Jan Karl Baedeker
· 17.02.2023
Inspiration für ihre Konzeptautos, wie sie im neuen Buch »Porsche Unseen« zu sehen sind, finden die Porsche-Designer nicht nur in der Zukunft, sondern auch in der Markenhistorie. Eine Spurensuche.
Typ 904
1963
Weniger ist mehr: Der Rennwagen vom Typ 904 trug eine so elegante wie leichte Glasfaserkarosserie und wurde vom Vierzylindermotor des 356 Carrera angetrieben. Er brachte nur 650 Kilogramm auf die Waage, die Dachlinie überschritt kaum einen Meter.
2013
Auf Basis des Monocoque-Carbonchassis des VW XL entstand in Weissach ein radikal kleiner, leichter und minimalistischer Sportwagen, dessen Silhouette und Proportionen deutlich an den Porsche 904 erinnerten.
Mit dem Porsche Carrera GTS,
besser bekannt unter seiner Typenbezeichnung 904, bewiesen Ferdinand Alexander »Butzi« Porsche und sein Entwicklerteam, dass Rennen wie die Targa Florio nicht nur durch schiere Leistung, sondern auch dank effizientem Leichtbau zu gewinnen waren. Glücklicherweise verlangte die Homologation auch 100 Straßenversionen – sie erinnern uns bis heute daran, wie puristisch und klein ein erfolgreicher Sportwagen doch sein kann.
Typ 909
1968
2014
Am Berg spürt man jedes Kilo:
Schon Ende der 1950er-Jahre hatte Porsche den alpinen Motorsport mit besonders kleinen und leichten Rennwagen dominiert, dann 1967 und 1968 mit dem Porsche 910 Bergspyder die europäische Bergmeisterschaft für sich entschieden. Gleichzeitig hatten Ferdinand Piëch und seine Renningenieure einen noch dramatischeren Serpentinenstürmer entwickelt: Dank radikalem Leichtbau brachte der Porsche 909 Bergspyder gerade einmal 384 Kilogramm auf die Waage. Damit ist er der leichteste Rennwagen, der jemals von Porsche im Motorsport eingesetzt wurde. Bis heute ist der Bergspyder ein eindrucksvoller Beweis für die Möglichkeiten der Reduktion.
Typ 550
1953
2016
Der Porsche 550 ist eine ausgewiesene Ikone – und uns vor allem als puristischer Spyder im Gedächtnis geblieben. Sein erstes Rennen in Le Mans bestritt der erste speziell für den Rennsport konstruierte Sportwagen aus Stuttgart-Zuffenhausen allerdings mit geschlossenem Dach. 1953 starteten Helmut »Helm« Glöckler und Hans Herrmann am Steuer des 78 PS starken und rund 550 Kilogramm schweren Mittelmotorsportlers auf dem Circuit de la Sarthe zum 24-Stunden-Rennen. Auch in Buenos Aires, Sebring und bei der Carrera Panamericana ging das Porsche 550 Coupé an den Start.
Porsche Version »Renndienst«
Der Porsche 904, 908, 910 und 917 mögen die großen Rennlegenden aus Zuffenhausen sein. Doch für den Erfolg des Porsche-Werksteams war noch ein weiteres Auto verantwortlich – der VW Bulli des Porsche Renndienst. Musste in der Nacht vor dem entscheidenden Rennen noch schnell ein Getriebe ausgetauscht oder ein Motor ausgewechselt werden, fanden die Techniker in seinem geräumigen Innenraum die nötigen Ersatzteile. Auch als behelfsmäßiger Camper-Van dürfte der Bus dem Rennsport-Team mitunter gedient haben.
2014
Porsche Unseen
Das Buch von Stefan Bogner und Jan Karl Baedeker gewährt seltene Einblicke in den Designprozess bei Porsche. Preis: 68,00 Euro ISBN: 978-3-667-11980-3