Gute Fahrt
· 29.10.2025
Seat-Chef Markus Haupt sendet mit dem überarbeiteten Arona eine klare Botschaft: Die spanische Marke existiert weiterhin als eigenständige Automarke im Volkswagen-Konzern. Nach einer Phase der Unsicherheit, in der vor allem die sportliche Tochtermarke Cupra Investitionen und neue Modelle erhielt, setzt Seat nun auf die Verlängerung der Lebenszyklen bestehender Fahrzeuge über das normale Maß hinaus. Diese Strategie bedeutet zwar nicht die Entwicklung völlig neuer Modelle, aber immerhin "aufgewertete" Fahrzeuge, die dem aktuellen Marktstandard entsprechen.
Der Arona als SUV-Schwestermodell des ebenfalls modellgepflegten Ibiza kommt im Januar 2026 auf den Markt. Nach acht Jahren Bauzeit erhält das kleine SUV damit sein zweites Facelift - eine durchaus überraschende Entscheidung, die jedoch die Kontinuität der Marke Seat unterstreicht. Die Strategie zeigt, dass der Konzern weiterhin auf die Positionierung von Seat als erschwingliche Alternative zu den anderen Konzernmarken setzt, während Cupra die höherpreisigen und sportlicheren Segmente bedient. Diese klare Abgrenzung ermöglicht es beiden Marken, ihre jeweiligen Zielgruppen gezielt anzusprechen und sich im umkämpften Automobilmarkt zu behaupten.
Der überarbeitete Arona erhält deutliche Aufwertungen im Innenraum, die den Qualitätseindruck spürbar verbessern sollen. Ein neues Lenkrad und zusätzliche Polsterung in den Türen gehören zu den sichtbarsten Änderungen. Die neuen Sitze versprechen mehr Komfort für die Insassen und sollen längere Fahrten angenehmer gestalten. Besonders die sportliche Ausstattungslinie FR profitiert von diesen Verbesserungen und bringt nun serienmäßig Sitze mit integrierten Kopfstützen mit - ein Feature, das in der Style-Ausstattung weiterhin nicht verfügbar ist.
Gelaserte Logos in der B-Säule weisen künftig auf den FR-Trimm hin und unterstreichen den sportlichen Charakter dieser Variante. Diese Details mögen klein erscheinen, tragen aber erheblich zur Wahrnehmung der Wertigkeit bei. Die Aufpolsterung in den Türen beispielsweise vermittelt beim Berühren ein hochwertigeres Gefühl und reduziert gleichzeitig Geräusche im Innenraum. Das neue Lenkrad bietet nicht nur eine modernere Optik, sondern auch eine verbesserte Haptik, die das Fahrerlebnis positiv beeinflusst. Diese gezielten Verbesserungen zeigen, dass Seat auch bei einem Facelift nicht nur oberflächliche Änderungen vornimmt, sondern durchaus in die Substanz des Fahrzeugs investiert, um die Kundenzufriedenheit zu steigern.
Die Frontpartie des überarbeiteten Arona erhält neu gestaltete Voll-LED-Frontscheinwerfer, die das Gesicht des kleinen SUV modernisieren. Seat strafft dabei das Programm und konzentriert sich auf eine Lösung: Die neuen Scheinwerfer sollen sowohl im Abblend- als auch im Fernlicht heller sein als das bisherige Basislicht. Gleichzeitig entfällt die teurere Option mit sichtbaren, einzelnen LED-Elementen, was die Modellpalette vereinfacht und möglicherweise Kosten spart.
Trotz dieser Straffung sorgen zwei verschiedene Tagfahrlichtsignaturen für Abwechslung im Design. Diese Signaturen prägen maßgeblich das Erscheinungsbild des Fahrzeugs und sorgen für Wiedererkennungswert im Straßenverkehr. Neue Farben und Felgen erweitern das Programm und bieten den Kunden mehr Individualisierungsmöglichkeiten. Die LED-Technologie bringt nicht nur optische Vorteile mit sich, sondern auch praktische: LED-Scheinwerfer haben eine längere Lebensdauer als herkömmliche Halogenlampen und verbrauchen weniger Energie. Die hellere Ausleuchtung der Fahrbahn trägt zur Sicherheit bei, besonders bei Nachtfahrten oder schlechten Witterungsbedingungen. Die Entscheidung, die komplexere LED-Option zu streichen, deutet darauf hin, dass Seat den Fokus auf ein ausgewogenes Preis-Leistungs-Verhältnis legt, anstatt mit technischen Spielereien zu punkten.
Der Arona behauptet seine Position als eines der agilsten Fahrzeuge in seiner Klasse. Die straffe Abstimmung verleiht dem kleinen SUV einen fahraktiven Charakter, der sich deutlich von vielen komfortorientierten Konkurrenten abhebt. Wer sich für die FR-Variante entscheidet, erhält ein noch härteres Sportfahrwerk, das seinem Namen alle Ehre macht. Dieses Setup gibt Unebenheiten allerdings trocken an die Insassen weiter und eignet sich daher eher für Fahrer, die sportliches Fahrverhalten über Komfort stellen.
Das Motorenprogramm bleibt vorerst unverändert. Den Einstieg bildet ein Einliter-Turbomotor mit 95 PS, der mit einer Fünf-Gang-Schaltung kombiniert wird. Eine stärkere Version desselben Motors leistet 116 PS und arbeitet mit einer Sechs-Gang-Schaltung zusammen. Die Top-Motorisierung stellt der 1.5 TSI mit 150 PS dar, der dem kleinen Spanier durchaus Beine macht und fast etwas GTI-Flair ausstrahlt. Klassisch veranlagte Fahrer dürften sich freuen, dass der Arona weiterhin über eine manuelle Handbremse verfügt - ein Feature, das in modernen Fahrzeugen zunehmend seltener wird. Die Preisliste für den überarbeiteten Arona startet bei 25.400 Euro, womit sich das Fahrzeug im unteren Mittelfeld seines Segments positioniert.