Gute Fahrt
· 06.10.2025
Die Entscheidung in der FIA Rallye-Europameisterschaft 2025 hätte kaum spannender ausfallen können. Vor dem Start der Kroatien-Rallye, dem Saisonfinale, trennten die beiden Titelanwärter rechnerisch gerade einmal zwei Punkte. Das polnische Duo Mikołaj Marczyk und Szymon Gospodarczyk im Škoda Fabia RS Rally2 lieferte sich ein packendes Duell mit ihren italienischen Markenkollegen Andrea Mabellini und Virginia Lenzi, die ebenfalls einen Škoda Fabia RS Rally2 pilotierten. Da nur die sieben besten Ergebnisse aus acht Rallyes in die Gesamtwertung einflossen, war vor dem Start alles offen.
Bereits in der Qualifikationsprüfung zeigte Mikołaj Marczyk seine Ambitionen und sicherte sich die schnellste Zeit. Dies verschaffte dem Polen einen entscheidenden Vorteil, da er als Erster seine Startposition wählen durfte – ein wichtiger Faktor bei einer Asphaltveranstaltung wie der Kroatien-Rallye. Marczyk entschied sich für die erste Startposition, um auf einer möglichst sauberen Strecke fahren zu können. Sein Titelkonkurrent Andrea Mabellini hingegen erreichte nur die achtbeste Zeit in der Qualifikation und musste mit einer deutlich schlechteren Ausgangsposition vorliebnehmen. „Für mich war diese Prüfung eine Katastrophe. Ich muss sieben Positionen hinter Mikołaj starten", gab der Italiener frustriert zu Protokoll und fügte hinzu: „Es wäre besser gewesen, zu Hause zu bleiben."
Die ersten drei Wertungsprüfungen der Eröffnungsetappe verliefen für Andrea Mabellini und Virginia Lenzi noch einigermaßen zufriedenstellend. Das italienische Duo kämpfte sich auf den fünften Platz vor. Doch in der vierten Prüfung nahm das Drama seinen Lauf. „Nach einer Kuppe verlor ich die Kontrolle über das Heck des Autos und berührte eine kleine Grasfläche, wodurch wir ins Schleudern gerieten. Dort lag ein Stein, der den Kühler beschädigte. Der Motor begann, Öl zu verlieren, und wir konnten nicht weiterfahren. Das war das Ende unseres Traums vom ERC Titel", berichtete Andrea Mabellini sichtlich enttäuscht über das vorzeitige Aus.
Auch für Mikołaj Marczyk und Szymon Gospodarczyk verlief der Auftakt nicht reibungslos. An einer Kreuzung schossen sie über das Ziel hinaus und fielen zwischenzeitlich auf den siebten Platz zurück. Bis zum Ende der Samstagsetappe kämpften sie sich jedoch auf den sechsten Rang vor. Ein weiteres Škoda-Team, die Esten Robert Virves und Jakko Viilo, beeindruckte mit einer starken Leistung und lag hinter den irischen Titelanwärtern Jon Armstrong und Shane Byrne auf dem zweiten Platz. Auch die Schweden Mille Johansson und Johan Grönvall mischten mit ihrem Škoda Fabia RS Rally2 vorne mit und beendeten den ersten Tag auf dem vierten Rang.
Der Sonntagmorgen brachte eine entscheidende Wendung im Kampf um den Titel. Bei starkem Regen kamen die bis dahin zweitplatzierten Robert Virves und Jakko Viilo von der Strecke ab und verloren wertvolle Zeit. Dieses Missgeschick ermöglichte es Mikołaj Marczyk und Szymon Gospodarczyk, auf den dritten Platz vorzurücken. Die Esten ließen sich von diesem Rückschlag jedoch nicht entmutigen und kämpften sich mit einer beeindruckenden Serie schneller Prüfungszeiten bis zum Ziel wieder auf den fünften Platz vor. dessen entwickelte sich ein packender Kampf um den Titel zwischen dem polnischen Škoda-Team und ihren irischen Rivalen Jon Armstrong und Shane Byrne. Die Entscheidung musste in der Power Stage fallen, der zweiten Fahrt der Prüfung „Zagorska Sela – Kumrovec". Hier konnten die fünf schnellsten Fahrer wertvolle Zusatzpunkte sammeln, die über den Gesamtsieg in der Meisterschaft entscheiden konnten.
Trotz eines beeindruckenden Sieges sowohl in der Rallye als auch in der Power Stage reichte es für Jon Armstrong und Shane Byrne nicht, um Mikołaj Marczyk und Szymon Gospodarczyk in der ERC-Gesamtwertung zu überholen. Mit ihrem dritten Platz in der Kroatien-Rallye sammelten die beiden Polen genügend Punkte, um sich vor ihren irischen Konkurrenten zu behaupten. Mit insgesamt 154 Punkten sicherten sich Mikołaj Marczyk und Szymon Gospodarczyk den Titel in der FIA Rallye-Europameisterschaft 2025. Jon Armstrong folgte mit 148 Punkten auf dem zweiten Platz, während Andrea Mabellini trotz seines Ausfalls mit 131 Punkten den dritten Rang in der Gesamtwertung belegte.
„Es war ein harter Tag, aber ein Traum ist wahr geworden. Vielen Dank an allen, die mich so viele Jahre lang unterstützt haben", sagte ein strahlender Mikołaj Marczyk im Ziel. Für den Polen und seinen Beifahrer Szymon Gospodarczyk war es der erste Europameistertitel ihrer Karriere – ein historischer Moment für das Škoda-Team.
Die Kroatien-Rallye unterstrich einmal mehr die Stärke der Škoda-Teams in der europäischen Rallye-Szene. Neben den frischgebackenen Europameistern Mikołaj Marczyk und Szymon Gospodarczyk zeigten auch andere Fahrer im Škoda Fabia RS Rally2 beeindruckende Leistungen. Robert Virves und Jakko Viilo beendeten die Rallye trotz ihres Ausrutschers auf dem fünften Platz, direkt gefolgt von den Finnen Lauri Joona und Kristian Temonen, die ebenfalls auf einen Škoda Fabia RS Rally2 vertrauten.
Die Dominanz der tschechischen Marke spiegelt sich auch in der Endwertung der Fahrer-Europameisterschaft wider. Mit Mikołaj Marczyk auf Platz eins, Andrea Mabellini auf Rang drei und Isak Reiersen auf Position sechs stellte Škoda die Hälfte der Top-6-Piloten. Ein beeindruckendes Ergebnis, das die Zuverlässigkeit und Wettbewerbsfähigkeit des Škoda Fabia RS Rally2 Beweis stellt.
Die Kroatien-Rallye markierte zudem den Abschluss des Škoda Motorsport Bonusprogramms für die ERC-Saison 2025. Dank des Erfolgs von Mikołaj Marczyk sicherte sich sein Team Topp Cars den Hauptpreis. Das Team von Andrea Mabellini, The Racing Factory, erhält die Belohnung für den dritten Platz seiner Fahrer in der Gesamtwertung – ein zusätzlicher Anreiz, der die Unterstützung von Škoda für seine Kundenteams unterstreicht.
Für Škoda Auto bedeutet der Titelgewinn eine Fortsetzung der Erfolgsgeschichte im Rallye-Sport. Als Teil der Next Level Škoda Strategy setzt die tschechische Marke weiterhin auf ein starkes Engagement im Motorsport, parallel zur Entwicklung attraktiver Angebote an BEV- und Hybrid-Fahrzeugen sowie Modellen mit Verbrennungsmotor. Mit diesem breiten Portfolio strebt Škoda an, bis zum Ende des Jahrzehnts zu den drei absatzstärksten Marken in Europa zu gehören – ein ambitioniertes Ziel, das durch Erfolge wie den Europameistertitel von Mikołaj Marczyk und Szymon Gospodarczyk zusätzlichen Schwung erhält.