Unbekannt
· 16.02.2021
Ab 19. Februar im Handel: Audi E-Tron GT, VW Golf GTE, Skoda Superb vs. VW Passat, Sommerreifentest, Seat Arona, Porsche 911 Targa und viele weitere spannende Themen!
Zu Jahresbeginn trat eine weitere Evolutionsstufe der Euro 6d für Neufahrzeuge in Kraft: die Euro-6d-ISC-FCM. Seither muss der Verbrauch onboard protokolliert werden (FCM = Fuel Consumption Monitoring). Wenngleich die Grenzwerte für den Prüfstand-Zyklus bei allen Neuerungen der Euro 6 unverändert blieben, wurden stetig schärfere Anforderungen, wie zusätzliche Messzyklen im Fahrbetrieb auf der Straße (RDE), definiert. Die Volkswagen-Marken setzen bei den Ottomotoren vorbildlich auf Rußpartikelfilter, bei den Diesel kommt dazu verstärkt das famose, doppelte SCR-System Twindosing zum Einsatz, das im Betrieb die kritischen NOx-Grenzwerte unterbietet.
2025 steht mit der Euro 7, an der die EU-Kommission aktuell arbeitet, deren Verschärfung ins Haus. Vorschlägen zufolge sollen die Stickstoffoxid-Grenzwerte von 80 mg (Diesel) und 60 mg (Otto) auf 30 mg gesenkt werden – eine harte, aber lösbare Nuss für die Autoindustrie. Zudem sollen die Regeln für den RDE-Test deutlich verschärft werden, Vergünstigungen für den Kaltstart wegfallen. Doch arbeitet die enorm wirkungsvolle SCR-Anlage erst ab 200 Grad Celsius einwandfrei, benötigt also eine gewisse Fahrstrecke zum Erreichen der Betriebstemperatur.
Eine elektrische Heizung könnte helfen, sicher. Doch die bräuchte gewaltige Batterien – einzig für den kurzen Moment des Kaltstarts. Deren enormes Zusatzgewicht triebe den Verbrauch in allen Fahrzuständen nach oben – physikalischer Unsinn. Auch VDA-Präsidentin H. Müller kritisiert die Vorschläge: "Wenn ein neues Fahrzeug auch im Winter bei Start … die gleichen Grenzwerte einhalten muss wie bei Tempo 50 auf gerader Strecke, dann kommt das faktisch einem Verbot des Kolbenmotors gleich."
Fest steht: Die Qualität der Luft ist ein schützenswertes Gut, eine stete Verschärfung der Normen daher unausweichlich. Bleibt zu hoffen, dass die EU-Kommission die technischen Möglichkeiten bei der Formulierung der Euro 7-Eckdaten im Auge behält. Eine Zwangsabschaffung des Verbrenners würde alte KFZ länger im Markt halten. Zudem wurden Verbrenner durch die Verschärfung der KFZ-Steuer und die Treibhausgas-Besteuerung der Kraftstoffe zum Jahreswechsel teurer, E-Autos automatisch attraktiver. Um letztere zu fördern bedarf also keiner übertriebenen Forderungen für die Euro 7.