Gute Fahrt
· 09.09.2025
Die Vision O markiert einen bedeutenden Schritt in der Entwicklungsphilosophie von Škoda. Laut Hersteller sei dies das erste Konzeptfahrzeug der Marke, das konsequent "von innen nach außen" entwickelt wurde. Dieser Ansatz stelle die Bedürfnisse von Fahrern und Passagieren in den Mittelpunkt des Designprozesses. Das Ergebnis ist ein Interieur, das durch seine klare Struktur und minimalistische Gestaltung überzeugt, ohne dabei auf praktische Aspekte zu verzichten.
Besonders auffällig ist das sogenannte Horizon Display, das sich mit einer beeindruckenden Breite von 1,2 Metern über das gesamte Armaturenbrett erstreckt. Diese Displaykonfiguration erinnert an das Panoramic Display von BMW, wobei Škoda offenbar keinen Patentschutz für diese Display-Anordnung umgehen musste. Ergänzt wird das Horizon Display durch einen senkrecht im Hochformat angeordneten Zentralbildschirm. Für eine intuitive Bedienung sorgen haptische Bedienelemente, die ein direktes Feedback geben und so die Interaktion mit dem Fahrzeug erleichtern sollen.
In Sachen Praktikabilität bleibt Škoda seinen Wurzeln treu. Mit einem Kofferraumvolumen von mehr als 650 Litern knüpft die Vision O nahtlos an die bekannten Stärken der Kombis Octavia und Superb an. Bei umgeklappten Rücksitzen wächst der Stauraum auf großzügige 1.700 Liter an – ein Wert, der die Alltagstauglichkeit des Konzeptfahrzeugs unterstreicht. Zu den charakteristischen "Simply Clever"-Lösungen, für die Škoda bekannt ist, gesellen sich in der Vision O einige Neuheiten: Ein tragbarer Bluetooth-Lautsprecher ermöglicht die Musikwiedergabe auch außerhalb des Fahrzeugs, ein integrierter Kühlschrank hält Getränke und Snacks auf der gewünschten Temperatur, und spezielle Ablagen für Ladekabel sorgen für Ordnung im Innenraum.
Die Innenraumgestaltung folgt einem klaren Konzept, das Funktionalität mit ästhetischem Anspruch verbindet. Dabei setzt Škoda auf eine reduzierte Formensprache, die von überflüssigen Elementen befreit wurde. Diese Reduktion schafft nicht nur optisch mehr Raum, sondern trägt auch zu einer ruhigeren, weniger ablenkenden Atmosphäre bei. Die Materialauswahl unterstreicht den Premiumanspruch des Konzepts, ohne dabei den Nachhaltigkeitsgedanken aus den Augen zu verlieren.
Der Name "Vision O" ist kein Zufall – er leitet sich laut Škoda von "Circularity" ab und symbolisiert den ganzheitlichen Ansatz zur Nachhaltigkeit, den die Tschechen mit diesem Konzeptfahrzeug verfolgen. Dabei geht es nicht nur um den elektrischen Antrieb, sondern um den gesamten Lebenszyklus des Fahrzeugs. Von der Materialauswahl über die Produktion bis hin zum Recycling am Ende der Nutzungsdauer soll der ökologische Fußabdruck minimiert werden.
Bei den verwendeten Materialien setzt Škoda konsequent auf recycelte und pflanzenbasierte Alternativen zu konventionellen Werkstoffen. So kommt beispielsweise Ultrasuede NU zum Einsatz, ein Mikrofasermaterial mit einem beachtlichen biobasierten Anteil von 65 Prozent. Die Bodenbeläge werden aus recyceltem Lederabfall hergestellt, was nicht nur Ressourcen schont, sondern auch eine hochwertige Haptik bietet. Besonders konsequent zeigt sich der Nachhaltigkeitsgedanke bei den Sitzbezügen, die zu 100 Prozent aus recyceltem Polyester bestehen.
Eine innovative Lösung präsentiert Škoda bei den Kopfstützen: Diese werden im 3D-Druckverfahren aus einem einzigen, vollständig wiederverwertbaren Material hergestellt. Dieses Verfahren reduziert nicht nur den Materialeinsatz, sondern vereinfacht auch das spätere Recycling erheblich, da keine Verbundstoffe getrennt werden müssen. Der Kreislaufgedanke zieht sich durch alle Aspekte des Fahrzeugs und zeigt, dass Nachhaltigkeit und Premiumanspruch keine Gegensätze sein müssen.
Die Verwendung nachhaltiger Materialien beschränkt sich nicht auf das Interieur. Auch bei der Karosserie und anderen Komponenten achtet Škoda auf ressourcenschonende Lösungen. Der Hersteller betont, dass die Vision O ein Fahrzeug sei, das den gesamten Lebenszyklus berücksichtigt – von der Rohstoffgewinnung über die Nutzungsphase bis hin zur Wiederverwertung. Dieser ganzheitliche Ansatz entspricht dem wachsenden Bewusstsein für ökologische Verantwortung in der Automobilindustrie und bei den Kunden.
Die Kreislaufwirtschaft als Designprinzip spiegelt sich auch in der Konstruktion wider. Durch den Einsatz von möglichst wenigen unterschiedlichen Materialien und die Vermeidung von schwer trennbaren Verbundstoffen wird die spätere Demontage und Wiederverwertung erleichtert. Škoda demonstriert mit der Vision O, dass Nachhaltigkeit nicht als nachträgliche Ergänzung, sondern als grundlegendes Prinzip in den Entwicklungsprozess integriert werden kann.
Mit der Vision O präsentiert Škoda die nächste Generation seiner Designsprache Modern Solid. Das Exterieur wurde grundlegend neu interpretiert und setzt auf klare Linien, die dem Fahrzeug eine robuste und selbstbewusste Präsenz verleihen. Besonders auffällig ist die neue Tech-loop-Frontmaske, die mit einem durchgehenden Lichtelement und einem beleuchteten Škoda-Logo für einen hohen Wiedererkennungswert sorgt. Diese markante Frontgestaltung dürfte künftig zum Markenzeichen der elektrischen Škoda-Modelle werden.
Die Aerodynamik spielt bei der Vision O eine zentrale Rolle – nicht nur aus ästhetischen Gründen, sondern vor allem im Hinblick auf Effizienz und Reichweite. Zu den aerodynamischen Optimierungen zählen aktive Luftklappen, die den Luftstrom je nach Bedarf regulieren, versenkte Türgriffe, die den Luftwiderstand reduzieren, sowie speziell entwickelte Radkappen, die Verwirbelungen minimieren. Auch die Motorhaube wurde aerodynamisch optimiert, um den Luftstrom möglichst effizient über das Fahrzeug zu leiten.
Die Beleuchtung übernimmt bei der Vision O nicht nur funktionale, sondern auch kommunikative Aufgaben. Die sogenannten Cyber Lights an der Front sorgen für eine optimale Ausleuchtung der Fahrbahn, während die T-förmigen Rückleuchten ein charakteristisches Erscheinungsbild schaffen. Besonders innovativ sind die animierten Signalelemente, die andere Verkehrsteilnehmer informieren, wenn das Fahrzeug in den autonomen Fahrmodus wechselt. Diese visuelle Kommunikation trägt zur Sicherheit im Straßenverkehr bei und zeigt, wie moderne Lichttechnik über die reine Beleuchtungsfunktion hinausgehen kann.
Die Digitalisierung ist ein weiterer Schwerpunkt der Vision O. Die bereits bekannte Sprachassistentin Laura entwickelt sich zu einem KI-gestützten Begleiter, der weit mehr kann als nur Befehle entgegennehmen. Sie unterstützt bei der Navigation, hilft bei der Organisation des Alltags und sorgt für Unterhaltung während der Fahrt. Der neue Tranquil Mode passt Sitzkonfiguration und Ambientebeleuchtung an, um eine entspannte Atmosphäre zu schaffen – ideal für längere Fahrten oder Wartezeiten während des Ladevorgangs.
Mit der Vision O App gibt Škoda einen Ausblick auf das künftige digitale Ökosystem. Diese App ermöglicht erweiterte Fahrzeugfunktionen wie einen Ladeassistenten für den Gepäckraum oder personalisierte Display-Einstellungen. Bereits in naher Zukunft soll die bestehende MyŠkoda App um eine KI-basierte Routenplanung erweitert werden, die auf Google Gemini basiert. Diese intelligente Routenplanung berücksichtigt nicht nur Verkehrsdaten, sondern auch persönliche Vorlieben und Gewohnheiten des Fahrers.