Tiguan Allspace 2.0 TSI DSG 4Motion (190 PS)Lieber doch der Benziner?

Joshua Hildebrand

 · 08.08.2022

Tiguan Allspace 2.0 TSI DSG 4Motion (190 PS): Lieber doch der Benziner?Foto: A. Olerth, M. Santoro

Als Allrounder ist er kaum zu schlagen: der VW Tiguan Allspace mit bis zu sieben Sitzplätzen. Doch wie schlägt sich der Einstiegsbenziner mit 190 PS?

 | Fotos A. Olerth, M. Santoro, GF-Archiv

Wer Ausschau nach einem praktkischen wie stylischen Reise-SUV hält, der kommt am VW Tiguan Allspace wohl kaum vorbei. Mit 4,73 Meter Länge ist er gut 22 Zentimetern größer als der konventionelle Tiguan, wodurch sich eine noch größere Flexibilität ergibt. Perfekt geeignet für Tagestouren lassen sich so bis zu sechs (!) weitere Personen mitnehmen. Richtig gelesen: Auf Wunsch erhalten Tiguan-Käufer für 750 Euro zwei weitere Sitze in Reihe drei.

Ob und wie lange man hier Platz nehmen möchte, hängt sicherlich auch vom eigenen Körperbau ab. Richtig komfortabel aber geht es hier nur für Reisende bis zum Jugendalter zu. Und wenn wir schon mal bei den Platzverhältnissen sind, sei die überragende Praktikabilität des Tiguan Allspace erwähnt: Das maximale Fassungsvermögen liegt auf dem Niveau einer höheren Klasse. Selbst einem Vergleich mit dem Touareg hält der Mittelklasse-SUV Stand – nicht schlecht, Herr Specht! In Zahlen bedeutet das beim Siebensitzer 700 bis 1.775 Liter, beim Fünfsitzer 1.900 Liter. Noch dazu hat der Tiguan ein großes Herz für alle, die Hänger ziehen möchten: Selbst beim hier getesteten Einstiegs-Benziner mit 190 PS und Allrad kann der Wolfsburger bis zu 2,5 Tonnen an den Haken nehmen. Die anklappbare Anhängevorrichtung mit elektrischer Entriegelung gibt es allerdings nicht „for free“, sondern muss mit 890 Euro extra bezahlt werden – verschmerzbar. Dazu gäbe es auf Wunsch auch einen Anhängerrangierassistenten für 525 Euro. Dieser steht sinnbildlich für die extrem große Bandbreite an Hightech sowie der Vielzahl von Sicherheits- und Assistenzsystemen, die Volkswagen – zumeist optional – anbietet. Sensationell gutes IQ.Light, ein Head-up-Display, Konnektivitäts-Features samt Online-Unterstützung, der teilautonome Travel Assist, das klasse DCC-Fahrwerk und, und und können geordert werden … Manko: Wer alles haben möchte, kann den Preis des Tiguan schnell auf über 60.000 Euro steigern. Jede Menge Geld, was Käufer aber kaum bereuen dürften. Weil der Tiguan nicht nur hierzulande einer der beliebtesten Volkswagen ist, sondern auch, weil auf dem Gebrauchtwagenmarkt selbst für Jahre alte Exemplare mit einigen Kilometern sehr gute Preise erzielt werden – das hat gute Gründe.

Eine Prise Sport: der 190-PS-TSI

Selbstverständlich passt der in Ausgabe 1/22 getestete 2.0 TDI mit 200 PS ausgesprochen gut zum SUV-Charakter, doch auch der ähnlich starke 2.0 TSI mit ähnlich viel Power wirkt im Allspace nicht deplatziert.

Vielmehr gibt er dem großen VW eine Prise Sportlichkeit mit auf den Weg. Vor allem, weil die Charakteristik eine andere ist, er sich sportiver anfühlt und die Laufkultur Benziner-typisch etwas ruhiger ausfällt. Das subjektive Empfinden, etwas spritziger unterwegs zu sein, bestätigt sich schließlich auch auf dem Mess-Protokoll. Mit 7,7 Sekunden auf Tempo 100 steht der 190-PS-TSI ziemlich gut im Futter, ist sogar 0,3 Sekunden schneller als der 10 PS stärkere Diesel. Dazu verfügt er über eine nahezu identische Höchstgeschwindigkeit. Auch beim Benziner macht der Hang-on-Allrad einen guten Job. GF-Tipp: Vierrad-Antrieb beim Tiguan muss sein – das spiegelt sich auch im Wiederverkauf wieder. Im Vergleich zum Diesel spart man mit dem Benziner zwar Kosten bei der Anschaffung, muss aber mit 8,9 Liter Durchschnittsverbrauch etwas mehr Kraftstoffkosten einkalkulieren. Zudem fällt die Reichweite nicht ganz so hoch aus wie beim TDI. Sie entscheiden, wie viel Ihnen die etwas höhere Sportlichkeit Wert ist.