Porsche-DNABlick zurück nach vorn

Jan Karl Baedeker

 · 17.02.2023

Porsche-DNA: Blick zurück nach vornFoto: Stefan Bogner und Porsche Archiv
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Inspiration für ihre Konzeptautos, wie sie im neuen Buch »Porsche Unseen« zu sehen sind, finden die Porsche-Designer nicht nur in der Zukunft, sondern auch in der Markenhistorie. Eine Spurensuche.

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Foto: Stefan Bogner und Porsche Archiv

Typ 904

1963

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Foto: Stefan Bogner und Porsche Archiv

Weniger ist mehr: Der Rennwagen vom Typ 904 trug eine so elegante wie leichte Glasfaserkarosserie und wurde vom Vierzylindermotor des 356 Carrera angetrieben. Er brachte nur 650 Kilogramm auf die Waage, die Dachlinie überschritt kaum einen Meter.

2013

Foto: Stefan Bogner und Porsche Archiv

Auf Basis des Monocoque-Carbonchassis des VW XL entstand in Weissach ein radikal kleiner, leichter und minimalistischer Sportwagen, dessen Silhouette und Proportionen deutlich an den Porsche 904 erinnerten.

Mit dem Porsche Carrera GTS,

besser bekannt unter seiner Typenbezeichnung 904, bewiesen Ferdinand Alexander »Butzi« Porsche und sein Entwicklerteam, dass Rennen wie die Targa Florio nicht nur durch schiere Leistung, sondern auch dank effizientem Leichtbau zu gewinnen waren. Glücklicherweise verlangte die Homologation auch 100 Straßenversionen – sie erinnern uns bis heute daran, wie puristisch und klein ein erfolgreicher Sportwagen doch sein kann.

Typ 909

1968

Auch wenn ihm die großen Erfolge verwehrt blieben, hatte der leichte und agile Porsche 909 Bergspyder doch großen Einfluss auf die weitere Rennsportgeschichte von Porsche.
Foto: Stefan Bogner und Porsche Archiv

2014

Kraftvoller Mittelmotor – auf das Wesentliche reduziert: Der Porsche Boxster Bergspyder ist eine konsequente Neuauflage der Alpensportler der 1960er-Jahre.Foto: Stefan Bogner und Porsche Archiv
Kraftvoller Mittelmotor – auf das Wesentliche reduziert: Der Porsche Boxster Bergspyder ist eine konsequente Neuauflage der Alpensportler der 1960er-Jahre.

Am Berg spürt man jedes Kilo:

Schon Ende der 1950er-Jahre hatte Porsche den alpinen Motorsport mit besonders kleinen und leichten Rennwagen dominiert, dann 1967 und 1968 mit dem Porsche 910 Bergspyder die europäische Bergmeisterschaft für sich entschieden. Gleichzeitig hatten Ferdinand Piëch und seine Renningenieure einen noch dramatischeren Serpentinenstürmer entwickelt: Dank radikalem Leichtbau brachte der Porsche 909 Bergspyder gerade einmal 384 Kilogramm auf die Waage. Damit ist er der leichteste Rennwagen, der jemals von Porsche im Motorsport eingesetzt wurde. Bis heute ist der Bergspyder ein eindrucksvoller Beweis für die Möglichkeiten der Reduktion.

Angetrieben von einem 275 PS starken Rennmotor, beeindruckte der Porsche 909 Bergspyder mit einem Leistungsgewicht von 1,4 PS pro Kilogramm. Seine Sprintzeit von null auf 100 km/h in 2,4 Sekunden ist selbst nach heutigen Maßstäben spektakulär.Foto: Stefan Bogner und Porsche Archiv
Angetrieben von einem 275 PS starken Rennmotor, beeindruckte der Porsche 909 Bergspyder mit einem Leistungsgewicht von 1,4 PS pro Kilogramm. Seine Sprintzeit von null auf 100 km/h in 2,4 Sekunden ist selbst nach heutigen Maßstäben spektakulär.

Typ 550

1953

Klaustrophobische Enge, Hitze und Lärm – für seine Fahrer war das Porsche 550 Coupé mit seinem flachen Dach eine Herausforderung. Doch auf der Mulsanne-Geraden in Le Mans wurden Piloten und Konstrukteure mit spektakulären Höchstgeschwindigkeiten belohnt.Foto: Stefan Bogner und Porsche Archiv
Klaustrophobische Enge, Hitze und Lärm – für seine Fahrer war das Porsche 550 Coupé mit seinem flachen Dach eine Herausforderung. Doch auf der Mulsanne-Geraden in Le Mans wurden Piloten und Konstrukteure mit spektakulären Höchstgeschwindigkeiten belohnt.

2016

Das puristische Rennsportcoupé mit der geduckten Silhouette diente Designchef Michael Mauer und seinem Team in Weissach als Inspiration für einen extremen Straßensportwagen auf Basis des Porsche Boxster – den Porsche 551 Le Mans.Foto: Stefan Bogner und Porsche Archiv
Das puristische Rennsportcoupé mit der geduckten Silhouette diente Designchef Michael Mauer und seinem Team in Weissach als Inspiration für einen extremen Straßensportwagen auf Basis des Porsche Boxster – den Porsche 551 Le Mans.

Der Porsche 550 ist eine ausgewiesene Ikone – und uns vor allem als puristischer Spyder im Gedächtnis geblieben. Sein erstes Rennen in Le Mans bestritt der erste speziell für den Rennsport konstruierte Sportwagen aus Stuttgart-Zuffenhausen allerdings mit geschlossenem Dach. 1953 starteten Helmut »Helm« Glöckler und Hans Herrmann am Steuer des 78 PS starken und rund 550 Kilogramm schweren Mittelmotorsportlers auf dem Circuit de la Sarthe zum 24-Stunden-Rennen. Auch in Buenos Aires, Sebring und bei der Carrera Panamericana ging das Porsche 550 Coupé an den Start.

Porsche Version »Renndienst«

Auch wenn Porsche selbst nie einen Bus oder Transporter gebaut hat, sind doch die dunkelroten Volkswagen T1 »Porsche Renndienst« untrennbar mit der Marken- und Renngeschichte verbunden. Die Bullis begleiteten die Rennwagen zu ihren sportlichen Einsätzen.Foto: Stefan Bogner und Porsche Archiv
Auch wenn Porsche selbst nie einen Bus oder Transporter gebaut hat, sind doch die dunkelroten Volkswagen T1 »Porsche Renndienst« untrennbar mit der Marken- und Renngeschichte verbunden. Die Bullis begleiteten die Rennwagen zu ihren sportlichen Einsätzen.

Der Porsche 904, 908, 910 und 917 mögen die großen Rennlegenden aus Zuffenhausen sein. Doch für den Erfolg des Porsche-Werksteams war noch ein weiteres Auto verantwortlich – der VW Bulli des Porsche Renndienst. Musste in der Nacht vor dem entscheidenden Rennen noch schnell ein Getriebe ausgetauscht oder ein Motor ausgewechselt werden, fanden die Techniker in seinem geräumigen Innenraum die nötigen Ersatzteile. Auch als behelfsmäßiger Camper-Van dürfte der Bus dem Rennsport-Team mitunter gedient haben.

2014

Der Porsche Vision »Renndienst« entstand als experimentelle Studie eines familienfreundlichen Vans für bis zu sechs Personen. Der vollelektrische »Raumgleiter« beeindruckt mit einer komfortablen und modularen Reisekabine.Foto: Stefan Bogner und Porsche Archiv
Der Porsche Vision »Renndienst« entstand als experimentelle Studie eines familienfreundlichen Vans für bis zu sechs Personen. Der vollelektrische »Raumgleiter« beeindruckt mit einer komfortablen und modularen Reisekabine.

Porsche Unseen

Foto: Stefan Bogner und Porsche Archiv

Das Buch von Stefan Bogner und Jan Karl Baedeker gewährt seltene Einblicke in den Designprozess bei Porsche. Preis: 68,00 Euro ISBN: 978-3-667-11980-3