Kurztest Skoda Octavia 2.0 TDI DSG 150 PSGute Manieren

Martin Santoro

 · 19.10.2021

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Foto: Martin Santoro

Der Skoda Octavia macht alles richtig. Platzangebot und die konsequent umgesetzte Digitalisierung sind stimmig. Können die Fahrleistungen und der Verbrauch des Zweiliter-TDI mit 150 PS hier mithalten?

Vor 25 Jahren war Skoda eine junge VW-Tochter und brachte mit dem Octavia ihr erstes Modell in die neue Konzernfamilie. Die Überraschung war gelungen, die Tschechen kreierten auf Basis des Golf IV eine Erfolgsgeschichte. Spätestens mit dem Lademeister Combi begann 1999 der Siegeszug des Octavia. Seither mäandert er gekonnt zwischen Kompakt-und Mittelklasse. Zudem wurde er mit jedem Modellwechsel immer feiner und hochwertiger. Mit der aktuellen Generation auf Basis des Golf 8, die seit November 2020 am Markt ist, feierte der Octavia eine Design-Revolution, bekam die bisher umfangreichste Vielfalt an Ausstattungslinien spendiert. Zudem bietet der Bestseller samt seiner RS-Derivate stolze 16 Antriebs-Varianten von 110 bis 245 PS. Hier gibt es – neben TDI und TSI – auch Mild- und Plug-in-Hybride sowie eine Erdgas-Alternative mit hoch effizientem CNG-Triebwerk.

Zu den Allroundern zählt gewiss der mittlere von drei möglichen Dieselantrieben – der bullige und sparsame Zweiliter-TDI mit 150 PS Leistung, den Vielfahrer hierzulande gerade als Combi schätzen. Bewusst greifen wir dennoch zur Limousine, deren Heck ohne Zweifel an die Eleganz eines Audi-Stufenhecks heranreicht. Unbestrittener Fortschritt steckt auch unter der Haube. Wie bei seinen Konzernbrüdern Audi A3, Seat Leon und VW Golf treibt den Skoda der neue Vierzylinder EA288-Evo an. Der Diesel mit doppelter Abgasnachbehandlung, Twindosing genannt, nutzt zwei hintereinander geschaltete SCR-Katalysatoren mit zweifacher AdBlue-Einspritzung zur Neutralisation von bis zu 80 Prozent der NOx-Emissionen. Das macht den Motor fit für die Abgasnorm Euro 6 AP.

Im realitätsnahen WLTP-Zyklus verbraucht der Octaiva 4,4 Liter auf 100 Kilometer, die wir mit einem Testverbrauch von 4,7 Litern fast bestätigen können. Behutsam bewegt, lassen sich auch Werte unter vier Liter realisieren. Dabei zeigt sich der Motor als Sahneantrieb, leise brummend im Hintergrund verrichtet er seine Arbeit stets souverän, spurtet mit nur minimaler Anfahrschwäche auf Befehl vorwärts.

Flott und sicher unterwegs

Mit seinem früh einsetzendem Drehmoment-Maximum von stattlichen 360 Nm ab 1.600/min gelingt der Spurt von Null auf Tempo 100 in 8,8 Sekunden. Die Spitze? 229 km/h! Mit diesen Werten deckt der Octavia 2.0 TDI nahezu alle Fahrsituationen ab.

Dabei macht der DSG-Automat mit sieben Fahrstufen seine Sache ausgesprochen gut. Seine harmonischen und praktisch nicht spürbaren Schaltvorgänge ergänzen den Allround-Diesel perfekt.

Ohne Fehl und Tadel sind Lenkung, Bremsen und die Fahrwerksabstimmung. Einerseits werden die Nachlässigkeiten deutscher Straßenpflege lässig und ziemlich unauffällig weg gebügelt, andererseits bieten Federn und Dämpfer auch in schnellen Kurven ein souveränes Gefühl von Sicherheit, ohne dies mit unnötiger Härte zu erkaufen. Besser kann man das in diesem Segment kaum machen.

Die Passagiere genießen großzügige Platzverhältnisse auf sehr bequemen Sitzen. Zudem liefert der Octavia top Konnektivität, Infotainment und Fahrassistenz. Und das schon zu Preisen ab 32.180 Euro. Der vergleichbare Combi ist lediglich 700 Euro teurer.