Arne Olerth
· 17.12.2021
Als Kind seiner Zeit bietet der VW Taigo nicht nur ein umfangreich digitalisiertes Cockpit, sondern auch modernste Assistenten. Damit fährt das SUV- Coupé auf Wunsch sogar teilautonom
Der neue VW Taigo ist nicht einfach nur ein sehr schickes, trendiges SUV-Coupé, er begeistert zudem mit Technologie-Features, die in dieser Klasse bisher alles andere als üblich waren. Beispiele gefällig? Aber gerne: Volkswagen liefert den Taigo auf Wunsch mit Matrix-LED-Scheinwerfern (IQ.Light) aus, die in jeder Situation stets das bestmögliche Licht liefern – bis hin zu maskiertem Dauerfernlicht. Ein echter Sicherheitsgewinn, besonders in der dunklen Jahreshälfte.
Ein weiteres Oberklasse-Feature ist der Travel-Assist, mit dem der Taigo automatisiert lenkt, bremst und beschleunigt – sogar bis Tempo 210. Der Fahrer muss dabei aber die Hände am Steuer belassen. Bisher kontrollierten Autos diese Maßgabe anhand von winzigen Lenkbefehlen. Der Taigo bietet hier mehr Komfort, bloßes Handauflegen am Volant reicht. Volkswagen spendiert dem flotten Youngster dafür ein kapazitives Lenkrad. Während IQ.Light bei den Top-Ausstattungslinien Serie ist, kostet der Travel-Assist immer extra.
Alle Taigo-Linien kommen von Hause aus in den Genuss eines digitalisierten Cockpits. Analoge Anzeigen gibt es keine, die Linien „Taigo“, „Life“ und R-Line kommen mit dem farbigen „Digital Cockpit“, das verschiedene Darstellungsoptionen auf Knopfdruck bietet. Noch vielfältiger lässt sich das „Digital Cockpit Pro“ (Serie Style) konfigurieren, das zudem Animationen zur Begrüßung und Verabschiedung bietet, ein vollflächiges Kartenbild oder sogar das Konterfei des Gesprächspartners während eines Telefonats abbildet.
Highend-Multimedia-Unit und Online-Dienste
Rechts daneben schließt sich der Touchscreen des Multimedia-Systems an. Für die beiden kleinen Linien gibt es das „Composition“ mit 6,5-Zoll-Bildschirm, die Toplinien kommen mit dem „Ready2Discover“ (8 Zoll). Besonderheit: Hier lässt sich eine Navi-Funktion zu einem spätere Zeitpunkt via „Functions on Demand“ freischalten. Clever. Den elektronischen Pfadfinder bereits aktiviert haben die Optionsgeräte „Discover Media“ (8 Zoll) und das „Discover Pro“. Mit 9,2-Zoll-Bildschirmdiagonale, 10 GB Speicherplatz, Sprachbedienung und Verkehrszeichenerkennung lässt es keine Wünsche offen. DAB+ bieten alle Systeme. Bis auf das Basisgerät basieren alle Multimedia-Einheiten auf dem modernen MIB3-Baukasten. Eine eSIM ist integriert, das Gerät bereit für die Volkswagen-Onlinedienste „We Connect“ und „We Connect Plus“. Kartenupdates gelingen damit „over the air“.
Der Taigo bindet das Smartphone via App Connect ein, das bis auf die Basislinie in Serie an Bord ist. Bei MIB3-Geräten gelingt die Koppelung sogar kabellos. Damit können Musik, Navigation und weitere Dienste vom Handy gespiegelt werden.
Empfehlenswert ist dazu die Telefonschnittstelle mit induktiver Ladefunktion. Sie lädt das Smartphone kabellos nach Qi-Standard. Das ist gerade bei ausgiebiger Nutzung von App Connect eine feine Sache. Musikfans sollten unbedingt das optionale Soundsystem in Betracht ziehen: „beatsAudio“ besticht mit einem digitalen 8-Kanal-Verstärker mit satten 300 Watt Gesamtleistung, sechs Lautsprechern und einem Subwoofer.
Volkswagen fasst die Assistenzsysteme des Taigo unter der Dachmarke „IQ.Drive“ zusammen. Sie entspannen das Fahren und können helfen, Unfälle zu vermeiden oder deren Folgen zu lindern. Maximal ausgerüstet nutzt der Taigo ein Frontradar, eine Frontkamera, zwei Heckradare und acht Ultraschallsensoren, um die Umgebung zu erfassen. Serienmäßig verfügt das CUV über einen Geschwindigkeitsbegrenzer und den bekannten Lane Assist. Seine Lenkeingriffe können verhindern, dass das Auto ungewollt seine Spur verlässt.
Front & Lane Assist in Serie
Der ebenfalls serienmäßige Front Assist überwacht den Bereich vor dem Auto, reagiert mit Warnungen und einer Vorkonditionierung der Bremse auf drohende Kollisionen mit anderen Verkehrsteilnehmern. Sollte das nichts nutzen, so leitet er autonom eine Vollbremsung ein. Tritt der Pilot zu zögerlich auf die Bremse, erhöht er den Bremsdruck. Neben anderen Autos registriert das System auch Fahrradfahrer und Fußgänger – sogar bei Nacht. Integriert ist die City-Notbremse, welche die Sicherheitsfunktion bereits ab 5 Stundenkilometern bereitstellt. Fußgänger werden bis 85 km/h erkannt, Fahrräder und Autos bis zur Höchstgeschwindigkeit. Ebenfalls mit an Bord ist die Müdigkeitserkennung, die optisch und akustisch im Bedarfsfalle zum Pausieren auffordert. Stets mit an Bord: Parkpiepser vorn und hinten – außer bei der Basislinie „Taigo“.
Neben diesem prall geschnürten Serien-Assistenzpaket offeriert Volkswagen viele weitere elektronische Helfer – bis hin zum eingangs erwähnten „Travel Assist“. Diese sind in sinnreichen Paketen zusammengefasst. Der „Side Assist“ überwacht den Verkehrsraum schräg hinter dem Taigo mit Radar-Sensoren. Als „Totewinkel-Wächter“ warnt er durch auffällige Lichtimpulse in den Außenspiegeln, sollte ein herannahendes Auto beim Fahrspurwechsel eine Gefährdung darstellen. Der „Parklenk-Assistent“ misst im Vorbeifahren potentielle Parklücken aus und signalisiert dem Fahrer, ob der Platz ausreicht. Auf Knopfdruck parkt er den Taigo automatisch ein – auf Wunsch längs oder quer.
Automatisiertes Fahren mit dem Travel Assist
Parkrangieren wird durch eine Rückfahrkamera erheblich erleichtert. Highlight unter den Assistenten: der Radar-Tempomat ACC, ein Teilsystem des „Travel Assist“. Vorausschauend regelnd berücksichtigt er auch lokale Geschwindigkeitshinweise, Ortseinfahrten, Kreuzungen oder Kreisverkehre – in Verbindung mit DSG und Navigation. Dazu nutzt die ACC die Kamera sowie GPS- und Kartendaten. Sie bremst hinter dem Vordermann bei Bedarf bis zum Stillstand ab, um bei freier Strecke nach einem Impuls des Fahrers wieder auf Wunschgeschwindigkeit zu beschleunigen.
Der Taigo beweist Volkswagens Anspruch, moderne Assistenten zu demokratisieren und auch in kleineren Klassen verfügbar zu machen.