Jürgen Pander
, Martin Wittler
· 25.02.2025
Bereits im Jahr 1900 stellte Ferdinand Porsche mit dem Lohner-Porsche das erste Straßenauto mit Allradantrieb vor. Der Wagen wurde von vier elektrischen Radnaben-Motoren angetrieben. Es folgten zahlreiche Einzelstücke oder Kleinserien mit Allrad, ehe der ab Frühjahr 1980 gebaute Audi quattro („Urquattro“) den permanenten Allradantrieb für Straßenfahrzeuge populär machte – vor allem auch durch Motorsporterfolge.
Audi setzte den quattro ab 1981 in der Rallye-WM ein. Gleich im zweiten WM-Lauf, der Rallye Schweden, holte der Finne Hannu Mikkola den ersten Sieg. Bei der Rallye San Remo im gleichen Jahr triumphierte mit der Französin Michèle Mouton im Audi quattro erstmals eine Frau in der Rallye-WM. Zwei Jahre später gewann Mikkola den Weltmeistertitel – es war der erste für einen Fahrer mit einem allradgetriebenen Auto. 1984 wiederholte Audi den quattro-Erfolg, bester Fahrer war diesmal der Schwede Stig Blomqvist. Insgesamt holte der „Urquattro“ in der Rallye-WM je zwei Marken- und Fahrertitel.
Ein weiterer Allrad-Paukenschlag gelang Walter Röhrl im Juli 1987, als er mit einem Audi Sport quattro S1 die damals 19,99 Kilometer lange und fast durchgängig geschotterte Strecke auf den Pikes Peak im US-Staat Colorado in 10:47,85 Minuten hinaufstürmte. An der schnellsten Stelle wurde er mit 196 km/h gemessen. Die Rekordfahrt bedeutete für Audi den sechsten Sieg in Folge im legendären „Race To The Clouds“. Röhrl im Rückblick: „Es war der Gipfel dessen, was man mit einem Rallye-Auto machen kann.“
Auch Volkswagen setzte mit Allrad-Rennern Maßstäbe: Der VW Race Touareg triumphierte dreimal in Folge – 2009, 2010 und 2011 – bei der Rallye Dakar, wobei 2010 und 2011 jeweils ein Dreifachsieg gefeiert wurde. Volkswagen konzentrierte sich danach auf die Rallye-Weltmeisterschaft WRC. Von 2013 bis 2016 holte der Franzose Sébastien Ogier viermal in Folge den WM-Titel in einem allradangetriebenen VW Polo WRC.