm
  • Elektromotor: 18 PS / 56 Nm
  • Getriebe: 7-Gang-Doppelkupplung
  • Länge: 4,37 Meter
  • Radstand: 2,63 Meter
  • Kofferraum: 475 - 1.350 Liter
  • Gewicht: 1,5 Tonnen
  • Verbrauch WLTP: 5,5 Liter/100 km
  • Höchstgeschwindigkeit: 196 km/h (116 PS) / 212 km/h (150 PS)
  • Beschleunigung 0-100 km/h: 10,6 s (116 PS) / 8,9 s (150 PS)
  • Basispreis: 30.845 Euro

Stärken und Schwächen

Stärken:

  • Deutlich mehr Platz im Innenraum durch längeren Radstand
  • Stabiles Infotainmentsystem mit individueller Anpassung
  • Komfortable Abstimmung von Fahrwerk und Lenkung
  • Sparsamer Verbrauch dank Hybridtechnik
  • Umfangreiche Serienausstattung bereits in der Basisversion

Schwächen:

  • 160 Kilogramm Mehrgewicht gegenüber dem Vorgänger
  • Kein Dieselmotor mehr verfügbar
  • Vergleichsweise geringes Kofferraumvolumen für die Fahrzeuggröße
  • Höhere Anschaffungskosten als beim Vorgängermodell

​Gute Fahrt Video-Empfehlungen für den VW T-Roc