Dauertest-RankingKompaktklasse zeigt Zuverlässigkeits-Sieger

Gute Fahrt

 · 17.10.2025

Aud A3 Sportback g-tron
Foto: AUDI AG
Audi A3 g-tron führt das Dauertest-Ranking der Kompaktklasse mit null Fehlerpunkten an, gefolgt von Mercedes A-Klasse und Toyota Prius. Während VW Golf und Seat Leon mit technischen Problemen enttäuschen, überzeugen Ford Focus und Hyundai i30 mit solider Zuverlässigkeit nach 100.000 Testkilometern.

Audi A3 g-tron: Perfekte Zuverlässigkeit auf Erdgas

Der Audi A3 Sportback mit Erdgasantrieb (g-tron) hat sich im Dauertest-Ranking der Kompaktklasse als unangefochtener Spitzenreiter etabliert. Seit 2017 führt das Modell der Baureihe 8V die Zuverlässigkeitswertung an und erreichte eine Bestnote von 1+. Was den Erdgas-Audi besonders auszeichnet: Er absolvierte den kompletten 100.000-Kilometer-Test ohne einen einzigen Fehler und erhielt damit null Fehlerpunkte - eine Seltenheit im Dauertestbetrieb.

Diese makellose Bilanz ist nicht nur innerhalb der Kompaktklasse einzigartig, sondern stellte bis 2023 einen Rekord über alle Fahrzeugsegmente hinweg dar. Erst mit dem BMW M3, der ebenfalls null Fehlerpunkte erreichte, konnte ein weiteres Fahrzeug an diese Leistung anknüpfen. Der Erdgas-Antrieb des A3, der oft als Nischenlösung betrachtet wird, erwies sich im Langzeittest als außergewöhnlich robust und zuverlässig.

Die Ingolstädter bewiesen mit dem g-tron, dass alternative Antriebe nicht zwangsläufig mit Kinderkrankheiten oder erhöhtem Wartungsaufwand verbunden sein müssen. Bei der Abschlussdemontage nach 100.000 Kilometern zeigten sich weder an der Erdgas-spezifischen Technik noch an den konventionellen Komponenten nennenswerte Verschleißerscheinungen oder Defekte. Sämtliche Aggregate, die Karosserie und der Innenraum präsentierten sich in einem Zustand, der dem eines deutlich jüngeren Fahrzeugs entspricht.

Bewertung

Der Audi A3 g-tron demonstriert eindrucksvoll, dass technische Komplexität und absolute Zuverlässigkeit keine Gegensätze sein müssen. Die Kombination aus konventionellem Verbrennungsmotor und Erdgastechnik funktionierte im Dauertest ohne jegliche Einschränkungen und setzte damit Maßstäbe für die gesamte Kompaktklasse.

Mercedes A-Klasse und Toyota Prius: Starke Verfolger mit kleinen Schwächen

Direkt hinter dem fehlerfreien Audi A3 g-tron folgen zwei Modelle mit ebenfalls beeindruckender Zuverlässigkeit: die Mercedes A-Klasse (Typ W 177) und der Toyota Prius der vierten Generation. Beide Fahrzeuge erreichten mit jeweils vier Fehlerpunkten eine glatte Eins im Dauertest-Ranking. Bemerkenswert ist, dass beide Modelle die 100.000 Testkilometer ohne nennenswerte Defekte, Pannen oder gravierende Schwächen absolvierten.

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Bei der Mercedes A-Klasse zeigte sich die technische Reife der aktuellen Kompaktklasse-Generation aus Stuttgart. Das Fahrzeug lief während des gesamten Tests störungsfrei und ohne außerplanmäßige Werkstattbesuche. Erst bei der Abschlussdemontage offenbarten sich zwei kleine Mängel: leichte Korrosionsspuren in den Karosseriehohlräumen sowie eine undichte Klimaanlage. Diese Schwachpunkte verhinderten die Bestnote, schmälern aber kaum den positiven Gesamteindruck des Mercedes.

Der Toyota Prius Hybrid 1.8 bestätigte einmal mehr den exzellenten Ruf der japanischen Hybridtechnik. Das komplexe Zusammenspiel aus Verbrennungsmotor und Elektromotor funktionierte über die gesamte Testdistanz absolut reibungslos. Diese Zuverlässigkeit ist kein Zufall, sondern wurde bereits in früheren Dauertests mit anderen Toyota-Modellen wie dem Yaris oder dem Lexus CT 200h nachgewiesen. Bei der Zerlegung des Prius zum Testabschluss zeigten die technischen Komponenten praktisch keinen nennenswerten Verschleiß - ein beeindruckendes Ergebnis für ein Fahrzeug mit zwei Antriebssystemen. Lediglich in den Hohlräumen der Karosserie fanden sich, ähnlich wie beim Mercedes, leichte Korrosionsspuren, die zu den vier Fehlerpunkten führten.

Beide Fahrzeuge demonstrieren, dass moderne Kompaktklasse-Modelle auch mit fortschrittlicher Technik eine hohe Langzeitqualität bieten können. Die minimalen Schwächen bei der Abschlussuntersuchung fallen angesichts der ansonsten tadellosen Vorstellung kaum ins Gewicht und bestätigen die Fortschritte, die die Hersteller bei der Qualitätssicherung gemacht haben.

Solides Mittelfeld und überraschende Enttäuschungen

Das Dauertest-Ranking der Kompaktklasse zeigt neben den Spitzenreitern ein breites Mittelfeld mit überzeugenden Ergebnissen. Besonders hervorzuheben sind der Ford Focus Turnier der vierten Generation und der Hyundai i30 Kombi (Typ GD), die mit jeweils nur fünf Fehlerpunkten den vierten Platz im Ranking belegen. Beide Modelle bewiesen, dass auch Hersteller abseits der Premium-Marken Fahrzeuge mit exzellenter Langzeitqualität produzieren können.

Rund zehn weitere Modelle erreichten Noten zwischen 1- und 2, darunter der Skoda Octavia Combi der dritten Generation, der Honda Civic der zehnten Generation, der Renault Megane IV sowie der Kia ProCeed. Diese Fahrzeuge zeigten über die 100.000 Testkilometer nur geringe Schwächen und bestätigen den insgesamt hohen Qualitätsstandard in der Kompaktklasse. Besonders erfreulich ist die breite Streuung der Hersteller in diesem Segment - von europäischen über asiatische bis hin zu amerikanischen Marken sind zahlreiche Anbieter vertreten, die zuverlässige Fahrzeuge im Programm haben.

Überraschend enttäuschend schnitt hingegen der VW Golf 7 mit dem 1.4 TSI-Motor ab. Als Schlusslicht im Ranking der Kompaktklasse sammelte er die meisten Fehlerpunkte. AUTO BILD hatte den Golf 2013 zusammen mit einer Mercedes A-Klasse (W 176) in einen besonderen Dauertest ohne Kilometerbegrenzung geschickt. Während die A-Klasse noch immer im Testfuhrpark läuft und in Kürze die 500.000-Kilometer-Marke erreichen wird, musste der Golf bereits nach 287.000 Kilometern aufgrund von Schäden an zwei Kolben aus dem Verkehr gezogen werden.

Die Mängelliste des Golf begann jedoch schon deutlich früher: Bereits nach rund 37.000 Kilometern traten die ersten Probleme auf, darunter eine undichte Klimaanlage. Es folgten defekte Stoßdämpfer und schließlich ein Getriebeschaden. Diese Häufung von Defekten ist besonders überraschend, da der Golf traditionell als Inbegriff der soliden Kompaktklasse gilt.

Ähnlich enttäuschend verlief der Dauertest eines Seat Leon (Typ 5F). Das technisch mit dem Golf verwandte Modell war lange Zeit auf Kurs zu einer sehr guten Bewertung, bis ab Kilometer 80.000 zunehmend Probleme mit dem Getriebe auftraten. Bei der Zerlegung nach Testende zeigte sich, dass sich ein Lager im Getriebe zerlegt hatte, was weitere Folgeschäden verursachte. Diese Schwäche verhinderte eine bessere Platzierung des ansonsten überzeugenden Spaniers.

Die Ergebnisse des Dauertest-Rankings zeigen, dass selbst etablierte Modelle mit langjähriger Entwicklungsgeschichte nicht automatisch die höchste Zuverlässigkeit garantieren. Gleichzeitig beweisen Überraschungskandidaten wie der Audi A3 g-tron oder der Hyundai i30, dass technische Innovation und Langzeitqualität durchaus Hand in Hand gehen können.


So haben die Dauertester abgeschnitten


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