Skoda-Modelle begeistern als zuverlässige Gebrauchtwagen

Gute Fahrt

 · 05.08.2025

Skoda Modellpalette
Foto: ŠKODA AUTO
Der Artikel bietet einen umfassenden Überblick über die wichtigsten Skoda-Modelle als Gebrauchtwagen. Von kompakten Stadtautos wie dem Citigo bis zum geräumigen Kodiaq-SUV werden Stärken, Schwächen und typische Mängel der verschiedenen Baureihen detailliert analysiert, ergänzt durch Preis- und Motorenempfehlungen.

Vom Citigo bis zum Fabia: Skodas Kleinwagen überzeugen

Die kleinsten Modelle der tschechischen VW-Tochter haben sich über die Jahre als zuverlässige und praktische Begleiter etabliert. Der von 2011 bis 2020 gebaute Citigo teilt sich die technische Basis mit VW Up und Seat Mii. Mit seinem zeitlosen Design und hohem Nutzwert punktet der in der Slowakei gefertigte Kleinstwagen auch heute noch. Am Gebrauchtmarkt finden sich sowohl Drei- als auch Fünftürer zu Preisen zwischen 5.300 und 16.450 Euro, wobei der durchschnittliche Gebrauchtpreis bei etwa 8.980 Euro liegt.

Das Motorenspektrum des Citigo reicht von 60 bis 83 PS, wobei der 60 PS starke Benziner mit einem Durchschnittsverbrauch von 5,2 Litern als besonders empfehlenswert gilt. Neben den Basismodellen, die teilweise sehr spartanisch ausgestattet sind, gibt es auch die dynamisch gestylten Varianten "Sport" und "Monte Carlo". Als Spritsparer optimiert wurden die "Green tec"-Versionen. Ein wichtiger Meilenstein war die Umstellung der Benziner (60 und 75 PS) sowie des Erdgasmodells CNG auf die Abgasnorm Euro 6 im Sommer 2015. In der zweiten Jahreshälfte 2018 folgte die Umstellung auf Euro 6d-Temp.

Bewertung

Besonders interessant für umweltbewusste Fahrer: 2019 kam mit dem 83 PS starken Citigo e iV mit 36,8-kWh-Akku der erste Serien-Skoda mit Elektroantrieb auf den Markt. Bei der Gebrauchtwagenwahl sollte man auf typische Mängel wie ein schwankendes Verarbeitungsniveau, defekte Klimakompressoren sowie Wassereinbruch in den Innenraum achten. Das automatisierte Schaltgetriebe ASG schaltet zudem oft unharmonisch und kann den Fahrkomfort beeinträchtigen.

Der eine Klasse höher angesiedelte Fabia gehört zu den beliebtesten Kleinwagen auf dem deutschen Markt. Besonders relevant für Gebrauchtwagenkäufer ist die im Herbst 2014 vorgestellte und bis Ende 2022 gebaute dritte Generation (NJ). Neben dem fünftürigen Schrägheck wurde auch eine praktische Kombiversion (Combi) mit 530 bis 1.395 Litern Laderaum angeboten. Mit Gebrauchtpreisen zwischen 5.790 und 23.890 Euro (Durchschnitt: 14.999 Euro) bietet der Fabia ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.

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Alle Motoren der dritten Fabia-Generation erfüllen die Abgasnorm Euro 6 und sind mit einem Zahnriemen ausgestattet. Das Leistungsspektrum reicht von bescheidenen 60 bis zu sportlichen 125 PS. Als besonders empfehlenswert gilt der 90 PS starke Motor mit einem Durchschnittsverbrauch von 5,8 Litern. Seit dem Facelift 2018 wird der Fabia nicht mehr mit TDI-Dieselmotor angeboten. Im TÜV-Bericht wird der Fabia 3 als verlässlich und verschleißarm gelobt, allerdings warnen die Prüfer vor Bremsproblemen bei typischen Stadtautos.

Rapid, Scala und Octavia: Die kompakten Bestseller

Der zwischen 2012 und 2019 gebaute Skoda Rapid positionierte sich knapp unterhalb der klassischen Kompaktklasse, überzeugte aber dennoch mit einem beeindruckenden Platzangebot. Mit einer Länge von 4,30 bis 4,48 Metern nutzt das Modell Kleinwagen-Gene und trägt die pragmatische Handschrift vergangener Tage. Während die Limousine etwas bieder wirkt und vor allem preissensible Kunden anspricht, gilt die Schrägheckversion Spaceback als deutlich attraktiver.

Gebrauchte Rapid-Modelle sind zu Preisen zwischen 7.999 und 13.500 Euro erhältlich, wobei der durchschnittliche Gebrauchtpreis bei 11.500 Euro liegt. Das Leistungsspektrum reicht von 75 bis 125 PS, wobei der 110 PS starke Motor mit einem Durchschnittsverbrauch von 5,9 Litern als besonders empfehlenswert gilt. Alle Diesel und Benziner stammen aus dem bewährten VW-Konzernbaukasten. An der Materialauswahl im Innenraum merkt man allerdings den Kostendruck und die Modellregie.

Bei älteren Benzinern (Euro 5, bis 2015) treten häufiger Steuerkettenprobleme auf. Auch das DSG-Getriebe zeigt nicht immer den gewünschten Feinschliff. Im Frühjahr 2017 erhielt der Rapid ein Facelift mit neuen Basismotoren und gestraffter Optik, bevor die Baureihe 2019 eingestellt wurde.

Der 2019 vorgestellte Scala trat die Nachfolge des Rapid Spaceback an und überzeugt mit seinem enormen Raumangebot und dem daraus resultierenden hohen Nutzwert. Mit 467 bis 1.410 Liter Kofferraumvolumen bietet das 4,36 Meter lange Modell manchem Kombi Paroli. Konstruktive Basis ist der moderne MQB-A0-Baukasten des VW-Konzerns. Das bis zum 2024er Facelift betont analoge Bedienkonzept dürfte insbesondere konservativen Kunden gefallen.

Die Antriebspalette des Scala umfasst Benziner, Diesel und Erdgasmodelle (G-Tec) zwischen 90 und 150 PS, wobei der 150 PS starke Motor mit einem Durchschnittsverbrauch von 6,2 Litern als besonders empfehlenswert gilt. Alle Varianten erfüllen die Abgasnorm Euro 6d-Temp oder Euro 6d. Als Alternative zum Schaltgetriebe wird ein DSG-Doppelkupplungsgetriebe angeboten. Gebrauchte Scala-Modelle sind zu Preisen zwischen 17.885 und 26.690 Euro erhältlich (Durchschnitt: 20.900 Euro). Neben gelegentlichen Verarbeitungsschwächen werden bei diesem Modell häufiger Probleme mit dem Infotainmentsystem beobachtet.

Der Octavia ist seit Jahrzehnten das Herzstück der Skoda-Modellpalette. Am Gebrauchtmarkt dominiert der von 2012 bis 2020 gebaute Octavia 3 das Angebot. Die technische Basis entspricht dem VW Golf, doch das Platzangebot fühlt sich sowohl im Fließheck als auch im wesentlich beliebteren Kombi nach Mittelklasse an. Die Motorenpalette reicht von müden 86 PS (1.2 TSI) bis zu sportlichen 245 PS (RS). Wirtschaftlich und kräftig sind die gut verfügbaren TDI-Modelle mit 115 PS und einem Durchschnittsverbrauch von 5,1 Litern Diesel, die bevorzugt von Außendienstlern geordert und mit Business-Ausstattungen kombiniert wurden.

Superb, Roomster und SUV-Modelle: Vielfalt für jeden Bedarf

Als Flaggschiff der Marke repräsentiert der Superb das Topmodell im Skoda-Portfolio. Die dritte Generation wurde von 2015 bis 2023 gebaut und ist am Gebrauchtmarkt in großer Auswahl verfügbar – oft als Leasing-Rückläufer mit höheren Laufleistungen. Mit Gebrauchtpreisen zwischen 9.390 und 46.485 Euro (Durchschnitt: 26.900 Euro) bietet der Superb Oberklasse-Qualitäten zum Mittelklasse-Preis.

Mit dem entsprechenden Budget konnte der Superb mit zahlreichen Gadgets ausstaffiert werden. Besonders luxuriös präsentiert sich die Variante "Laurin & Klement". 2019 erhielt das Modell ein dezentes Facelift. Neben diversen Benzin- und Dieselversionen wurde ab Ende 2019 auch der Plug-in-Hybrid "iV" mit 218 PS Systemleistung angeboten. Als besonders empfehlenswert gilt der 190 PS starke Dieselmotor mit einem Durchschnittsverbrauch von 6,6 Litern. Ärger machen beim Superb meist nur Kleinigkeiten wie Defekte an Kurvenlicht und Heckklappenantrieb oder verschiedentliche Infotainment-Störungen.

Enorm kreativ zeigte sich Skoda bei dem von 2006 bis 2015 gebauten Roomster. Die schrullige Seitenlinie mag nicht jedermanns Sache sein, doch tatsächlich bietet der voll familientaugliche Wagen auf nur 4,20 Meter Länge verblüffend viel Raum und Variabilität. Seine Technik stammt aus dem VW-Baukasten: Vorderwagen und Antriebstechnik spendete der Fabia, die Hinterachse der Octavia. Mit 455 bis 1.555 Liter Kofferraumvolumen bietet der Roomster ein beeindruckendes Raumkonzept.

Gebrauchte Roomster sind zu Preisen zwischen 5.865 und 10.095 Euro erhältlich (Durchschnitt: 6.990 Euro). Das Motorenspektrum reicht von 64 bis 105 PS, wobei der 105 PS starke Dieselmotor mit einem Durchschnittsverbrauch von 5,6 Litern als besonders empfehlenswert gilt. Achtung: Der 1200er TSI-Motor ist häufiger mit Steuerkettenproblemen auffällig, und das DSG-Getriebe schaltet eher selten wirklich harmonisch. Der TÜV moniert oft marode Bremsen und Auspuffanlagen sowie Ölverlust.

Im wachsenden SUV-Segment ist Skoda mit gleich vier Modellen vertreten. Der 2019 eingeführte Kamiq ist das kleinste SUV der Marke und bietet auf nur 4,24 Meter Länge genügend Raum für kleine Familien. Neben TSI-Benzinern (90 bis 150 PS) gibt es einen sehr gut passenden 1.6 TDI mit 115 PS, der sich entspannt mit unter sechs Liter Diesel fahren lässt. Exotisch und gebraucht günstig ist die Erdgas-Variante "G-Tec". Gebrauchte Kamiq-Modelle sind zu Preisen zwischen 18.960 und 27.460 Euro erhältlich (Durchschnitt: 22.990 Euro).

Yeti, Karoq und Kodiaq: Skodas SUV-Erfolgsgeschichte

Der von 2009 bis 2017 gebaute Yeti war Skodas erster Einstieg ins SUV-Segment und entwickelte sich schnell zum Publikumsliebling. Seine klare, kubische Karosserie hat eine erstaunliche Design-Halbwertzeit und bietet reichlich Platz. Praktisch ist das Varioflex-Sitzkonzept, das eine flexible Raumnutzung ermöglicht. Der Yeti ist ein entfernter Verwandter des VW Tiguan, kommt aber ohne direkte VW-Blaupause aus.

Die Allradversion 4x4 taugt als Zugfahrzeug und kann notfalls bis zu 2,1 Tonnen ziehen, was allerdings auf Dauer den Haldex-Allradantrieb belasten kann. Gebrauchte Yeti-Modelle sind zu Preisen zwischen 9.640 und 14.995 Euro erhältlich (Durchschnitt: 12.900 Euro). Das Motorenspektrum reicht von 105 bis 170 PS, wobei der 140 PS starke Dieselmotor mit einem Durchschnittsverbrauch von 6,8 Litern als besonders empfehlenswert gilt.

Der kernig-knauserige TDI passt besser zum Wesen des Yeti als der downgesizte TSI, der bis zur Umstellung auf einen erschreckend fragilen Steuerkettentrieb setzte. Der größere EA888-TSI kann ungeniert Öl verbrauchen. Nervig sind zudem defekte Zündspulen. Häufig zickig schalten die DSG-Getriebe. Nicht komplett irrelevant ist leider auch das Thema Korrosion, besonders bei als Geländewagen genutzten Yeti-Modellen. Ab Mitte 2015 gab es nur noch solidere Zahnriemenmotoren mit der Abgasnorm Euro 6.

Als Nachfolger des Yeti präsentierte Skoda Ende 2017 den Karoq. Das 4,38 Meter lange Kompakt-SUV bietet viel Platz für die Passagiere, optionalen Allrad (dann allerdings 90 Liter weniger Kofferraumvolumen) sowie eine komfortable Fahrwerksauslegung. Praktisch ist die optionale variable Rücksitzbank. Der Laderaum ist umgeklappt bis zu 1.810 Liter groß. Mitte 2022 erhielt der Karoq ein Facelift.

Gebrauchte Karoq-Modelle sind zu Preisen zwischen 22.140 und 37.165 Euro erhältlich (Durchschnitt: 26.430 Euro). Das Motorenspektrum reicht von 110 bis 190 PS, wobei der 150 PS starke Dieselmotor mit einem Durchschnittsverbrauch von 6,6 Litern als besonders empfehlenswert gilt. Der kleine 1.0 TSI mit 115 PS (ab 2020: 110 PS) genügt nur Minimalansprüchen. Beim TÜV fällt das Fahrwerk während der ersten HU etwas überraschend leicht auf. Und vor den Software-Problemen des großen VW-Baukastens ist auch der Karoq leider nicht gefeit.

Das größte SUV im Skoda-Portfolio ist der 4,70 Meter lange Kodiaq, der auf der MQB-Plattform des VW-Konzerns aufbaut und eng mit dem Tiguan 2 Allspace verwandt ist. Der Platz an Bord ist verschwenderisch. Als "Scout" ist der Kodiaq rustikal und hat serienmäßig Allrad. Die "Sportline"-Modelle setzen auf Dynamik. Kontinuierliche Modellpflegen von 2020 bis 2022 sorgten für eine dauerhaft hohe Neuwagennachfrage.

Gebrauchte Kodiaq-Modelle sind zu Preisen zwischen 24.990 und 46.990 Euro erhältlich (Durchschnitt: 33.664 Euro). Das Motorenspektrum reicht von 125 bis 245 PS. Der kleine 1.4 TSI mit zarten 125 PS wurde 2018 vom empfehlenswerteren 1.5 TSI mit 150 PS abgelöst. Ende 2020 zog Skoda beim 240-PS-TDI den Stecker. Der 245 PS starke 2.0 TSI RS mit 245 PS war bis Anfang 2023 zu haben. Zum bärigen Charakter des XL-SUV passt die luxuriös-elegante "Laurin & Klement"-Note jedoch ohnehin besser als aufgesetzte Sportlichkeit.


​Im Überblick

  • Marke: Skoda
  • Modellpalette: Citigo, Fabia, Rapid, Scala, Octavia, Superb, Roomster, Kamiq, Yeti, Karoq, Kodiaq
  • Preisbereich Gebraucht: 5.300 bis 49.385 Euro
  • Bauformen: Kleinwagen, Kompaktklasse, Mittelklasse, SUV, Hochdachkombi
  • Antriebsarten: Benzin, Diesel, Erdgas, Elektro, Plug-in-Hybrid
  • Leistungsspektrum: 60 bis 280 PS
  • Bauzeiträume: 2006 bis heute

Stärken und Schwächen

  • Großzügiges Raumangebot bei allen Modellen
  • Hohe Fertigungsqualität und Langlebigkeit
  • Clevere Detaillösungen im Innenraum
  • Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
  • Robuste Dieselmotoren

  • Teilweise Probleme mit TSI-Steuerketten (ältere Modelle)
  • DSG-Getriebe mit Ruckeln und Schaltproblemen
  • Spartanische Basisausstattungen
  • Schwächliche Basismotoren
  • Rostanfälligkeit bei älteren Modellen

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