IAA 2025Skoda Epiq elektrisiert das Kompaktsegment

Gute Fahrt

 · 09.09.2025

Skoda Epiq, IAA 2025
Foto: Volkswagen AG
Der neue Škoda Epiq präsentiert sich als kompaktes Elektro-SUV mit markanter "Modern Solid"-Designsprache. Basierend auf der MEB+-Plattform bietet er bis zu 425 Kilometer Reichweite, Schnellladefähigkeit mit 125 kW und bidirektionales Laden. Die Serienversion bleibt dem Showcar weitgehend treu und soll ab etwa 25.000 Euro erhältlich sein.

Markantes Design mit "Modern Solid"-Philosophie

Der Škoda Epiq markiert einen wichtigen Meilenstein für die tschechische Marke. Als erstes Modell übernimmt er vollständig die neue Designsprache "Modern Solid", die Robustheit, Funktionalität und Authentizität in den Mittelpunkt stellt. Auf der IAA in München präsentierte Škoda ein Showcar, das die Designphilosophie eindrucksvoll verkörpert und bereits einen konkreten Ausblick auf das Serienmodell gibt. Die markante Frontpartie des Epiq zeigt ein glänzend schwarzes Tech-Deck-Face, das von charakteristischen T-förmigen LED-Tagfahrleuchten und Blinkern eingerahmt wird. Diese Lichtsignatur verleiht dem kompakten Elektro-SUV einen unverwechselbaren Auftritt.

Die Hauptscheinwerfer sind tiefer positioniert und betonen die robuste Frontstoßstange mit ihrem Spoiler in Cosmo Grey. Eine neue Tornado-Linie zieht sich über die Flanken und trennt die Karosserieteile optisch voneinander. Diese Designlinie verleiht dem Fahrzeug markante Schultern und hebt die Glaskabine vom Rest des Fahrzeugs ab – ein Stilmittel, das dem Epiq einen dynamischen und zeitgemäßen Look verleiht. Die Cashmere-Außenlackierung in Matt harmoniert perfekt mit den glänzend schwarzen Elementen und unterstreicht den modernen Charakter des Fahrzeugs.

Bewertung

Bereits gesichtete Erlkönige bestätigen, dass der Serienepiq seiner Ursprungsidee weitgehend treu bleibt. Die gewölbte Frontpartie mit den markanten vertikalen Rippen in der Schürze ist bei den getarnten Prototypen klar erkennbar. Auch die charakteristische Leuchtengrafik wird übernommen – die Schlitzleuchten für Tagfahrlicht und Blinker sitzen oberhalb der in die Front integrierten Hauptscheinwerfer. Diese Elemente sorgen für einen hohen Wiedererkennungswert und unterstreichen den eigenständigen Charakter des Epiq.

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An der Seite bestätigt sich ebenfalls die Übernahme vieler Details aus dem Showcar. Die unterbrochene Dachreling bleibt ebenso erhalten wie die gewölbte Dachlinie, die dem kompakten SUV eine dynamische Silhouette verleiht. Die Außenspiegel sitzen in der Serienversion auf der Türbrüstung und fallen etwas massiver aus als beim Konzeptfahrzeug. Bei den Türgriffen gibt es leichte Abweichungen: Statt der flachen Mulden des Showcars zeigt der Prototyp tiefere Aussparungen, behält aber die klassische Bügelform bei – ein Kompromiss zwischen Design und Alltagstauglichkeit.

Vom Showcar zur Serie – Evolution mit Pragmatismus

Die Gestaltung hinter der C-Säule unterscheidet sich bei der Serienversion von der Studie. Das beim Showcar angedeutete "schwebende Dach" mit nach hinten geneigter D-Säule wird in der Serie nicht in dieser Form übernommen – die Linienführung wirkt konventioneller, die Dachfläche setzt tiefer an. Auch das konturierte Dach des Showcars weicht einer geglätteten Fläche mit klassischem Dachkantenspoiler, Haifischantenne und praktischem Heckwischer. Diese Änderungen dürften sowohl produktionstechnischen als auch funktionalen Überlegungen geschuldet sein.

Am Heck bleibt die horizontal verlaufende Sicke oberhalb des Kennzeichens erhalten und sorgt für eine klare Strukturierung der Heckpartie. Die vertikalen Luftauslässe des Konzepts entfallen jedoch in der Serienversion. Die Rückleuchten zeigen eine weit in die Kotflügel gezogene Form und bilden eine t-ähnliche Signatur, die das Designmotiv der Frontpartie aufgreift und für einen harmonischen Gesamteindruck sorgt. Insgesamt wirkt das Heck klar und schnörkellos – typisch für die neue Designphilosophie der Marke.

Die Serienversion des Epiq zeigt damit eine gelungene Balance zwischen dem expressiven Design des Showcars und den Anforderungen an ein alltagstaugliches Fahrzeug. Škoda bleibt seiner Linie treu, Fahrzeuge zu entwickeln, die nicht nur optisch ansprechend, sondern auch funktional und praktisch sind. Der Epiq wird als erstes Modell der Marke die neue Designsprache in Serie bringen und dürfte mit seinem markanten Auftritt für Aufmerksamkeit sorgen. Die Kombination aus robustem SUV-Charakter und kompakten Abmessungen trifft zudem den aktuellen Zeitgeist und dürfte bei einer breiten Zielgruppe Anklang finden.

Zukunftsweisende Technik auf MEB+-Basis

Der Škoda Epiq basiert auf der neuen MEB+-Plattform des Volkswagen-Konzerns, die speziell für kompakte Elektrofahrzeuge mit Frontantrieb entwickelt wurde. Diese Architektur teilt er sich mit dem VW ID.Polo und dem Cupra Raval, wobei Škoda für seinen Epiq auf ein Crossover-SUV-Design setzt, um sich von den Konzerngeschwistern abzuheben. Die Plattform ermöglicht es Škoda, ein vollelektrisches Einstiegsmodell ab etwa 25.000 Euro anzubieten – ein wichtiger Schritt, um Elektromobilität einem breiteren Publikum zugänglich zu machen.

Im Kern der Plattform steht ein batterieelektrischer Antrieb mit zwei unterschiedlichen Akkuvarianten. In der Einstiegsversion kommt ein kostengünstiger Lithium-Eisenphosphat-Akku (LFP) mit 38 kWh zum Einsatz. Diese Technologie bietet Vorteile in Bezug auf Kosten und Ressourceneffizienz, was sich positiv auf den Einstiegspreis auswirkt. Optional wird ein größerer 56-kWh-Akku angeboten, der im Epiq eine WLTP-Reichweite von bis zu 425 Kilometern ermöglichen soll – ein Wert, der für die meisten Alltagsanforderungen mehr als ausreichend ist.

Bei der Ladeleistung setzt Škoda auf zeitgemäße Technologie. Mit maximal 125 kW lässt sich der größere Akku innerhalb von etwa 20 Minuten von zehn auf 80 Prozent aufladen. Diese Schnellladefähigkeit macht den Epiq auch für längere Strecken tauglich, da Ladestopps auf ein Minimum reduziert werden können. Bei den Elektromotoren sind zwei Leistungsstufen mit etwa 160 und 190 PS vorgesehen – identisch zu den technischen Brüdern von Volkswagen. Diese Leistungswerte versprechen ein agiles Fahrverhalten und ausreichend Reserven für zügige Überholmanöver.

Eine besondere technische Finesse des Epiq ist die Unterstützung für bidirektionales Laden. Das Fahrzeug kann damit nicht nur Strom aufnehmen, sondern auch wieder abgeben – zum Beispiel zur Versorgung von Haushaltsgeräten oder als Zwischenspeicher für Solarstrom. Diese Technologie, auch als Vehicle-to-Grid (V2G) oder Vehicle-to-Home (V2H) bekannt, macht den Epiq zu einem flexiblen Energiespeicher und eröffnet neue Möglichkeiten für die Integration in moderne Energiekonzepte. Besitzer können damit beispielsweise günstig geladenen Nachtstrom tagsüber im Haushalt nutzen oder selbst erzeugten Solarstrom zwischenspeichern.

Digitales Interieur mit pragmatischen Bedienelementen

Obwohl konkrete Bilder vom Serien-Innenraum des Epiq noch nicht vorliegen, gibt die Studie bereits einen guten Eindruck vom zu erwartenden Cockpit-Layout. Das Showcar zeigt ein übersichtlich gestaltetes Cockpit mit einem 12,9-Zoll-Touchscreen als zentralem Bedienelement und einem digitalen Kombiinstrument im Format 10,9 Zoll. Diese Bildschirmgrößen sind für ein Fahrzeug dieser Klasse großzügig dimensioniert und dürften für eine gute Ablesbarkeit und intuitive Bedienung sorgen.

Bemerkenswert ist der Bruch mit der rein digitalen Bedienung früherer MEB-Modelle. Der Epiq setzt auf eine Kombination aus Touchscreen und physischen Bedienelementen. Analoge Drehregler und Tasten für Klimasteuerung und Assistenzsysteme sorgen für eine intuitive Bedienung ohne Ablenkung vom Verkehrsgeschehen. Diese Rückbesinnung auf haptische Bedienelemente entspricht dem Feedback vieler Nutzer, die sich eine direktere und weniger ablenkende Steuerung wichtiger Fahrzeugfunktionen wünschen.

Die Innenraumgestaltung folgt ebenfalls der neuen "Modern Solid"-Designphilosophie, die Robustheit, Funktionalität und Authentizität in den Mittelpunkt stellt. Zu erwarten ist ein aufgeräumtes, minimalistisches Design mit hochwertigen Materialien und durchdachten Detaillösungen. Besonderes Augenmerk dürfte auf Nachhaltigkeit gelegt werden – ein Thema, das bei Elektrofahrzeugen zunehmend an Bedeutung gewinnt. Recycelte Materialien und ressourcenschonende Produktionsprozesse könnten dabei eine wichtige Rolle spielen.

Der Innenraum des Epiq dürfte zudem von der typischen Škoda-Tugend der "Simply Clever"-Lösungen profitieren. Durchdachte Ablagen, flexible Staumöglichkeiten und praktische Alltagshelfer sind Markenzeichen der tschechischen VW-Tochter und werden sicherlich auch im Epiq zu finden sein. In Kombination mit dem SUV-typischen erhöhten Einstieg und der guten Rundumsicht dürfte der Epiq ein komfortables und praktisches Fahrerlebnis bieten, das die Bedürfnisse moderner Mobilität erfüllt.


​Technische Daten im Überblick

  • Plattform: MEB+
  • Fahrzeugtyp: Kompaktes Crossover-SUV
  • Antrieb: Vollelektrisch, Frontantrieb
  • Akkuvarianten: 38 kWh (LFP), 56 kWh
  • Reichweite: Bis zu 425 km (WLTP)
  • Ladeleistung: 125 kW
  • Motorleistung: Ca. 160 PS / 190 PS
  • Ladezeit (10-80%): Ca. 20 Minuten
  • Preiseinstieg: Ab ca. 25.000 Euro
  • Besonderheit: Bidirektionales Laden
  • Cockpit: 12,9-Zoll-Touchscreen, 10,9-Zoll-Kombiinstrument

Stärken und Schwächen

  • Moderne MEB+-Plattform mit effizienter Elektrotechnik
  • Bidirektionales Laden für flexible Energienutzung
  • Attraktiver Einstiegspreis ab ca. 25.000 Euro
  • Schnellladefähigkeit mit 125 kW
  • Neue "Modern Solid"-Designsprache mit markanter Optik

  • Einstiegsakku mit 38 kWh bietet nur begrenzte Reichweite
  • Konventionellere Dachgestaltung in der Serie im Vergleich zum Showcar
  • Verzicht auf einige Designelemente des Showcars in der Serienversion
  • Keine Allradvariante angekündigt
  • Noch keine konkreten Leistungsdaten bestätigt

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