Gute Fahrt
· 28.08.2025
Der neue Audi Q3 Sportback setzt die Tradition der Ingolstädter fort, beliebte SUV-Modelle auch in einer dynamischeren Coupé-Variante anzubieten. Nach der ersten Generation, die 2019 auf den Markt kam und somit dem Einfluss der Corona-Pandemie stand, soll die neue Version nun für frischen Wind in der Kompaktklasse sorgen. Mit identischen Außenmaßen in der Länge von 4,53 Metern, aber einer um knapp drei Zentimeter niedrigeren Dachlinie, präsentiert sich der Q3 Sportback als elegante Alternative zum klassischen SUV.
Die Formgebung des neuen Modells zeigt sich besonders ansprechend – der Q3 Sportback wirkt athletisch und trainiert, ohne dabei schwerfällig zu erscheinen. Die Designsprache verbindet sportliche Elemente mit einer gewissen Eleganz, die dem Premium-Anspruch der Marke gerecht wird. Besonders das schräg abfallende Heck verleiht dem Fahrzeug eine dynamische Silhouette, die ihn deutlich vom Steilheck-Q3 unterscheidet. Diese Linienführung sorgt nicht nur für einen eigenständigen Charakter, sondern verbessert auch die Aerodynamik, was sich positiv auf Kraftstoffverbrauch und Fahrgeräusche auswirken soll.
Im Innenraum setzt Audi auf ein modernes Ambiente mit einem großen halbrunden Display, das die digitale Ausrichtung des Fahrzeugs unterstreicht. Ein weiteres innovatives Element ist der Verzicht auf einen klassischen Schalthebel in der Mittelkonsole – stattdessen erfolgt die Gangwahl über einen Hebel am Lenkrad. Dies schafft mehr Freiraum zwischen Fahrer und Beifahrer und unterstreicht den progressiven Charakter des Fahrzeugs. Die Materialauswahl und Verarbeitungsqualität folgen dem bekannten Audi-Standard, der auf hochwertige Oberflächen und präzise Passformen setzt.
Trotz der sportlicheren Ausrichtung bleibt der Q3 Sportback ein vollwertiges Familienauto mit fünf Sitzplätzen. Allerdings müssen Käufer bei der Praktikabilität kleine Abstriche machen: Während das Kofferraumvolumen bei aufgestellten Rücksitzen mit 488 Litern identisch zum regulären Q3 ist, schrumpft es bei umgeklappten Sitzen von 1.386 auf 1.289 Liter. Dies ist der coupéhaften Dachlinie geschuldet, die zwar optisch ansprechender ist, aber weniger Stauraum bietet.
der Motorhaube bietet Audi eine breite Palette an Antriebsoptionen, die von effizienten Einstiegsmotoren bis hin zu leistungsstarken Varianten reicht. Die Basis bildet ein 1,5-Liter-TFSI-Benziner mit 110 kW/150 PS, der mit Frontantrieb kombiniert wird. Für mehr Leistung sorgen zwei 2,0-Liter-TFSI-Aggregate mit 150 kW/204 PS oder 195 kW/265 PS, die jeweils mit Allradantrieb ausgestattet sind. Wer auf Dieseltechnologie setzt, kann zum 2,0-Liter-TDI mit 110 kW/150 PS greifen, der die gleiche Leistung wie der Einstiegsbenziner bietet.
Das Highlight der Motorenpalette ist jedoch der neue Plug-in-Hybrid, der eine Systemleistung von 200 kW/272 PS entwickelt. Mit einem Akku von 25,7 kWh Kapazität soll er eine elektrische Reichweite von bis zu 120 Kilometern ermöglichen – ein Wert, der im Segment der kompakten Premium-SUVs durchaus beeindruckend ist. An Gleichstrom-Ladesäulen kann der Akku mit bis zu 50 kW geladen werden, was für zügige Ladezeiten sorgt. Diese Antriebsvariante unterstreicht Audis Strategie, den Übergang zur Elektromobilität durch leistungsfähige Hybridantriebe zu erleichtern.
Alle Motorisierungen sind mit modernen Getrieben gekoppelt, wobei der Schalthebel nun am Lenkrad angebracht ist – eine Lösung, die mehr Platz in der Mittelkonsole schafft und gleichzeitig für eine intuitive Bedienung sorgen soll. Je nach Motorisierung kommen Front- oder Allradantrieb zum Einsatz, wobei die leistungsstärkeren Varianten standardmäßig mit Quattro-Antrieb ausgestattet sind, um die Kraft optimal auf die Straße zu bringen.
Die Fahrwerksabstimmung des Q3 Sportback dürfte einen guten Kompromiss aus Komfort und Sportlichkeit bieten. Die verbesserte Aerodynamik durch die Coupé-Form soll nicht nur den Kraftstoffverbrauch senken, sondern auch für ein geringeres Geräuschniveau im Innenraum sorgen. Besonderes Augenmerk hat Audi zudem auf das Lichtsystem gelegt, das nicht nur als Designelement dient, sondern auch bei schlechten Sichtverhältnissen wie Nebel für optimale Ausleuchtung sorgen soll – ein Detail, das möglicherweise auf die Herkunft aus dem oft nebelreichen Ingolstadt zurückzuführen ist.
Der Audi Q3 Sportback positioniert sich als stilvolle Alternative zum klassischen Q3 und richtet sich an Kunden, die Wert auf ein dynamischeres Erscheinungsbild legen und bereit sind, dafür einen Aufpreis zu zahlen. Mit einem Einstiegspreis von 46.450 Euro liegt er 1.850 Euro über dem Basispreis des regulären Q3, der bei 44.600 Euro startet. Diese Preisdifferenz für ein im Kern identisches, aber optisch modifiziertes Fahrzeug zeigt, dass Audi auf die Zahlungsbereitschaft der Kunden für ein exklusiveres Design setzt.
Die Markteinführung des Q3 Sportback ist für November 2024 geplant, einen Monat nach dem Start des regulären Q3 im Oktober. Beide Modelle sind jedoch bereits bestellbar. Diese gestaffelte Einführung ermöglicht es Audi, zunächst mit dem Volumenmodell zu starten und anschließend mit der emotionaleren Variante nachzulegen. Die Modelloffensive kommt für den Ingolstädter Hersteller zu einem wichtigen Zeitpunkt, da das Unternehmen mit anhaltenden Herausforderungen kämpft und auf erfolgreiche Modelle angewiesen ist, um wieder in die Erfolgsspur zurückzufinden.
Der Q3 gehört zu den beliebtesten Modellen im Audi-Portfolio und soll einen wichtigen Beitrag zur Auslastung der Werke leisten. Interessanterweise wird der neue Q3 in einer Kooperation der Werke Györ in Ungarn und Ingolstadt in Deutschland produziert – ein Hinweis auf die internationale Vernetzung der Produktionskapazitäten innerhalb des Volkswagen-Konzerns. Diese Strategie ermöglicht es, Produktionskosten zu optimieren und gleichzeitig die Heimatstandorte zu stärken.
Mit dem Q3 Sportback reagiert Audi auch auf den anhaltenden Trend zu SUV-Coupés, der von nahezu allen Premium-Herstellern bedient wird. Diese Fahrzeugkategorie verbindet die beliebten Eigenschaften von SUVs – wie erhöhte Sitzposition und robustes Erscheinungsbild – mit einer dynamischeren Linienführung, die traditionell sportlicheren Fahrzeugen vorbehalten war. Besonders in Zeiten, in denen die Elektromobilität laut Audi "den Rückwärtsgang eingelegt zu haben scheint", setzt der Hersteller auf bewährte Konzepte mit Verbrennungsmotoren, ergänzt durch elektrifizierte Varianten, um den unterschiedlichen Kundenbedürfnissen gerecht zu werden.
Technische Daten im Überblick