Thorsten Elbrigmann
· 24.04.2023
»Agfa Gevaert« steht auf dem orange-roten Karton für Fotopapier, den Klaus-Dieter Ulrich, Kurator der Fahrzeugsammlung in Osnabrück, aus seinem Büroschrank zieht: »Du suchtest doch was zum Porsche 914. Ich hab da was.«
Mit diesen Worten öffnet er den Karton und reicht ihn herüber. Der Inhalt ist eine kleine Sensation: ein ganzer Stapel Pressebilder, teils einsortiert in die typischen weinroten Kunststoffmappen im DIN-A4-Format, wie man sie gern in den 60ern und frühen 70ern nutzte. Die auf den 20.8.1970 datierten Bilder zeigen zwei Fahrzeuge auf dem Hof der Villa gleich am Karmann-Werkstor. Der eine Wagen ist ein 914/4, wie man ihn kennt. Der andere hat jedoch feststehende Doppelscheinwerfer. Ein Hauch von Opel Manta B liegt in der Luft. Hintergrund dieses Prototyps von 1970: die erwarteten verschärften Zulassungsvorschriften in den USA. Man wollte weg von den Klappscheinwerfern, die Fernscheinwerfer sollten höher angebracht werden. Letztlich blieb es bei einem Prototyp, der verschrottet wurde. Weitere Unterlagen zum Projekt fehlen leider. Aber die Pressebilder, die sind noch da – und erscheinen hier wahrscheinlich erstmals in einem Magazin.Handarbeit So hätte man die Scheinwerfer eingestellt. Gut zu sehen: die recht roh ausgeführten Schweißarbei-ten am 914.