Cupra Formentor 1.5 TSI DSGUnder the Bridge

Florian Neher

 · 08.10.2023

Cupra Formentor 1.5 TSI DSG: Under the BridgeFoto: Martin Santoro
Cupra Formentor 1.5 TSI DSG
Unter die Brücke ziehen wegen des neuen Autos? Das muss nicht sein, wenn man sich auf den Basismotor beschränkt. Ob der 1.5 TSI den Cupra Formentor standesgemäß bewegt, klärt unser Test
Das Navigationssystem mit 12-Zoll-Display schlägt mit 1.060 Euro extra zu Buche
Foto: Martin Santoro

Satte 390 PS sind möglich im Cupra Formentor, und zwar mit dem legendären, ebenso schub- wie klanggewaltigen Audi-Fünfzylinder. Das allradgetriebene Topmodell VZ5 erfordert allerdings eine Investition von mindestens 66.980 Euro – in Krisenzeiten wie diesen hat das nicht jeder einfach so unterm Kopfkissen rumliegen. Wie wäre es also mit einem Liter weniger Hubraum und, nun ja, minus 240 PS? Klingt hart, spart aber mal eben 30.000 Euro, denn als Handschalter startet der Formentor 1.5 TSI bei 36.870 Euro. Der Nachbar wird´s (außer am Klang) kaum merken, denn abgesehen von den Abgasendrohren sind die optischen Unterschiede minimal. Aber macht das hübsche, sportlich positionierte Kompakt-SUV mit 150 PS und Frontantrieb überhaupt noch Spaß?

Wir klemmen die Messbox in den Testwagen, der mit Doppelkupplungsgetriebe für 1.900 Euro extra antrat. Hmm, an die versprochenen 8,9 Sekunden für den Spurt auf 100 km/h kommen wir bei hochsommerlichen Temperaturen nicht so wirklich ran, günstigstenfalls vergehen 9,3 Sekunden – was für eine Basismotorisierung aber immer noch mehr als okay ist. Subjektiv wirkt der 1.5 TSI zudem sehr aufgeweckt und spritzig, liefert schon ab 1.500 Touren sein Maximaldrehmoment von immerhin 250 Nm ab und zeigt sich oben heraus sehr drehfreudig. In Verbindung mit dem höchst effizienten DSG blamiert man sich auch auf der Autobahn nicht und knackt, wenn es denn sein muss, mit etwas Anlauf die 200 km/h-Marke.

Bewertung

Der Formentor liebt holprige Landstraßen

Echter Fahrspaß lockt allerdings woanders, dort wo bei maximal 100 km/h Schluss ist und möglichst viele Kurven in die Landschaft geworfen wurden. Hier genügen 150 PS vollkommen, denn die Motorleistung tritt jetzt ein Stück weit hinter das Chassis zurück. Womit wir bei den ausgewiesenen Stärken des Formentor wären: Dank der hochpräzisen und direkt übersetzten Lenkung lässt sich der Formentor auch bei unebenem Asphalt exakt auf Kurs halten, gute Rückmeldung von der Fahrbahn gibt´s gratis dazu.

Attraktiver Heckabschluss mit durchgehendem Leuchtenband
Foto: Martin Santoro

Immer empfehlenswert: DCC

Eine prima Figur macht einmal mehr die Adaptivdämpfung DCC (930 Euro Aufpreis), die auf holpriger Landstraße gerne im schluckfreudigen Comfort-Modus verbleiben kann. Der relativ flach bauende Formentor hat ohnehin nicht allzu sehr mit Aufbaubewegungen zu kämpfen, denen mit einer besonders straffen Dämpfung begegnet werden müsste. Dass es beim 1.5 TSI keinen extra-trockenen Cupra-Modus gibt, lässt sich also verschmerzen. Kein Schaden auch, dass der Testwagen auf den serienmäßigen Pellen der Dimension 225/45 R 18 antrat, die noch einigermaßen fein auf Unebenheiten ansprechen. Da wir uns bei der Wahl des Motors zurückgehalten haben, bleibt jetzt noch finanzieller Spielraum für ein paar wenige, sinnvolle Extras: Neben DSG und DCC würden wir ferner das Notrad für 110 Euro ordern, um im Ernstfall wirklich mobil zu bleiben. Die Sitzheizung für vorn zu 470 Euro ist ebenso unverzichtbar wie das Navigationssystem mit 12-Zoll-Bildschirm (1.060 Euro). Auch die Rückfahrkamera für 405 Euro landet im Warenkorb, die schwenkbare Anhängerkupplung (950 Euro) sowieso. An der Kasse werden so knapp über 42.000 Euro fällig – viel Geld, aber immer noch ein Schnäppchen im Vergleich zum nicht sooo viel anders aussehenden Topmodell.


Test kompakt

Auch mit dem 150-PS-Basistriebwerk ist der Formentor angemessen motorisiert – wenngleich das Fahrwerk wesentlich mehr verträgt. So bleibt noch Spielraum für ein paar sinnvolle Extras wie Adaptivdämpfung, Navi, Sitzheizung, Rückfahrkamera ...