IAA 2025Cupra Tindaya zeigt neue Designsprache

Gute Fahrt

 · 09.09.2025

CUPRA Tindaya Showcar
Foto: Cupra
Die Konzeptstudie Cupra Tindaya präsentiert sich als 4,72 Meter langes SUV-Coupé mit 496 PS starkem Elektroantrieb und Range Extender für über 1.000 Kilometer Reichweite. Das Fahrzeug zeigt die Weiterentwicklung der Cupra-Designsprache und setzt auf innovative Bedienkonzepte ohne klassischen Touchscreen.

Neues Flaggschiff mit markanter Silhouette

Mit dem Tindaya präsentiert Cupra eine Konzeptstudie, die einen Ausblick auf die zukünftige Designsprache und Technik der Marke gibt. Das SUV-Coupé positioniert sich mit einer Länge von 4,72 Metern deutlich über dem aktuellen Topmodell Terramar, der 20 Zentimeter kürzer ausfällt. Diese Größenordnung deutet darauf hin, dass Cupra in Zukunft auch größere Modelle plant – möglicherweise auch mit Blick auf den verschobenen US-Markteintritt, der nun erst nach 2030 erfolgen soll.

Die Silhouette des Tindaya folgt dem aktuellen Trend der SUV-Coupés mit einer dynamisch abfallenden Dachlinie, die dem Fahrzeug trotz seiner stattlichen Dimensionen eine sportliche Anmutung verleiht. Besonders auffällig ist das Y-förmige Strukturelement im Dach, das laut Cupra an die Wirbelsäule eines Lebewesens erinnern soll – ein Beispiel für die von der Natur abgeleitete Designsprache. Die seitlichen Öffnungen im Dach könnten in einer Serienversion als Dachreling ausgeführt werden.

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Das Concept Car zeigt zudem einige spektakuläre Designelemente, die in dieser Form vermutlich nicht in die Serie übernommen werden. Dazu zählen die gegenläufig öffnenden Türen ohne B-Säule, die einen besonders großzügigen Einstieg ermöglichen. Die imposanten 23-Zoll-Räder unterstreichen den kraftvollen Auftritt des Fahrzeugs und verleihen ihm eine dominante Präsenz. Illuminierte Cupra-Logos an beiden Enden der Karosserie setzen weitere Akzente und unterstreichen den Premium-Anspruch der Marke.

Die Front des Tindaya zeigt eine behutsame Weiterentwicklung der aktuellen Cupra-Designsprache. Die Tagfahrlichter in Form einer Hainase sind vertikal nebeneinander angeordnet, während die Hauptscheinwerfer in einer schwarzen Maske darunter platziert sind. Interessanterweise verzichtet das Concept Car auf konventionelle Leuchteinheiten und setzt stattdessen auf ein Display mit verschiedenen Animationen – ein weiteres Showcar-Element, das in dieser Form kaum in die Serie gelangen dürfte.

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Innovatives Interieur mit fahrerzentriertem Konzept

Das Innenraumkonzept des Cupra Tindaya bricht mit einigen etablierten Designprinzipien und setzt auf innovative Lösungen. Auffällig ist der Verzicht auf einen klassischen großen Touchscreen-Monitor, wie er heute in nahezu allen modernen Fahrzeugen zu finden ist. Stattdessen setzt Cupra auf ein verglastes Prisma auf der Mittelkonsole, das von den Designern als "Juwel" bezeichnet wird und als zentrales Interaktionselement dient. Hier lassen sich anderem die drei Fahrmodi des Fahrzeugs einstellen.

Die wichtigsten Informationen für den Fahrer werden auf einem gebogenen Display hinter dem unkonventionellen Lenkelement ohne Kranz angezeigt. Dieses zeigt deutliche Inspirationen aus dem Rennsport und der Gaming-Szene. Weitere Inhalte werden auf Displays dargestellt, die in einem schmalen Band direkt der Windschutzscheibe angeordnet sind – eine Lösung, die an die neue Cockpit-Architektur von BMW erinnert, die parallel im Elektro-SUV iX3 Premiere feiert.

Cupra betont mit dem Slogan "No Drivers. No Cupra" die zentrale Bedeutung des Fahrers für die Marke. Diese fahrerzentrierte Philosophie spiegelt sich auch in den drei verfügbaren Fahrmodi wider. Der Modus "immersives Erlebnis" reduziert die Anzeigenvielfalt für volle Konzentration auf das Fahren. Der Modus "Fahrerlebnis" priorisiert Anzeigen für Geschwindigkeit und Fliehkräfte, während die "vernetzte Erfahrung" die Kommunikation mit anderen Cupra-Fahrern und dem Hersteller in den Vordergrund stellt – der sogenannte "Cupra Tribe". In diesem Modus könnten künftig auch Angebote für Kaffeehausketten oder Geschäfte entlang der Route im Auto angezeigt werden.

Das Raumkonzept des Tindaya ist für vier Personen ausgelegt, die auf Einzelsitzen Platz nehmen. Diese sind nicht wie üblich am Fahrzeugboden befestigt, sondern "schweben" optisch über dem Boden und sind an der mächtigen Mittelkonsole verschraubt, die sich bis in den Kofferraum zieht. Dieses unkonventionelle Design unterstreicht den Concept-Charakter des Fahrzeugs und dürfte in dieser Form kaum in die Serie gelangen.

Zukunftsweisender Antrieb mit Range-Extender-Technologie

Der Cupra Tindaya basiert auf der neuen Konzern-Architektur SSP (Scalable Systems Platform), die sowohl rein batterieelektrische Modelle als auch serielle Plug-in-Hybride ermöglicht. Bei der vorgestellten Konzeptstudie handelt es sich um ein Elektrofahrzeug mit Range Extender (REEV). Für den Vortrieb sorgen zwei Elektromotoren, die eine Systemleistung von 365 kW (496 PS) bereitstellen. Mit dieser Leistung soll der Tindaya in beeindruckenden 4,1 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h beschleunigen – schneller als jedes bisherige Cupra-Modell.

Die Batterie, deren Kapazität nicht näher spezifiziert wird, soll eine rein elektrische Reichweite von 300 Kilometern ermöglichen. Um die Reichweitenangst zu bekämpfen, die bei vielen potenziellen Käufern von Elektrofahrzeugen noch immer ein Hindernis darstellt, verfügt der Tindaya zusätzlich über einen 1,5 Liter großen TSI-Benzinmotor. Dieser treibt jedoch nie direkt die Räder an, sondern arbeitet ausschließlich als Generator zur Stromerzeugung. Mit dieser Kombination aus Elektroantrieb und Range Extender soll die Gesamtreichweite auf über 1.000 Kilometer steigen.

Die Range-Extender-Technologie stellt einen interessanten Kompromiss zwischen reinen Elektrofahrzeugen und Plug-in-Hybriden dar. Sie ermöglicht einerseits den lokal emissionsfreien Betrieb im Alltag, bei dem die meisten Fahrten innerhalb der elektrischen Reichweite liegen dürften. Andererseits bietet sie die Flexibilität für längere Strecken, ohne dass lange Ladezeiten oder eine flächendeckende Schnellladeinfrastruktur erforderlich wären. Der Benzinmotor kann bei Bedarf die Batterie nachladen, während das Fahrzeug in Bewegung ist.

Ob und wann ein Serienmodell auf Basis des Tindaya auf den Markt kommen könnte, lässt Cupra offen. Die Studie zeigt jedoch deutlich die Richtung, in die sich die Marke entwickeln möchte: größere Fahrzeuge mit markanter Designsprache, innovativen Bedienkonzepten und zukunftsweisenden Antrieben. Mit dem Tindaya unterstreicht Cupra zudem den Anspruch, sich als eigenständige Marke mit klarem Profil zu etablieren und nicht nur als sportlicher Ableger von Seat wahrgenommen zu werden.


​Technische Daten im Überblick

  • Bauart: SUV-Coupé
  • Länge: 4,72 Meter
  • Antrieb: Vollelektrisch mit Range Extender
  • Elektromotoren: 2
  • Systemleistung: 365 kW (496 PS)
  • Beschleunigung 0-100 km/h: 4,1 Sekunden
  • Elektrische Reichweite: 300 Kilometer
  • Gesamtreichweite: über 1.000 Kilometer
  • Range Extender: 1,5-Liter-TSI-Benziner
  • Plätze: 4
  • Felgengröße: 23 Zoll
  • Plattform: SSP (Scalable Systems Platform)

Stärken und Schwächen

  • Hohe Systemleistung von 496 PS
  • Große Gesamtreichweite von über 1.000 Kilometern
  • Innovative Bedienkonzepte ohne klassischen Touchscreen
  • Weiterentwickelte Designsprache mit markanten Elementen
  • Schnelle Beschleunigung in 4,1 Sekunden auf 100 km/h

  • Begrenzte elektrische Reichweite von nur 300 Kilometern
  • Konzeptfahrzeug mit Elementen, die nicht in Serie gehen werden
  • Großes und schweres Fahrzeug
  • Komplexe Antriebstechnik mit Range Extender
  • Noch keine konkreten Serienplanungen

​Gute Fahrt Video-Empfehlungen für den Cupra Tindaya